Ökumene bedeutet mehr als das Zusammenspiel evangelischer und katholischer Kirchengemeinden vor Ort. Das Wort, das im Griechischen für "Erdkreis" oder "die gesamte bewohnte Erde" steht, will eine weltweite Einigung und Zusammenarbeit der verschiedenen Konfessionen erreichen. Ein Mann, der dieses Ideal zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat, ist Alan Stockbridge, Reverend der anglikanischen Kirche, der am Sonntag in Ebern sein 50. Priesterjubiläum feierte.
Der besondere Anlass wurde in der Christuskirche auch in einem ganz speziellen Zeremoniell begangen: in Form einer anglikanischen Abendandacht, eines Evensongs, wie man es in der Church of England nennt. Für die musikalische Umrahmung sorgten - ganz ökumenisch - der Laurentius-Chor und der Kirchenchor "Cantabile". Zum Festtag waren Priester verschiedener christlicher Kirchen gekommen. Hausherr Bernd Grosser, evangelischer Pfarrer in Ebern, konnte neben dem Jubilar auch den Regionaldekan der anglikanischen Gemeinden in Deutschland, Canon John Newsome, und Daniil Sayfutdinov begrüßen, den Vorsteher der russisch-orthodoxen Gemeinde in Schweinfurt. Natürlich durfte auch Eberns katholischer Pfarrer nicht fehlen, Pater Rudolf Theiler, der wie Bernd Grosser im Seelsorgealltag seit etlichen Jahren auf die Unterstützung Stockbridges bauen kann.
Wie viele Gottesdienste, Andachten, Trauerfeiern, aber auch freudige Anlässe hat der inzwischen 85-Jährige doch mit seiner freundlichen Art und seinem unverwechselbaren britischen Akzent bereichert.
Der gebürtige Londoner, der sich schon in jungen Jahren in der Crusador's Union, einer christlichen Jugendorganisation engagierte, hat in Oxford deutsche und französische Literatur und Philosophie studiert. Dann ging er zum Militär, wo er bis in den Offiziersrang aufstieg.
Deutschland, wohin ihn erstmals ein Jugendaustausch geführt hatte, zog den Reverend zeitlebens besonders an. 1963 lernte er in Paris seine deutsche Frau Erika kennen, die er in Augsburg heiratete.
Zuvor schon hatte er sich als nichtordinierter Gottesdiensthelfer und Laienprediger engagiert. 1966 nun begann Stockbridge, Theologie zu studieren. Am Dreifaltigkeitssonntag 1968 in Oxford zum Priester geweiht, wurde er ab 1970 Militärpfarrer. Unter anderem war er in dieser Funktion in Nordirland, auf Gibraltar sowie für die UNO auf Zypern eingesetzt. Als Militärseelsorger in Krisengebieten hat Stockbridge stets versucht, Brücken zu schlagen. Später wirkte er über lange Jahre hinweg als Gemeindepfarrer in Kent (Diözese Canterbury), betreute eine englische Gemeinde in Menorca, ehe er vor allem im norddeutschen Raum tätig wurde.
Der Reverend, der sich eigentlich seit 20 Jahren im Ruhestand befindet, lebt seit 2002 in Ebern. Dies wiederum verdankt die Stadt seiner deutschen Frau Erika. Die Schwäbin, eine gelernte Krankenschwester, zog es nach Ebern, um ihre schwerkranke Schwester Gerda zu pflegen, die Frau des einstigen Eberner Chefarztes Emil Bodenberger.
Auch nach dem Tod der Schwester und Schwägerin sind die Stockbridges Ebern erhalten geblieben. Hier haben die Eheleute viele Freunde gefunden, wie auch der gute Besuch des Jubiläumsgottesdienstes zeigte. Wo wir schon bei privaten Dingen sind: Die Ökumene lebt Stockbridge auch in seiner Ehe.
2011 hat der Unruheständler ein Buch über die Kirche in seiner Heimat geschrieben. "Die Kirche von England - The History of a Mystery" (Die Geschichte eines Mysteriums).
"Pfarrer i.R., das heißt nicht ‚im Ruhestand' sondern ‚in Rufweite'", hat Alan Stockbridge einmal gesagt, ein Satz, dem er bis heute treu geblieben ist. Er hilft sehr viel in den Gemeinden der Umgebung, und dies im evangelischen wie auch katholischen Bereich.
In der Festpredigt nannte Reverend Newsome seinen weit gereisten Priester-Kollegen einen "Friedensstifter" und "Brückenbauer". Besser als mit dieser Metapher könne man das Wirken des beliebten Geistlichen, der seit einigen Wochen auch deutscher Staatsbürger ist, nicht beschreiben, sagte Pfarrer Grosser. Daniil Sayfutdinov übergab zum außergewöhnlichen Jubiläum eine Marien-Ikone aus Kasan (Russland).
Der besondere Anlass wurde in der Christuskirche auch in einem ganz speziellen Zeremoniell begangen: in Form einer anglikanischen Abendandacht, eines Evensongs, wie man es in der Church of England nennt. Für die musikalische Umrahmung sorgten - ganz ökumenisch - der Laurentius-Chor und der Kirchenchor "Cantabile". Zum Festtag waren Priester verschiedener christlicher Kirchen gekommen. Hausherr Bernd Grosser, evangelischer Pfarrer in Ebern, konnte neben dem Jubilar auch den Regionaldekan der anglikanischen Gemeinden in Deutschland, Canon John Newsome, und Daniil Sayfutdinov begrüßen, den Vorsteher der russisch-orthodoxen Gemeinde in Schweinfurt. Natürlich durfte auch Eberns katholischer Pfarrer nicht fehlen, Pater Rudolf Theiler, der wie Bernd Grosser im Seelsorgealltag seit etlichen Jahren auf die Unterstützung Stockbridges bauen kann.
Wie viele Gottesdienste, Andachten, Trauerfeiern, aber auch freudige Anlässe hat der inzwischen 85-Jährige doch mit seiner freundlichen Art und seinem unverwechselbaren britischen Akzent bereichert.
Vom Militär zur Kirche
Der gebürtige Londoner, der sich schon in jungen Jahren in der Crusador's Union, einer christlichen Jugendorganisation engagierte, hat in Oxford deutsche und französische Literatur und Philosophie studiert. Dann ging er zum Militär, wo er bis in den Offiziersrang aufstieg.Deutschland, wohin ihn erstmals ein Jugendaustausch geführt hatte, zog den Reverend zeitlebens besonders an. 1963 lernte er in Paris seine deutsche Frau Erika kennen, die er in Augsburg heiratete.
Zuvor schon hatte er sich als nichtordinierter Gottesdiensthelfer und Laienprediger engagiert. 1966 nun begann Stockbridge, Theologie zu studieren. Am Dreifaltigkeitssonntag 1968 in Oxford zum Priester geweiht, wurde er ab 1970 Militärpfarrer. Unter anderem war er in dieser Funktion in Nordirland, auf Gibraltar sowie für die UNO auf Zypern eingesetzt. Als Militärseelsorger in Krisengebieten hat Stockbridge stets versucht, Brücken zu schlagen. Später wirkte er über lange Jahre hinweg als Gemeindepfarrer in Kent (Diözese Canterbury), betreute eine englische Gemeinde in Menorca, ehe er vor allem im norddeutschen Raum tätig wurde.
Der Weg nach Ebern
Der Reverend, der sich eigentlich seit 20 Jahren im Ruhestand befindet, lebt seit 2002 in Ebern. Dies wiederum verdankt die Stadt seiner deutschen Frau Erika. Die Schwäbin, eine gelernte Krankenschwester, zog es nach Ebern, um ihre schwerkranke Schwester Gerda zu pflegen, die Frau des einstigen Eberner Chefarztes Emil Bodenberger. Auch nach dem Tod der Schwester und Schwägerin sind die Stockbridges Ebern erhalten geblieben. Hier haben die Eheleute viele Freunde gefunden, wie auch der gute Besuch des Jubiläumsgottesdienstes zeigte. Wo wir schon bei privaten Dingen sind: Die Ökumene lebt Stockbridge auch in seiner Ehe.
2011 hat der Unruheständler ein Buch über die Kirche in seiner Heimat geschrieben. "Die Kirche von England - The History of a Mystery" (Die Geschichte eines Mysteriums).
"Pfarrer i.R., das heißt nicht ‚im Ruhestand' sondern ‚in Rufweite'", hat Alan Stockbridge einmal gesagt, ein Satz, dem er bis heute treu geblieben ist. Er hilft sehr viel in den Gemeinden der Umgebung, und dies im evangelischen wie auch katholischen Bereich.
In der Festpredigt nannte Reverend Newsome seinen weit gereisten Priester-Kollegen einen "Friedensstifter" und "Brückenbauer". Besser als mit dieser Metapher könne man das Wirken des beliebten Geistlichen, der seit einigen Wochen auch deutscher Staatsbürger ist, nicht beschreiben, sagte Pfarrer Grosser. Daniil Sayfutdinov übergab zum außergewöhnlichen Jubiläum eine Marien-Ikone aus Kasan (Russland).