"Einer für alle, alle für einen", "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu", so lauten einige der Klassen-Mottos, die in dieser Woche an der Mittelschule Eltmann entwickelt wurden.
Die "Woche der Toleranz" schuf Zeit und Raum, sich intensiv in den unterschiedlichen Schulfächern mit diesem Thema zu befassen. So gab es Gesprächsrunden, spielerische Ansätze und vieles mehr.
"Toleranz ist natürlich bei uns in der Schule immer ein Thema", sagte Rektor Raimund Willert im Gespräch mit dieser Zeitung, "doch durch diese Themenwoche konnte sehr in die Tiefe gegangen werden." Alle Lehrkräfte, die Ganztagsbetreuung und sogar der Hausmeister - alle brachten sich in das Thema ein. Vor allem in den Arbeitskreisen der Ganztagsbetreuung finden sich wichtige Ansatzpunkte, etwa beim Engagement für die Tafel, in der "Wir-AG" oder beim "Cafe Diwan".
Unter anderem ging es natürlich um Toleranz auf interkultureller Ebene. Als die Klassen ihre Ergebnisse am Donnerstag präsentierten, wurde deutlich, dass nicht nur die Flüchtlingskinder fremde Wurzeln haben, sondern viele Eltern oder Großeltern anderer Mitschüler aus Rumänien, dem ehemaligen Jugoslawien oder Russland kommen.
Auch die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen wurde thematisiert, die Fairness im Sport, die Frage von Mobbing und Ausgrenzung. "Die Schüler sollten verstehen, dass Toleranz bedeutet, anderen Meinungen Raum zu geben und auch widersprechen zu dürfen", sagte Sozialarbeiterin Christina Höhn. Und Rektor Willert wünschte sich, dass Toleranz nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause gelebt wird, "denn Toleranz ist kein Schulfach, sondern die Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens". Und so wird sich das Thema auch fortsetzen, etwa beim Frühlingsfest am 22. März.
Natürlich ist es nicht ganz leicht, die in dieser Woche erarbeiteten Grundsätze und Wünsche auch im Schulalltag immer umzusetzen. Und auch der Baum der Toleranz in der Aula, an den die Schüler die gebastelten "Früchte" ihrer Arbeit gehängt haben, wird nicht dauerhaft stehen bleiben können. Die Textfahnen im Pausenhofbaum jedoch werden noch lange im Wind wehen und mit Schlagworten wie "Respekt" und "Hilfsbereitschaft" das entsprechende Verhalten einfordern.