Als die Kinder aus der fünften Klasse der Naturparkschule Hofheim Anfang Oktober zu ihrer Exkursion in die Schule gingen, haben sie wahrscheinlich nicht gedacht, dass sie dabei etwas ganz Besonderes entdecken würden. Die Exkursion entwickelte sich nämlich zu einem spannenden Naturerlebnis, als die Schüler eine bestimmte Insektenart entdeckten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zwei Lehrerinnen der Mittelschule Hofheim und der Naturpark-Ranger Arno Ludwig begaben sich am 1. Oktober 2025 gemeinsam mit den beiden fünften Klassen der Schule auf Exkursion. Diese begann im Schulgebäude und wurde dann in der Natur fortgesetzt, wo den Schülern der Lebensraum von Tieren und Pflanzen nähergebracht wurde.
Gottesanbeterin bei Schul-Exkursion gefunden: Erstes Exemplar im Kreis Haßberge
Zunächst begab sich die Gruppe auf den Weg zu einer Quelle, dann ging es weiter über Wiesen und Äcker auf die erste Streuobstwiese. Dort erklärt Ranger Arno Ludwig die Bedeutung dieser Wiesen für den Menschen und die Natur. Abschließend machten sich die Fünftklässler und deren Begleiter auf den Weg zum Ziel der Exkursion - einer 30 Jahre alten Streuobstwiese, die geschützt zwischen Hecken liegt.
Nachdem die Schüler sich mit den dort wachsenden Walnüssen und Äpfeln gestärkt und einen Vortrag des Rangers gehört hatten, durften sie selbst mit Becherlupen auf Entdeckungstour gehen - dabei kam es dann zu dem besonderen Fund. Während die Kinder die Tier- und Pflanzenwelt auf eigene Faust erforschten, sei es ihnen geglückt, ein ganz spezielles Tier zu finden: Eine "Mantis religiosa", die umgangssprachlich auch als Gottesanbeterin bezeichnet wird. Alle Anwesenden seien über die Entdeckung begeistert gewesen, heißt es.
Denn es handelte sich dabei um den ersten Fund einer Fangheuschrecke im Landkreis Haßberge. In seinem Fundort, der artenreichen Streuobstwiese, fühle sich das Insekt aufgrund der vielfältigen Struktur und dem reichhaltigen Nahrungsangebot wohl, wird in der Meldung erklärt. Die Schulkinder tauften die Gottesanbeterin Maria und ließen sie anschließend mit großer Sorgfalt wieder zurück in ihren Lebensraum. Die beiden Klassen planen nun, jedes Jahr die hiesige Streuobstwiese zu besuchen, um ihre Entwicklung im Laufe der Zeit miterleben zu können.
Die Gottesanbeterin: Weitere Informationen zu dem besonderen Insekt
Die Gottesanbeterin wurde im Jahr 2017 zum Insekt des Jahres in Deutschland gekürt, informiert der Bund Naturschutz im Internet. Demnach existieren zwei stabile Populationen in Deutschland: im Westen, dazu zählen die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Saarland, und im Osten, dazu gehören Berlin-Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Gottesanbeterin zählt zu den Fangschrecken und ist die einzige Vertreterin dieser Ordnung in Mitteleuropa.
Charakteristisch für die Gottesanbeterin sind die zu Fangwerkzeugen umfunktionierten Vorderbeine, die in aufrechter Haltung den Eindruck einer Gebetshaltung erwecken. Tatsächlich nutzt das Tier seine Fangbeine, um Beute wie verschiedene Insekten und Spinnen zu ergreifen, zu denen auch manchmal eigene Artgenossen zählen. Als Lebensraum bevorzugt die Gottesanbeterin trocken-warme Wiesen und Säume mit hoher oder halbhoher Vegetation. In Deutschland ist das Insekt als gefährdet eingestuft und genießt aufgrund der Bestimmungen der Bundesartenschutzverordnung besonderen Schutz.
Im Jahr 2015 gelang einem Mann aus dem Kreis Passau ein ähnlicher Fund wie den Schulkindern aus Hofheim. Er fand ebenfalls eine Gottesanbeterin, welche es sich laut dem Bund Naturschutz in seinem Schlafzimmer gemütlich gemacht hatte. Das Exemplar oder dessen Vorfahr sei demnach vermutlich als blinder Passagier auf einem LKW oder Frachtschiff nach Deutschland gelangt. Weitere Nachrichten aus dem Landkreis Haßberge findest du in unserem Lokalressort.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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