Musik kann bewegen und soll Spaß machen - das zeigten an der "Johann-Baptist-Graser-Grundschule" in Eltmann vier Musiker des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bei ihrem Kinderkonzert "Kartons und Querflöte". Auf spielerische Art und Weise und mit viel Witz führten sie die Schüler durch die breite Palette des Instrumentariums eines Schlagzeugers und zeigten auch, wie vielseitig eine Flöte eingesetzt werden kann.
Dass der Spaßfaktor bei der Musik nicht zu kurz kommen darf, unterstrichen die Musiker gleich zu Beginn. Alle Schüler der Grundschule saßen schon im Halbrund in der Aula und warteten auf den Auftakt, aber nur Flötistin Natalie stand pünktlich vor ihnen. "Die haben ihren Auftritt schon wieder verpennt", meinte sie und forderte alle Schüler dazu auf, sie mit lautem Rufen "Schlaaagzeugeer" auf die Bühne zu holen.
Trotzdem tat sich nichts und deswegen verriet sie den Kindern gleich ein "Betriebsgeheimnis": "Die hören nicht so gut, weil sie sonst immer so viel Krach machen." Nach nochmaligem lauten Schreien stürmten die drei Schlagzeuger dann, nicht in gewohntem Frack, sondern in schwarzen Poloshirts zu ihren Instrumenten.
Dort gehen sie aber nicht an ihre Schlaginstrumente, sondern schlagen rhythmisch auf alte Schachteln und Pappkartons ein, Ergebnis ist das Stück "Boxing day" von Wolfgang Reifeneder. "Boxing day" stammt aus dem englischsprachigen Raum, wo sich am zweiten Weihnachtsfeiertag nicht nur die Geschenke auftürmen, sondern auch überflüssige Verpackungstürme.
Natürlich sollten die Buben und Mädchen auch viele Instrumente aus dem Schlagwerk kennenlernen, wobei sie bei der Namensfindung mithelfen konnten. Da erkannte man ein Geräusch ähnlich der Meeresbrandung und sah Hunderte kleiner Stahlkügelchen über das Fell der "Ocean-Drum" rollen. Plötzlich rasselte die ursprünglich aus Chile stammende "Rainmaker" oder Regenmachertrommel", und eine kleine Unruhe erstickte sofort im Anschlagen des "Tamtam", das so laut ist, dass es sich auch gegen ein ganzes Orchester und in der Aula gegen alle Grundschüler durchsetzt. Ganz angenehm dagegen die kleine "Snare-Drum", die von jedem Schlagzeug bekannte, beidseitig mit Fell bespannte Trommel, mit Schnarrseiten am Resonanzfell.
"Wer noch kein Instrument spielt, hat doch immer Glück, dass er auch ein Instrument bei sich hat", meinte ein Symphoniker, und die Kinder lernten ganz neue "Körperinstrumenten" kennen: Angefangen beim Reiben der Handflächen über das Schnalzen mit dem Finger und dem Schenkelklopfen sammelten sie Erfahrungen in Sachen "Body-Percussion".
Nun wurden auch die "Musikprofis" neugierig und wollten von den Schülern erfahren, ob sie denn eigentlich wüssten, woher sie kämen. "Ihr seid aus München", "vielleicht vom Rundfunk", lauteten die Antworten, bis Jakob aufklärte "vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk. Das habe ich nämlich schon auf dem Fernsehen gesehen".
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ging in der letzten Woche wieder auf Tournee durch die Schulen des Freistaates. 70 Schulen hatten sich um einen Auftritt beworben, aber nur neun erhielten eine Zusage. "Wir waren in Rosenheim, am Schliersee, in Dillingen und kommen heute schon aus Schweinfurt. Eltmann ist nun unser letzter Auftritt" teilten die Musiker mit und erhielten dafür großen Applaus.
Dann begannen die Schlagzeuger leise, bevor Natalie Schwaabe mit ihrer Querflöte einsetzte und die Melodie wiederholte. Die Lautstärke und Betonung des Taktes wurden dann immer lauter. Der Titel lag einigen Schülern auf der Zunge. Eva meinte "aus Ägypten", David tippte mehr auf "Mexico oder Spanien", tatsächlich war es der "Bolero" von Maurice Ravel.
Schwaabe betätigte sich auch als Moderatorin und sauste mit ihrem Mikrofon durch die Reihen der Kinder, als sie nach dem Namen des Instruments fragte, auf dem sich Guido Marggrander und Christian Pilz ein Duell liefern. Es war die Djembe, eine becherartige Trommel. Mit den Kindern ging sie auf eine weitere Reise durch das Schlagwerk-Spektrum, bis man an das große Metallinstrument kam, bei dem die Klangstäbe in Form einer Klaviatur angeordnet sind. Ursprünglich aus Afrika und mit ausgehöhlten Kürbissen als Resonatoren umfasst die Marimba fünfeinhalb Oktaven. Und mit verschiedenen Schlägern zauberte der Spieler die tollsten Klänge hervor, wie das jazzige "Look out little ruth" von Kurt Engel. Als Höhepunkt folgte dann auf der Marimba "Ghaneia", ein Klassiker des Würzburger Komponisten Matthias Schmitt, der inzwischen weltweit bei Marimba-Wettbewerben gespielt wird.
Wie im Flug war die Zeit vergangen und so mancher Schüler schaute auf die Uhr, um seinen Bus oder das Essen nicht zu verpassen. Das war auch das Stichwort für die Musiker und das Stück "Eine kleine Tischmusik". Es wurde zu einer hinreißenden Ausgabe einer "Kochlöffelnummer", die den Applaus der Mädchen und Buben nur so herausforderte.
Die Schüler waren begeistert von dieser etwas anderen Musikstunde und so mancher hat sicher auch Appetit bekommen, ein Instrument zu lernen oder einfach auf die Pauke zu hauen. Vielleicht hat aber auch der eine oder andere am Esstisch zu Hause gleich die letzte "Kochlöffelnummer" selbst ausprobiert.
Dass der Spaßfaktor bei der Musik nicht zu kurz kommen darf, unterstrichen die Musiker gleich zu Beginn. Alle Schüler der Grundschule saßen schon im Halbrund in der Aula und warteten auf den Auftakt, aber nur Flötistin Natalie stand pünktlich vor ihnen. "Die haben ihren Auftritt schon wieder verpennt", meinte sie und forderte alle Schüler dazu auf, sie mit lautem Rufen "Schlaaagzeugeer" auf die Bühne zu holen.
Mit Schachteln und Kartons
Trotzdem tat sich nichts und deswegen verriet sie den Kindern gleich ein "Betriebsgeheimnis": "Die hören nicht so gut, weil sie sonst immer so viel Krach machen." Nach nochmaligem lauten Schreien stürmten die drei Schlagzeuger dann, nicht in gewohntem Frack, sondern in schwarzen Poloshirts zu ihren Instrumenten.Dort gehen sie aber nicht an ihre Schlaginstrumente, sondern schlagen rhythmisch auf alte Schachteln und Pappkartons ein, Ergebnis ist das Stück "Boxing day" von Wolfgang Reifeneder. "Boxing day" stammt aus dem englischsprachigen Raum, wo sich am zweiten Weihnachtsfeiertag nicht nur die Geschenke auftürmen, sondern auch überflüssige Verpackungstürme.
Die Körperinstrumente
Natürlich sollten die Buben und Mädchen auch viele Instrumente aus dem Schlagwerk kennenlernen, wobei sie bei der Namensfindung mithelfen konnten. Da erkannte man ein Geräusch ähnlich der Meeresbrandung und sah Hunderte kleiner Stahlkügelchen über das Fell der "Ocean-Drum" rollen. Plötzlich rasselte die ursprünglich aus Chile stammende "Rainmaker" oder Regenmachertrommel", und eine kleine Unruhe erstickte sofort im Anschlagen des "Tamtam", das so laut ist, dass es sich auch gegen ein ganzes Orchester und in der Aula gegen alle Grundschüler durchsetzt. Ganz angenehm dagegen die kleine "Snare-Drum", die von jedem Schlagzeug bekannte, beidseitig mit Fell bespannte Trommel, mit Schnarrseiten am Resonanzfell."Wer noch kein Instrument spielt, hat doch immer Glück, dass er auch ein Instrument bei sich hat", meinte ein Symphoniker, und die Kinder lernten ganz neue "Körperinstrumenten" kennen: Angefangen beim Reiben der Handflächen über das Schnalzen mit dem Finger und dem Schenkelklopfen sammelten sie Erfahrungen in Sachen "Body-Percussion".
Nun wurden auch die "Musikprofis" neugierig und wollten von den Schülern erfahren, ob sie denn eigentlich wüssten, woher sie kämen. "Ihr seid aus München", "vielleicht vom Rundfunk", lauteten die Antworten, bis Jakob aufklärte "vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk. Das habe ich nämlich schon auf dem Fernsehen gesehen".
Auswahlglück für Eltmann
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ging in der letzten Woche wieder auf Tournee durch die Schulen des Freistaates. 70 Schulen hatten sich um einen Auftritt beworben, aber nur neun erhielten eine Zusage. "Wir waren in Rosenheim, am Schliersee, in Dillingen und kommen heute schon aus Schweinfurt. Eltmann ist nun unser letzter Auftritt" teilten die Musiker mit und erhielten dafür großen Applaus.
Dann begannen die Schlagzeuger leise, bevor Natalie Schwaabe mit ihrer Querflöte einsetzte und die Melodie wiederholte. Die Lautstärke und Betonung des Taktes wurden dann immer lauter. Der Titel lag einigen Schülern auf der Zunge. Eva meinte "aus Ägypten", David tippte mehr auf "Mexico oder Spanien", tatsächlich war es der "Bolero" von Maurice Ravel.
Schwaabe betätigte sich auch als Moderatorin und sauste mit ihrem Mikrofon durch die Reihen der Kinder, als sie nach dem Namen des Instruments fragte, auf dem sich Guido Marggrander und Christian Pilz ein Duell liefern. Es war die Djembe, eine becherartige Trommel. Mit den Kindern ging sie auf eine weitere Reise durch das Schlagwerk-Spektrum, bis man an das große Metallinstrument kam, bei dem die Klangstäbe in Form einer Klaviatur angeordnet sind. Ursprünglich aus Afrika und mit ausgehöhlten Kürbissen als Resonatoren umfasst die Marimba fünfeinhalb Oktaven. Und mit verschiedenen Schlägern zauberte der Spieler die tollsten Klänge hervor, wie das jazzige "Look out little ruth" von Kurt Engel. Als Höhepunkt folgte dann auf der Marimba "Ghaneia", ein Klassiker des Würzburger Komponisten Matthias Schmitt, der inzwischen weltweit bei Marimba-Wettbewerben gespielt wird.
Eine kleine Tischmusik
Wie im Flug war die Zeit vergangen und so mancher Schüler schaute auf die Uhr, um seinen Bus oder das Essen nicht zu verpassen. Das war auch das Stichwort für die Musiker und das Stück "Eine kleine Tischmusik". Es wurde zu einer hinreißenden Ausgabe einer "Kochlöffelnummer", die den Applaus der Mädchen und Buben nur so herausforderte.Die Schüler waren begeistert von dieser etwas anderen Musikstunde und so mancher hat sicher auch Appetit bekommen, ein Instrument zu lernen oder einfach auf die Pauke zu hauen. Vielleicht hat aber auch der eine oder andere am Esstisch zu Hause gleich die letzte "Kochlöffelnummer" selbst ausprobiert.