Um zu erfahren, wie die Gemeinde Gädheim ältere Mitbürger noch besser unterstützen kann, hat Bürgermeister Peter Kraus (CSU) 2017 eine breitangelegte Seniorenumfrage gestartet. Dass von den 265 ausgeteilten Fragebögen an die über 65 Jahre alten Bewohner der drei Gemeindeteile 140 ausgefüllt zurückgegeben wurden, wertete er in der Sitzung des Gemeinderates am Montagabend als großen Erfolg. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die ältere Bevölkerung sehr zufrieden ist.

So sind von den 69 Frauen und 71 Männern, die den Fragebogen ausgefüllt hatten, 132 alles in allem mit ihrer Wohn- und Lebenssituation zufrieden und 126 sind mit der allgemeinen Lebensqualität in der Gemeinde und mit der Verwaltung zufrieden. Mit der Arbeit des Bürgermeisters wiederum zeigten sich 119 Personen "eher zufrieden" und "sehr zufrieden". 122 kommen in ihrer Wohnung sehr gut zurecht, 91 fahren noch Auto, doch rund 30 Personen, die nicht mehr selbst fahren, benötigen Hilfe, um Behörden, Ärzte, Apotheken, Banken und Sparkassen oder sonstige Dienstleister zu erreichen.

Bei Arbeiten in der Wohnung, beim Einkaufen, bei Krankheit oder bei notwendigen Fahrten werden zwischen 88 und 105 der Befragten von Ehepartnern/Lebensgefährten oder Kindern unterstützt. 88 würden auch gerne die Hilfe eines Bürgerdienstes in Anspruch nehmen. 94 Bürger benötigen keine Hilfsmittel, aber 41 sind auf Gehstock, Rollator oder Rollstuhl angewiesen. 110 Personen bewerten ihren Gesundheitszustand als gut oder zufriedenstellend. Allerdings fehlen vielen Befragten Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Die Umfrage selbst wurde als "super" bezeichnet, weil sie zeige, dass die Senioren nicht vergessen werden, wie es hieß. Gewünscht wurden vereinzelt ein Seniorencafé als Treffpunkt, Spiele- und Bastelnachmittage, monatliche gemeinsame Mittagessen, Seniorengymnastik in Ottendorf, die Gründung einer Initiative zur freiwilligen Hilfe bei gemeindlichen Verschönerungsarbeiten, Einkaufshilfen, ein monatliches Wirtshaussingen, verkehrsberuhigende Maßnahmen, eine verbesserte Parksituation und einiges mehr.

Nach der Vorstellung erklärte Bürgermeister Peter Kraus, dass er sich mit der Leiterin des Seniorenkreises Gädheim-Ottendorf-Greßhausen, Maria Kampmann, austauschen werde und die Ergebnisse der Umfrage sowie einige konkrete Vorschläge bei einem Seniorennachmittag vorstellen wolle. "Wir könnten über die Einrichtung eines Bürgerdienstes sprechen, eventuell die renovierte Alte Schule in Gädheim für Seniorentreffs anbieten und über einen gemeindeeigenen Bus für Fahrdienste reden", sagte er. "Dann sollten wir ein eigenes Seniorenkonzept entwickeln."

Maria Kampmann bestätigte auf Anfrage, dass sie die Befragung gut findet. "Mein Eindruck ist, dass sich die Senioren in der Gemeinde sehr wohl fühlen, dass sie in der Nachbarschaft gut aufgehoben sind und von ihren Kindern gut unterstützt werden", sagte sie. "Wir haben einen engagierten Pfarrer und einen aktiven und kompetenten Bürgermeister und es ist gut, hier alt zu werden."

Da die Verabschiedung des Haushalts 2018 bevorsteht, nannte Bürgermeister Peter Kraus folgende Vorhaben als notwendig: den ersten Bauabschnitt der Kanalsanierung am Mönchshang in Ottendorf, die Umstellung aller Straßenleuchten auf LED-Leuchten, den ersten Bauabschnitt der Kanalsanierung in Greßhausen im Griesweg, die Kanalbefahrung der Hauptstraße in Gädheim, die Oberflächensanierung der Straße durch die westliche Unterführung in Gädheim, Ersatzbeschaffungen für den Bauhof, das Dorferneuerungsseminar für Ottendorf sowie die Einstellung von 120 000 Euro Rückzahlung für das Baugebiet Eichelberg III in Gädheim und von 160 000 Euro für die Verlegung des Radwegs am Main.

Vor der Sitzung hatte der Gemeinderat die Alte Schule in Gädheim besichtigt, deren Sanierung fast abgeschlossen ist. Sie wird bereits von einer neuen Krabbelgruppe, vom Kindergarten, für die Kommunionvorbereitung, für gemeindliche Zwecke, für Veranstaltungen der Volkshochschule und vom Musikbahnhof Gädheim sowie bald wieder von der Seniorengymnastik genutzt. Wie Peter Kraus mitteilte, wird auch das Nebengebäude als Lagerraum hergerichtet. Ob der Jugend wieder ein Raum zur Verfügung gestellt wird, soll noch abgeklärt werden.