Aus dem Raum Bamberg erreichte die Tierschutzinitiative Haßberge (Sitz in Oberschwappach) ein Hilferuf. Ein Eichhörnchen-Kobel (Nest) war von einem Baum herabgestürzt, wie die Tierschützer unserem Portal schilderten. Vier kleine Eichhörnchen krabbelten am Boden. Nachdem eine Katze bereits eines der putzigen Tierchen getötet hatte, griffen die Bamberger beherzt ein und nahmen die restlichen Tierkinder in ihre Obhut. Da eine Rückführung zum Muttertier nicht mehr möglich war, baten sie um Hilfe.

Die Helfer der Tierschutzinitiative Haßberge staunten eigenen Angaben zufolge nicht schlecht, als die Tierkinder kurz darauf in Oberschwappach eintrafen. Die drei kleinen, fünf Wochen alten Hörnchen waren nicht wie angenommen rot oder dunkelbraun gefärbt, sondern wollweiß. Haben Tiere aus Zuchten oftmals ungewöhnliche Farbgebungen, kommt eine solche Färbung in der freien Natur nur äußerst selten vor.

Was ist zu tun? Bei der Aufzucht, Versorgung und Auswilderung von Wildtieren gelten besondere Vorschriften, wissen die Tierschützer. Deshalb sollten Laien Wildtiere nicht einfach an sich nehmen. "Tierliebe alleine reicht nicht aus", betont Britta Merkel, die Vorsitzende der Tierschutzinitiative. Bei dem Verein in Oberschwappach sieht es allerdings etwas anders aus. Seit Jahren zieht Britta Merkel verwaiste Eichhörnchen-Findelkinder, Hasen oder andere heimische Wildtiere auf, um sie dann in ihren natürlichen Lebensraum auszuwildern.

Die Laune der Natur macht es indes fast unmöglich, die drei weißen Eichhörnchen in die Natur zurück zu bringen. Die Entscheidung, was geschieht, muss Britta Merkel in einigen Wochen mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Haßfurt treffen. Weiße Eichhörnchen sind in der freien Natur ihren Fressfeinden hilflos ausgeliefert.

Der Bau eines (soweit überhaupt möglich) artgerechten Auswilderungsgeheges ist bereits geplant und genehmigt. Allerdings fehlt es den Tierschützern aus Oberschwappach, wie sie mitteilen, an den nötigen finanziellen Mitteln, um das Gehege realisieren zu können. Wer helfen will, kann sich an die Tierschutzinitiative wenden (Telefonnummer 0157/74914689); sie hat ein Spendenkonto eingerichtet: Nummer 9107319, Sparkasse Ostunterfranken (Bankleitzahl 79351730).