In Franken wurden in der Vergangenheit mehrere bedeutende Saurierfunde gemacht, darunter der spektakuläre Flugsaurier "Skiphosoura bavarica" aus einem Kalksteinbruch bei Solnhofen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), der eine wichtige Lücke in der Evolution der Flugsaurier schließt. 2024 sorgten Saurierspuren im unterfränkischen Richelbach (Kreis Miltenberg) für internationales Aufsehen. Die etwa 247 Millionen Jahre alten Abdrücke eines Archosauriers waren außergewöhnlich gut erhalten und zeigten sogar Hautschuppen auf.
Im Kreis Bamberg wurden im Steinbruch bei Wattendorf einst seltene Schlangensaurier-Fossilien aus der Jura-Zeit entdeckt, darunter ein 1,42 Meter langes Exemplar, das heute im Naturkunde-Museum Bamberg zu sehen ist. Nun sorgt ein weiterer entsprechender Fund in Franken für Schlagzeilen: In einem Steinbruch bei Rauhenebrach (Landkreis Haßberge) ist man ebenfalls auf seltene Saurierfossilien gestoßen. Experten zeigen sich von dem Überraschungsfund äußerst angetan.
Sensationsfund in Unterfranken: Zehn versteinerte Saurier-Schädel im Steigerwald entdeckt
"Eine Sensation verbargen riesige Sandsteinbrocken aus dem Steigerwald - beim Durchleuchten mit einem speziellen 3D-Computertomographen wurden darin zehn versteinerte, 230 Millionen Jahre alte Saurierschädel entdeckt." Dies erklärte Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU), nach Abschluss der Röntgenanalyse am Fraunhofer-Institut in Fürth:
"Vor vier Jahren haben wir in einem Sandsteinbruch bei Rauhenebrach den versteinerten, mit Zähnen bestückten Unterkiefer eines Riesenlurchs geborgen", wird der Fachmann in einer am Dienstag (26. August 2025) veröffentlichten Mitteilung des LfU zitiert. "Bei der Nachsuche wurden weitere Sandsteinbrocken entdeckt, in denen wir auch Schädelfragmente vermuteten. Dies hat sich nun dank modernster Röntgentechnik bewahrheitet."
Laut Angaben des Landesamts für Umwelt sind in den Sandsteinbrocken gleich zehn krokodilähnliche Schädel verborgen, die von zwei verschiedenen Saurierarten stammen: Cycloto- und Metoposaurier. Diese ähneln nach Schilderung der Behörde Krokodilen, sind aber fleischfressende Riesenlurche. "Ihr Kiefer ist mehr als einen halben Meter lang und mit einer Reihe von spitzen Zähnen bestückt", heißt es in der Verlautbarung. Demnach wurden die Schädel augenfällig durch starke Regengüsse aus einem schlammigen Tümpel in den heutigen Fundort eines sandigen Flussbetts geschwemmt.
"Überraschungsfund weiteres Puzzleteil": Saurier-Überreste von hohem wissenschaftlichen Wert
Die Todesumstände bleiben Eichhorn zufolge gleichwohl rätselhaft: In der Triaszeit lauerten offenbar mindestens zwei Arten von Riesenlurchen in Tümpeln auf Beute, ähnlich wie heute Alligatoren und Krokodile etwa in den Everglades in Florida. "Möglicherweise haben sie sich bei einer Trockenzeit in einem Tümpel konzentriert", hält das LfU fest. Als dieser dann aufgrund einer Dürrephase ganz austrocknete, könnten alle gemeinsam verendet sein.
Auf Expertenseite zeigt man sich indessen angetan von der faszinierenden Entdeckung in Unterfranken. "Der Überraschungsfund stellt ein weiteres Puzzleteil dar, um einen Blick zurück in die prähistorische Fauna im Steigerwald zu ermöglichen", hält das Landesamt mit Blick auf den wissenschaftlichen Stellenwert der Saurier-Überreste fest.
Weitere Informationen zum Cyclotosaurus ebrachensis, dem Giganten der Triaszeit, gibt es auf der Webseite des LfU.
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