Helmut Vorndran, der Kabarettist und Buchautor, hat nicht zuviel versprochen. "Haßfurt wird in meinem neuen Buch eine große Rolle spielen, und auch Petra Lettang, Leiterin des Kulturamts Haßfurt, wird verblüfft sein", hatte er letztes Jahr angekündigt. Er hat Wort gehalten. Sein neuer, der vierte, äußerst spannende, fränkische Kriminalroman "Drei Eichen" hält einige Überraschungen für die Haßfurter parat. Die Vorstellung des Werks beim Kulturamt Haßfurt erfolgt am Donnerstag, 26. September, um 19.30 Uhr in der Rathaushalle in Haßfurt bei einer "Kulinarischen Lesung".
Rückzug von der Bühne
2012 hatte sich Helmut Vorndran, der in Rattelsdorf bei Bamberg lebt und dort einen Kanuverleih betreibt, vom "Totalen Bamberger Kabarett" (TBC), das er selbst mitbegründet hatte, verabschiedet. "Ich möchte ab sofort das Hauptaugenmerk auf meine Schriftstellertätigkeit legen", lautete seine Erklärung.
Immerhin hatte er bis dahin neben der Sammlung von "Mords-Geschichten" unter dem Titel "Tot durch Franken" bereits drei "böse", dramatische und geheimnisvolle Franken-Krimis geschrieben. Gemäß seiner Vorstellung, die Titel seiner Bücher nach dem Abc auszusuchen, hießen die ersten drei Werke "Alabastergrab", "Blutfeuer" und "(Der) Colibri-Effekt". Nun also ist mit "Drei Eichen" der vierte Krimi erschienen.
Ein packendes Werk, das jedoch plötzlich endet. Denn dieses Werk ist nur der erste von zwei Bänden, in denen Helmut Vorndran eine ebenso fesselnde wie lustige Geschichte erzählt und in seiner bekannt kabarettistischen Art immer wieder Bezüge zur Wirklichkeit zieht. "Ich wollte eigentlich eine Trilogie, also einen Krimi in drei Bänden, veröffentlichen", hatte der Autor mitgeteilt. "Weil aber der Verlag dagegen war, muss ich meinen Dreiteiler auf zwei Bände aufteilen." Schade ist nur, dass der Leser in dem Buch selbst nichts darüber erfährt.
Ein Roman wie ein Kabarettstück
Helmut Vorndran ist mit "Drei Eichen" ein mitreißender Krimi gelungen, der sich liest wie ein Kabarettstück. Die Story entwickelt sich in bester Vorndran'scher Manier in mehreren Erzählsträngen. Zum einen werden die Bamberger Kommissare Bernd "Lagerfeld" Schmitt und Franz Haderlein gemeinsam mit ihrem "Polizeischwein" mit Namen Riemenschneider vor die Aufgabe gestellt, mehrere mysteriöse Mordfälle aufzuklären, bei denen ein Pfeil die Mordwaffe darstellt. Zum anderen mischen sich in die Mordermittlungen die Geschichten anderer Protagonisten.
Auch das Flussregenpfeiferweibchen spielt eine Rolle in dem Roman, in dem sich die Genres Kriminalroman, Thriller und Satire bestens vermischen. In dem die Jäger zu Gejagten werden, die Täter zu Opfern. In dem der trockene, fränkische Humor aufblitzt, in dem der Dialekt eine wichtige Rolle spielt und in dem der Fantasie scheinbar keine Grenzen gesetzt sind.
So nimmt sich Helmut Vorndran eines Themas an, dessen sich wahrscheinlich noch kein Schriftsteller befleißigt hat: der möglichen Gründung eines Bundeslandes Franken. Hier kommen die Haßfurter ins Spiel. Denn "das wichtigste Argument für eine Landeshauptstadt ist und bleibt der geographische Faktor", heißt es in dem Buch.
Wobei der mit der Suche der Hauptstadt Frankens beauftragte Professor zu dem Schluss kommt: "An der Schnittstelle der beiden Linien vom südlichsten Ort zum nördlichsten Flecken und vom westlichsten Ort bis zum östlichsten liegt die neue Landeshauptstadt: Haßfurt!"
Der nächste Band folgt
Doch die Bürger dieser schönen Stadt sollten sich nicht zu früh freuen. Denn: "Landeshauptstadt Haßfurt? Des ged net", lässt Helmut Vorndran einen Delegierten der Frankenpartei ausrufen. "Das würde ja bedeuten, dass die gesamte fränkische Polizei mit einem Haßfurter Nummernschild durch die Gegend fahren würde, die Blech gewordene Inkarnation verkehrstechnischen Unvermögens".
Doch ob es jemals zu einem Bundesland Franken kommen wird, verrät der erste Band noch nicht. Diesbezüglich heißt es, fast wie bei Harry Potter, zu warten, bis der fünfte Band im kommenden Jahr unter dem Titel "Das fünfte Glas" herauskommt.
Der Autor ist dafür bekannt, selbst erlebte Situationen in seine Romane einzubauen und ihm bekannten Personen ein "Denkmal" zu setzen. So hat er dieses Mal kurzerhand die Kulturamtschefin aus Haßfurt, Petra Lettang, zum namentlichen Vorbild für die Studienrätin Petra Ledang ausgewählt. Auch Oswald Tränkenschuh aus Königsberg, der sich unter anderem mit Kraftorten und Heilfelsen beschäftigt, wurde in "Drei Eichen" verewigt: Er taucht als Rutengänger und Radiästhesist beziehungsweise Geomant Elmar Ränkenschuh auf.
Die Buchhändlerin Ulla Gräbe aus Ebern wiederum "durfte" über den Satz staunen: "Ein einziges Mal hatte er es gewagt und einer Buchhändlerin aus Ebern einen halben Kormoran zubereitet, den sie dann in der Überzeugung verzehrt hatte, es wäre eine fränkische Wald- und-Wiesen-Ente aus dem Itzgrund gewesen."
Interessanterweise schenkt Helmut Vorndran auch aktuellen Geschehnissen wie dem Bau von Windkraftanlagen ein Augenmerk. So wird in den Eierbergen im Westen von Bad Staffelstein das modernste Windrad Europas errichtet!
Mit schwarzem Humor
Franken, auch die Haßfurter, werden dieses Buch aufgrund seines Lokalkolorits und seiner faszinierenden Art lieben, und Nichtfranken können sich an dem schwarzen Humor ergötzen. Wer neugierig auf das Werk und seinen Autor geworden ist, erhält Karten für die kulinarische Lesung am Donnerstag, 26. September, unter Telefonnummer 09521/1714. Das Buch "Drei Eichen" ist im Emons-Verlag erschienen. Es hat 336 Seiten und kostet 10,90 Euro.
Rückzug von der Bühne
2012 hatte sich Helmut Vorndran, der in Rattelsdorf bei Bamberg lebt und dort einen Kanuverleih betreibt, vom "Totalen Bamberger Kabarett" (TBC), das er selbst mitbegründet hatte, verabschiedet. "Ich möchte ab sofort das Hauptaugenmerk auf meine Schriftstellertätigkeit legen", lautete seine Erklärung.
Immerhin hatte er bis dahin neben der Sammlung von "Mords-Geschichten" unter dem Titel "Tot durch Franken" bereits drei "böse", dramatische und geheimnisvolle Franken-Krimis geschrieben. Gemäß seiner Vorstellung, die Titel seiner Bücher nach dem Abc auszusuchen, hießen die ersten drei Werke "Alabastergrab", "Blutfeuer" und "(Der) Colibri-Effekt". Nun also ist mit "Drei Eichen" der vierte Krimi erschienen.
Ein packendes Werk, das jedoch plötzlich endet. Denn dieses Werk ist nur der erste von zwei Bänden, in denen Helmut Vorndran eine ebenso fesselnde wie lustige Geschichte erzählt und in seiner bekannt kabarettistischen Art immer wieder Bezüge zur Wirklichkeit zieht. "Ich wollte eigentlich eine Trilogie, also einen Krimi in drei Bänden, veröffentlichen", hatte der Autor mitgeteilt. "Weil aber der Verlag dagegen war, muss ich meinen Dreiteiler auf zwei Bände aufteilen." Schade ist nur, dass der Leser in dem Buch selbst nichts darüber erfährt.
Ein Roman wie ein Kabarettstück
Helmut Vorndran ist mit "Drei Eichen" ein mitreißender Krimi gelungen, der sich liest wie ein Kabarettstück. Die Story entwickelt sich in bester Vorndran'scher Manier in mehreren Erzählsträngen. Zum einen werden die Bamberger Kommissare Bernd "Lagerfeld" Schmitt und Franz Haderlein gemeinsam mit ihrem "Polizeischwein" mit Namen Riemenschneider vor die Aufgabe gestellt, mehrere mysteriöse Mordfälle aufzuklären, bei denen ein Pfeil die Mordwaffe darstellt. Zum anderen mischen sich in die Mordermittlungen die Geschichten anderer Protagonisten.
Auch das Flussregenpfeiferweibchen spielt eine Rolle in dem Roman, in dem sich die Genres Kriminalroman, Thriller und Satire bestens vermischen. In dem die Jäger zu Gejagten werden, die Täter zu Opfern. In dem der trockene, fränkische Humor aufblitzt, in dem der Dialekt eine wichtige Rolle spielt und in dem der Fantasie scheinbar keine Grenzen gesetzt sind.
So nimmt sich Helmut Vorndran eines Themas an, dessen sich wahrscheinlich noch kein Schriftsteller befleißigt hat: der möglichen Gründung eines Bundeslandes Franken. Hier kommen die Haßfurter ins Spiel. Denn "das wichtigste Argument für eine Landeshauptstadt ist und bleibt der geographische Faktor", heißt es in dem Buch.
Wobei der mit der Suche der Hauptstadt Frankens beauftragte Professor zu dem Schluss kommt: "An der Schnittstelle der beiden Linien vom südlichsten Ort zum nördlichsten Flecken und vom westlichsten Ort bis zum östlichsten liegt die neue Landeshauptstadt: Haßfurt!"
Der nächste Band folgt
Doch die Bürger dieser schönen Stadt sollten sich nicht zu früh freuen. Denn: "Landeshauptstadt Haßfurt? Des ged net", lässt Helmut Vorndran einen Delegierten der Frankenpartei ausrufen. "Das würde ja bedeuten, dass die gesamte fränkische Polizei mit einem Haßfurter Nummernschild durch die Gegend fahren würde, die Blech gewordene Inkarnation verkehrstechnischen Unvermögens".
Doch ob es jemals zu einem Bundesland Franken kommen wird, verrät der erste Band noch nicht. Diesbezüglich heißt es, fast wie bei Harry Potter, zu warten, bis der fünfte Band im kommenden Jahr unter dem Titel "Das fünfte Glas" herauskommt.
Der Autor ist dafür bekannt, selbst erlebte Situationen in seine Romane einzubauen und ihm bekannten Personen ein "Denkmal" zu setzen. So hat er dieses Mal kurzerhand die Kulturamtschefin aus Haßfurt, Petra Lettang, zum namentlichen Vorbild für die Studienrätin Petra Ledang ausgewählt. Auch Oswald Tränkenschuh aus Königsberg, der sich unter anderem mit Kraftorten und Heilfelsen beschäftigt, wurde in "Drei Eichen" verewigt: Er taucht als Rutengänger und Radiästhesist beziehungsweise Geomant Elmar Ränkenschuh auf.
Die Buchhändlerin Ulla Gräbe aus Ebern wiederum "durfte" über den Satz staunen: "Ein einziges Mal hatte er es gewagt und einer Buchhändlerin aus Ebern einen halben Kormoran zubereitet, den sie dann in der Überzeugung verzehrt hatte, es wäre eine fränkische Wald- und-Wiesen-Ente aus dem Itzgrund gewesen."
Interessanterweise schenkt Helmut Vorndran auch aktuellen Geschehnissen wie dem Bau von Windkraftanlagen ein Augenmerk. So wird in den Eierbergen im Westen von Bad Staffelstein das modernste Windrad Europas errichtet!
Mit schwarzem Humor
Franken, auch die Haßfurter, werden dieses Buch aufgrund seines Lokalkolorits und seiner faszinierenden Art lieben, und Nichtfranken können sich an dem schwarzen Humor ergötzen. Wer neugierig auf das Werk und seinen Autor geworden ist, erhält Karten für die kulinarische Lesung am Donnerstag, 26. September, unter Telefonnummer 09521/1714. Das Buch "Drei Eichen" ist im Emons-Verlag erschienen. Es hat 336 Seiten und kostet 10,90 Euro.