Kommunikation und Informationen sind wichtige Faktoren im zwischenmenschlichen Umgang. So möchte Gädheims Bürgermeister Peter Kraus (CSU) mit der Jugend seiner Gemeinde gerne noch stärker in Kontakt treten. Doch auch bei der zweiten Kinder- und Jugendbürgerversammlung am Samstag kamen nur sieben Jugendliche aus Gädheim und Ottendorf ins Rathaus.


Falscher Kanal?

Vielleicht lag es daran, dass die Nachricht nicht über WhatsApp verschickt wurde, vielleicht aber haben auch die Jugendlichen keine Wünsche an den Bürgermeister und vielleicht hatte ja der eine oder andere keine Zeit. Weil die Teilnehmer in der ersten Bürgerversammlung im letzten Jahr eine eigene Jugendseite im Mitteilungsblatt angeregt hatten, diese aber noch nicht verwirklicht werden konnte, brachte Peter Kraus eine neue Idee ins Spiel. Er versprach, auf der neuen Gemeinde-App eine Jugendseite einzurichten. Er musste aber feststellen, dass keiner der jungen Leute vor Ort etwas mit dem entsprechenden QR-Code anfangen konnte. Mit ein bisschen Hilfe von seiner Seite konnten dann aber einige die App herunterladen und werden - hoffentlich bald - "ihre" Jugendseite dort finden und womöglich auch anderen Altersgenossen davon erzählen.

Als Peter Kraus auf weitere Themen aus der letzten Versammlung zu sprechen kam, wurde ihm mitgeteilt, dass sich das Problem mit dem Jugendraum in Ottendorf gelöst hat. "Es läuft sehr gut", sagte Ina-Sofie Müller. "Unsere WhatsApp-Gruppe verabredet sich meist am Wochenende und kann den Schlüssel dann bei Christian Peppel oder Moritz Reindl abholen." Man habe aber auch schon Verbesserungen geplant und wolle im Juli den Raum putzen, neu streichen und sowohl die Soundanlage als auch den Fernseher und den Tisch ersetzen. Kraus versprach, dass die Farbe von der Gemeinde bezahlt werde.


Ein Bauwagen als Provisorium?

Die Jugendlichen aus Gädheim musste der Bürgermeister allerdings weiter vertrösten, denn ein Jugendraum in der alten Schule in Gädheim ist nach wie vor nicht in Sicht. "Wir müssen bis Anfang Mai warten, ob wir in das Förderprogramm zur energetischen Sanierung kommen. Erhalten wir eine Zusage, kann es aber noch ein Jahr dauern, bis ein neuer Jugendraum hergerichtet ist", sagte er und fügte an: "Wir sind aber generell bereit, etwas Geld in die Hand zu nehmen." Die Frage, ob man eine Zwischenlösung, beispielsweise in einem Bauwagen, schaffen kann, wird sich Peter Kraus überlegen. Dem Wunsch der Jugendlichen nach einem Tagesausflug wird die Gemeinde nach seinen Worten heuer nachkommen. So ist am 16. Juli eine Fahrt zum Erlebnispark Tripsdrill bei Heilbronn geplant. "Die Fahrtkosten übernimmt die Gemeinde", teilte der Bürgermeister mit.
Auch die Anregung, ein Zeltlager zu veranstalten, könnte umgesetzt werden. "Wir haben letztes Jahr ein Ministrantenzeltlager in Nassach vorbereitet, das leider wegen zu geringer Anmeldungen ausfallen musste, und haben sämtliche Planungen noch in der Schublade", so Ina-Sofie Müller. Bürgermeister Kraus will diesbezüglich mit Diakon Bernd Wagenhäuser Kontakt aufnehmen.


Fragezeichen hinter Sandstrand

Ob der ebenfalls im letzten Jahr gewünschte Sandstrand am Main Wirklichkeit wird, konnte er noch nicht mitteilen. "Der Mainausbau hat sich erneut verschoben und wird wohl erst im Herbst 2017 beginnen. Dem neuen Projektleiter habe ich aber Euren Wunsch schon mitgeteilt", erklärte er.
Auf Nachfrage teilte er mit, dass man für die 72-Stunden-Aktion vom 2. bis 5. Juni schon ein paar Vorschläge ausgearbeitet habe. Ziel sei aber, dass nicht jeder Gemeindeteil eine eigene Gruppe bilde, sondern dass alle Jugendlichen gemeindeübergreifend zusammenarbeiteten.