In Theinheim hat der Abbruch des von der Gemeinde erworbenen Anwesens im Ortskern, an der Ecke Schulterbachstraße/Rößweg, begonnen. Derzeit ist Pause, weil die Statik eines Nachbargebäudes geprüft werden muss. Inzwischen hätten einige Bürger gemeint, das erst jetzt sichtbar gewordene Sandsteinhaus direkt hinter dem Feuerwehrhaus könne doch auch stehen bleiben.
Allerdings gebe es dafür weder eine Nutzung, noch könne man jetzt den laufenden Abbruch-Auftrag ohne Weiteres verändern, erklärte dazu bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW). Allerdings könnte man den Stil des Hauses aufnehmen, falls die Theinheimer sich für einen Anbau an das Feuerwehrhaus entscheiden. Direkt neben dem Feuerwehrhaus soll ein Dorfplatz für Theinheim entstehen.


Neubau für Tagespflege-Einrichtung

Nachdem die Einrichtung einer Tagespflege im gemeindeeigenen Schulgebäude in Untersteinbach am Widerstand der Eltern scheiterte, plant der Zimmerermeister und Gemeinderat Norbert Ebert nun einen Neubau an der Wustvieler Straße in Untersteinbach. Neben der Tagespflege im Erdgeschoss sieht seine Planung im Obergeschoss die Möglichkeit vor, eine Gastronomie einzubauen. Allerdings hat ihm das Landratsamt schon signalisiert, dass die Abstandsflächen und der Immissionsschutz wegen der benachbarten Betriebe nicht unproblematisch seien. Deshalb wurde ihm geraten, eine Bauvoranfrage einzureichen, damit diese Punkte geprüft werden. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben einmütig zu.
Unerwartete Diskussionen gab es über das Abschluss-Projekt der Dorferneuerung in Fürnbach. Dort fand eine umfassende Dorferneuerung statt, die das Dorf von Grund auf verwandelt hat, wie Zweiter Bürgermeister Alfred Bauer (CSU) im Laufe der Diskussion erklärte. Deshalb kam vom Amt für ländliche Entwicklung der Vorschlag, die Dorferneuerungsmaßnahme in einer Broschüre zu dokumentieren und dabei auch die Fürnbacher Geschichte ein bisschen aufzuarbeiten. Diese Broschüre soll neben der sonst auch üblichen Stele den Abschluss der Dorferneuerung und Flurbereinigung markieren.
50 Prozent der Kosten würde die Teilnehmergemeinschaft tragen, der Gemeinderat wurde um die zweite Hälfte gebeten. Dass es ein Denkmal gibt, wie in anderen Gemeindeteilen mit Dorferneuerung, war unumstritten. Die geplante Stele wird rund 5800 Euro kosten. Die Broschüre hingegen wird teurer. Zusammen mit zwei Ortseingangstafeln, die ebenfalls gewünscht waren, standen 11 600 Euro zur Diskussion.
Eine knappe Mehrheit des Gemeinderates sprach sich gegen die Kostenbeteiligung von 50 Prozent aus und führte die Gleichbehandlung der Gemeindeteile an. So wurden Broschüre und Begrüßungstafeln mit 8:7 Stimmen abgelehnt, die Stele wurde einstimmig akzeptiert.
Mit einer schlechten Nachricht schloss die lange Gemeinderatssitzung: Das Schuldach zeigt erneut Undichtigkeiten ohne sichtbare Beschädigungen. Deshalb soll jetzt ein Gutachter eingeschaltet werden.


Neue Projekte

Mit neuen Projekten befasste sich der Gemeinderat Rauhenebrach in seiner Februar-Sitzung am Dienstag. Ein eigenes Projekt ist ein Instandhaltungs- und Sanierungskonzept für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde, zwei private beziehungsweise gewerbliche Vorhaben sind eine Tagespflege-Einrichtung und der Einbau einer Getränkeproduktion mit Abfüllanlage in eine bestehende Produktionshalle, beides in Untersteinbach.
Da der Umbau der Kläranlage nun läuft, hat Bürgermeister Matthias Bäuerlein die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung als nächstes Großprojekt im Auge. Rauhenebrach kämpft seit Jahren zum einen mit Wasserrohrbrüchen, zum anderen mit schwankenden Wasserqualitäten bei verschiedenen Quellen und Brunnen. Verschiedene Hochbehälter, aber auch Brunnen sind in den nächsten Jahren sanierungsbedürftig. Deshalb hatte er Andreas Baur vom Planungsbüro Baur Consult eingeladen, dem Gemeinderat darzulegen, wie ein ganzheitliches Konzept für die Wasserversorgung aller 13 Gemeindeteile aussehen könnte.
Andreas Baur hatte gemeinsam mit der Verwaltung den Zustand der insgesamt acht Quellen und Brunnen sowie elf Pumpenhäuser und Hochbehälter ermittelt. Auffällig ist die große Diskrepanz zwischen gefördertem und verkauftem Wasser von mehr als 35 000 Kubikmetern. "Ich hoffe, dass das ungezählte Überläufe der Hochbehälter sind", erklärte Andreas Baur. Diese wären durch moderne Technik ganz einfach abzustellen, Wasserverluste im Leitungsnetz wären viel schwieriger in den Griff zu kriegen.
Baur gab einen Überblick über das Alter der verschiedenen Einrichtungen und die Wasserqualitäten. Intensive Untersuchungen wie etwa Betonproben der Hochbehälter würden aber erst später erfolgen. Andreas Baur zeigte anhand von anderen Projekten auf, dass es sinnvoll sein könnte, die Wasserversorgung stärker zu zentralisieren, etwa mit einem zentralen Wasserwerk. Allerdings müsse dann auch analysiert werden, ob die Wässer der verschiedenen Brunnen und Quellen mischbar sind.
Ein Lob bekam die Gemeinde dafür, dass mittlerweile alle Gemeindeteile verbunden und damit Ringschlüsse und Umgehungen möglich sind, wenn eine Einrichtung ausfällt. Allerdings ermutigte er auch zu einer Vernetzung mit Nachbarkommunen, um diese Versorgungssicherheit noch auszubauen. Schließlich müsse man bei einer solchen Planung auch den Klimawandel der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte im Auge haben. Im Sommer sei mit weiter steigendem Spitzen-Bedarf zu rechnen, erklärte er. Ein Engpass zeichne sich für Rauhenebrach jedoch nicht ab, da auch die neue Brunnenanlage im Schulterbachtal bisher nur zu einem Drittel ausgeschöpft wird.
Baur schlug dem Gemeinderat vor, zunächst ein sogenanntes orientierendes Strukturgutachten zu erstellen, das Lösungen aufzeigt, Wirtschaftlichkeitsvergleiche enthält und auch Behördengespräche umfasst. In der Zwischenzeit wären eventuell auch die Richtlinien für Zuschüsse zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben überarbeitet. Deren Förderschwellen sind derzeit so hoch, dass Rauhenebrach mindestens neun Millionen Euro investieren müsste, um in den Genuss einer Förderung zu kommen. An dieser hohen Förderschwelle ist schon eine Bezuschussung der Kläranlage gescheitert.


Geschäftsidee für Getränkeproduktion

Das gute Rauhenebracher Trinkwasser ist die Grundlage einer Geschäftsidee, die Norbert Hümmer vorstellte. Der Getränketechnologe, der in Stettfeld eine Firma betreibt, hat vor einigen Jahren eine Betriebsfläche an der Karbacher Straße erworben. In einen Teil der großen früheren Produktionshalle möchte er eine Getränkeproduktion mit Abfüllanlage einbauen. Limonaden sollen dort hergestellt werden. Gleichzeitig teste er Maschinen, die er für die Getränke-Industrie entwickelt.
Von der Qualität des Rauhenebracher Trinkwassers zeigte sich Hümmer begeistert: "Sie haben hier ein mittelmineralisiertes Wasser. Das was Sie gerade in Flaschen vor sich stehen haben, ist ein niedrig mineralisiertes Wasser", erklärte Hümmer, der unter anderem Wasser-Sommelier ist, mit Blick auf das Markenwasser aus der Region, das während der Gemeinderatssitzung getrunken wird.
Die Anlage, die Hümmer plant, umfasst neben der eigentlichen Abfüllanlage Tanks für Flüssigzucker, Kohlensäure und andere Zutaten sowie eine Wasseraufbereitung. Der Wasserbezug aus der gemeindlichen Wasserversorgung sollte kein Problem sein, erklärte auch Andreas Baur. Fragen der Abwasserbehandlung und anderes müssten noch geklärt werden.
Deshalb lag dem Gemeinderat zunächst nur eine Bauvoranfrage vor, damit die noch offenen Fragen mit den Fachbehörden geklärt werden können. Das Thema war kurzfristig in die Tagesordnung aufgenommen worden. Deshalb wird der Gemeinderat erst im März einen Beschluss fassen. Das Vorhaben kann aber gleich an das Landratsamt weitergeleitet werden, um die fachlichen Stellungnahmen einzuholen. Der Gemeinderat freute sich über die Initiative, legt aber sein Hauptaugenmerk auf die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Trinkwasser.