Zu seinem Jubiläumskonzert hatte der Gesangverein "Concordia" Maroldsweisach die Weisachtaler Blasmusik sowie den Männer- und den gemischten Chor der "Sängerlust" Reckendorf eingeladen. Auch Ehrungen wurden vorgenommen.
Eines haben sie gemeinsam, die Chöre und die Blasmusik: Alles ist live, ohne Verstärker und elektronische Technik. "Sing mit mir" - dazu luden die Gastgeber mit ihrem Eröffnungslied ein, bevor Gertrud Hepp, Vorsitzende der "Concordia", die Gastchöre und die Besucher des Konzertes willkommen hieß und sich darüber freute, dass die "Concordia" auf 150 Jahre zurückblicken kann. "Darauf sind wir heute sehr stolz", sagte die Vorsitzende.
Dann gab es gleich einen ersten Höhepunkt: "Die launige Forelle", entstanden im gleichen Jahrhundert, in dem die "Concordia" aus der Taufe gehoben wurde, präsentierten die Maroldsweisacher Sänger unter der Leitung von Christine Kettler-Pohl in mehreren Variationen. Mäßig, nicht zu geschwind, etwas geschwind und lebhaft schwamm die Forelle in den Stimmen des Chores mit. Begleitet wurde der Chor von Nicol Scheidlein am Klavier.
Es folgte der Auftritt des Männerchores des Gesangvereins "Sängerlust" Reckendorf mit besonderen Männerstimmen unter der Stabführung von Uwe Altenbach. "Singen ist Leben" - damit zeigten die Männer des Chores auch, dass sie Freude am Singen haben.
Melancholisch wurde es bei dem Lied "Weit, weit weg", einem Liebeslied, bei dem Blätter im Sonnenuntergang von Bäumen fallen und Sehnsucht nach der Liebsten aufkommt, die weit weg ist.
Besungen wurde vom Männerchor der "Sängerlust" mit "Let us break bread together" auch ein Sakrament des christlichen Glaubens. "Lasst uns gemeinsam Brot brechen, Wein auf unseren Knien trinken und gemeinsam Gott preisen", lauten Passagen des Liedtextes.
"Abendfrieden" legte sich in den Chorraum der evangelischen Kirche. Dieser wurde nach den Worten eines Chorsprechers auch von der Kuppel des Reichstages in Berlin über die Stadt verbreitet, als der Chor dort dieses Lied spontan anstimmte und es langsam still auf der Kuppel wurde.
Eng und vertrauensvoll arbeiten bei Veranstaltungen die "Concordia" und die Weisachtaler Blasmusik zusammen, wie Stefan Mildenberger in seinem Grußwort sagte. Deshalb durften die Musiker auch beim Jubiläumskonzert nicht fehlen. "Wiener Melange" brachte Walzerklänge von Johannes Strauß in die Kirche, als die Weisachtaler dieses Lied unter der Leitung ihres Dirigenten Dimitry Braudo anstimmten und dabei bei manchen wohl auch Gedanken an bekannte Kaffeespezialitäten Österreichs wach wurden. Die Weisachtaler begeisterten mit Peter Seifert als Solisten mit Flügelhorn und Trompete mit dem Lied "Flammende Herzen."
Der gemischte Chor der "Sängerlust" Reckendorf lud mit dem Lied "Nimm dir Zeit zum Leben" zum Nachzudenken, Träumen und Singen ein, ehe er mit dem Lied "Blue Moon" fortfuhr, das von Liebe, Träumen und Beten, erfleht vom blauen Mond, handelt. "Halleluja, sing ein Lied" war ein Stück, das dem Veranstaltungsraum Kirche gerecht wurde: In diesem Lied werden Himmel, Land und Meer, die Tageszeiten und die Natur insgesamt besungen. Beide Chöre der "Sängerlust" Reckendorf luden die Besucher bei "Lobe den Herrn, meine Seele" dazu ein, mitzusingen. Dieses Angebot nahmen die Gäste gerne an.
Vorsitzende Gertrud Hepp, Manuela Vogt und Heidi Müller-Gärtner riefen 150 Jahre "Concordia" in Erinnerung, wobei die Vorsitzende die ersten Jahrzehnte übernahm, Manuela Vogt das "Mittelfeld" und Heidi Müller-Gärtner die Jahre bis in die Gegenwart. Darüber berichtete der Fränkische Tag in seinem Vorbericht zum Jubiläum am 4. Mai.
"Meine Zeit steht in deinen Händen" war dann von der "Concordia" zu hören. Bei diesem Kirchenlied geht es um Ruhe und Geborgenheit, und es passte auch zur Gemeinsamkeit während 150 Jahren "Concordia", ebenso wie das Stück "Gut, dass wir einander haben".
Schier ins Träumen konnte man kommen, als Miriam und Elke Pratsch sowie Maximilian Hofmann von den Weisachtalern ihren Saxophonen bei dem Stück "Saxophone Dreams" feenhafte Töne entlockten. Ein echter Ohrenschmaus, bei dem man spontan an die singenden Saxophone von Captain Cook dachte.
Nach gut zwei Stunden ging das ansprechende und kurzweilige Konzert mit den "Irischen Segenswünschen" aus dem mystischen Irland, die von allen Mitwirkenden und den Besuchern gemeinsam gesungen wurden, zu Ende. Wenn auch der Gesangverein "Concordia" sein 150-jähriges Bestehen nicht im großen Stil feiert, so setzte der Chor mit diesem Konzert einen Glanzpunkt zu seinem 150. Geburtstag und leistete einen stilvollen musikalischen Beitrag zur 900-Jahr-Feier der Marktgemeinde Maroldsweisach.


Ehrungen

Bei den Ehrungen des Gesangvereins "Concordia" wurde Georg Striffler in den Mittelpunkt gestellt, der von Peter Märkel, dem Vizepräsidenten des Fränkischen Sängerbundes (FSB), geehrt wurde. "Ich sage Ihnen Dank und spreche meine Anerkennung für sechs Jahrzehnte Singen aus", sagte Märkel. Für Striffler gab es Urkunden vom FSB und vom Deutschen Chorverband.
Werner Rögner singt seit dem Jahr 1980 bei der "Concordia" und konnte schon einige Ehrungen entgegennehmen, wie Vorsitzende Gertrud Hepp sagte. Auch für die Finanzen zeichnet Rögner über viele Jahre verantwortlich. "Du bist nicht nur Sänger, sondern stets Helfer und Ratgeber bei vielen Dingen", lobte Hepp. Rögner wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Auch Vorsitzende Hepp wurde mit ihrem Chor von Peter Märkel und dem Vorsitzenden der Sängergruppe Baunach-Itzgrund, Michael Dieckmann, mit Urkunden ausgezeichnet. Ein Präsent und anerkennende Worte hatte Zweite Vorsitzende Marion Hartmann für Gertrud Hepp, verbunden mit dem Dank für ihren unermüdlichen Einsatz für die "Concordia".
Und auch Chorleiterin Christine Kettler-Pohl, die häufig als Glücksfall für die "Concordia" bezeichnet wurde, konnte sich über Anerkennung und ein Präsent freuen. "Mutter Concordia" nannte Stefan Mildenberger, Schriftführer der Weisachtaler Blasmusik, Vorsitzende Gertrud Hepp in Anlehnung an den Muttertag, an dem das Konzert stattfand. "Schön, dass wir bei vielen Anlässen in Maroldsweisach so gut zusammenarbeiten", meinte Mildenberger.
Darüber freute sich auch Bürgermeister Wolfram Thein. Er bestätigte der "Concordia", dass diese in der Marktgemeinde ein guter Kulturträger sei. "Macht weiter so. Ihr seid ein tolles Team!", sagte der Bürgermeister.