"Ich wusste nicht, was mich erwartet. Aber es war besser als ich es mir vorgestellt habe. Mein Horizont und Perspektive haben sich erweitert. Ich würde das Auslandsjahr immer wieder machen und empfehle es jedem", sagt Larissa Barth rückblickend auf ihr Auslandsjahr in den USA. Als 15-Jährige wagte sie den Schritt aus dem Elternhaus in Zeil in das ebenso ländliche Arkansas. "Der Abschied war damals schon sehr emotional, man weiß zwar über Monate hinweg, dass der Tag kommt, an dem sie in den Flieger steigt. Aber als wir im Flughafen waren, hat das einen schon ergriffen", erzählt ihr Vater Robert.
Ganz ohne Bedenken ist Larissa nicht in den Flieger gestiegen: "In Amerika gibt es sehr viele Amokläufe an Schulen und Tornados oder Hurrikans. Aber ich bin von all dem verschont geblieben", erzählt die 16-Jährige. Und ihre Mama Eleonore ergänzt: "Viele Eltern haben zu mir gesagt, wie ich das überhaupt zulassen kann. Es war natürlich sehr aufwühlend für uns als Eltern, aber wir haben es auch als super Chance für Larissa begriffen."
Ihre Tochter hatte sich über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages (PPP) für das Schulstipendium beworben. Dass es klappen würde, daran glaubten sie alle nicht. Die Ebelsbacher Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) hat sie aber nach einem langen Bewerbungsverfahren ausgewählt. "Ich bin ihr sehr dankbar, dass mir das ermöglicht wurde. Durch den Austausch bin ich viel selbstständiger und selbstsicherer geworden", sagt Larissa.
Als junge Botschafterin besuchte sie bei einem PPP-Programm Washington D.C. und schrieb ihre Erfahrungen in einem Bericht und Reiseblog nieder. Neben den politischen Einsichten bekam der Zeilerin auch dies mit: "An meiner Schule gab es viele neue Fächer, wie Familienwissenschaften, Chor und Band oder kreatives Schreiben." Die Deutsche wurde schnell zur Sensation. "Viele haben gedacht, dass Deutschland ein dunkler Ort wäre, wo Unterdrückung herrscht. Auch fanden sie, dass unsere Sprache durch die vielen Konsonanten so hart klingt als würden wir uns anschreien und streiten. Das konnte ich dann alles richtigstellen."
Larissa findet die Amerikaner viel aufgeschlossener als Deutsche. "Fremde Leute vertrauen dir zum Beispiel bei der ersten Begegnung schon ein paar Geheimnisse an." Sie fand leicht Anschluss. "Am meisten gefallen hat mir an Amerika meine neuen Freundschaften, die tollen AFS-Camps mit Austauschschülern aus der ganzen Welt und meine liebe Gastfamilie", sagt sie.
Zu dieser kam sie ungeplant: Die ursprüngliche Gastfamilie passte nicht. Larissa wollte weg und wendete sich an ihre Austauschorganisation AFS. "Ich musste allerdings eine Woche bei einem sehr netten AFS-Mitglied überbrücken, bevor eine neue Familie für mich gefunden wurde."
"Zu der Zeit habe ich mich wie obdachlos gefühlt und musste noch einmal neu anfangen. Ich kam in eine neue Familie und in eine neue Schule. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass mich das stärker gemacht hat."
Geprägt haben sie nämlich auch die negativen Erfahrungen. Schon zu Beginn gab es Startschwierigkeiten: "Auf dem Hinflug hatten wir eine Zwischenlandung in Houston. Da die weiterfliegende Maschine überbucht war, gab es für mich keinen Platz mehr ... Da habe ich mir schon gedacht: Oh Gott, was machst du jetzt?" Ihre Mutter erinnert sich noch mit Schrecken: "Da kam auch gleich eine Nachricht von Larissa, so ganz allein im großen Flughafen mit dem ganzen Gepäck." Die 15-Jährige verbrachte eine Nacht im Hotel. "Dort kamen mir Zweifel, ob ich das alles schaffe", gesteht sie. Aber die Sorgen verflogen schnell. "Es ist wichtig, dass sie weiß, ich kann das schaffen und irgendwie geht es immer weiter", sagt die Mama.
Dieser Gedanke steht hinter dem Konzept: Den Stipendiaten Freiraum zu lassen, damit sie sich persönlich entwickeln können. Das heißt auch für die Eltern: Das Kind ein ganzes Jahr lang, nicht einmal zu Weihnachten, in die Arme schließen zu können. "Meistens haben wir nur etwas von ihr gehört, wenn sie was gebraucht hat", sagt ihr Vater lachend.
"Für meine Eltern und Schwester war das schwerer als für mich", sagt Larissa, die dann eine liebe Gastfamilie fand. Alle Wünsche, die sie an ihr Auslandsjahr hatte, haben sich erfüllt. "Ich bin viel gereist, habe Sehenswürdigkeiten und große Städte gesehen. Am besten gefallen hat mir San Francisco."
Der Abschied fiel ihr schwer. "Als ich nach Amerika ging, wusste ich ja, dass ich meine Familie wieder sehe. Das war dann etwas anderes", erzählt sie. Ihre Familie konnte es hingegen kaum erwarten. "Diesem Tag fiebert man entgegen", bestätigt ihre Mutter.
Schon eingelebt? "Am Anfang, wenn ich etwas sagen wollte, ist es mir schwer gefallen, die richtigen Wörter auf Deutsch zu finden." Freunde und Gastfamilie vermisst sie. Die Schule? "Meine Klassenkameraden sind jetzt ein Jahr über mir. Aber ich hoffe, dass meine Englischkenntnisse gut fürs Abi sind." Und nach dem Abi wieder Amerika? Bei einem Collegetest war Larissa eine der Besten: "Ich wurde von vielen Universitäten eingeladen, um dort zu studieren. Darunter Harvard." Aber, es gibt etwas, mit dem Amerika nie mithalten kann: "Ich freue mich vor allem jetzt auf die gesunde, deutsche Küche."
Die Chance ergriffen
Ganz ohne Bedenken ist Larissa nicht in den Flieger gestiegen: "In Amerika gibt es sehr viele Amokläufe an Schulen und Tornados oder Hurrikans. Aber ich bin von all dem verschont geblieben", erzählt die 16-Jährige. Und ihre Mama Eleonore ergänzt: "Viele Eltern haben zu mir gesagt, wie ich das überhaupt zulassen kann. Es war natürlich sehr aufwühlend für uns als Eltern, aber wir haben es auch als super Chance für Larissa begriffen."
Ihre Tochter hatte sich über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages (PPP) für das Schulstipendium beworben. Dass es klappen würde, daran glaubten sie alle nicht. Die Ebelsbacher Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) hat sie aber nach einem langen Bewerbungsverfahren ausgewählt. "Ich bin ihr sehr dankbar, dass mir das ermöglicht wurde. Durch den Austausch bin ich viel selbstständiger und selbstsicherer geworden", sagt Larissa.
Als junge Botschafterin besuchte sie bei einem PPP-Programm Washington D.C. und schrieb ihre Erfahrungen in einem Bericht und Reiseblog nieder. Neben den politischen Einsichten bekam der Zeilerin auch dies mit: "An meiner Schule gab es viele neue Fächer, wie Familienwissenschaften, Chor und Band oder kreatives Schreiben." Die Deutsche wurde schnell zur Sensation. "Viele haben gedacht, dass Deutschland ein dunkler Ort wäre, wo Unterdrückung herrscht. Auch fanden sie, dass unsere Sprache durch die vielen Konsonanten so hart klingt als würden wir uns anschreien und streiten. Das konnte ich dann alles richtigstellen."
Larissa findet die Amerikaner viel aufgeschlossener als Deutsche. "Fremde Leute vertrauen dir zum Beispiel bei der ersten Begegnung schon ein paar Geheimnisse an." Sie fand leicht Anschluss. "Am meisten gefallen hat mir an Amerika meine neuen Freundschaften, die tollen AFS-Camps mit Austauschschülern aus der ganzen Welt und meine liebe Gastfamilie", sagt sie.
Einige Hürden zu meistern
Zu dieser kam sie ungeplant: Die ursprüngliche Gastfamilie passte nicht. Larissa wollte weg und wendete sich an ihre Austauschorganisation AFS. "Ich musste allerdings eine Woche bei einem sehr netten AFS-Mitglied überbrücken, bevor eine neue Familie für mich gefunden wurde." "Zu der Zeit habe ich mich wie obdachlos gefühlt und musste noch einmal neu anfangen. Ich kam in eine neue Familie und in eine neue Schule. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass mich das stärker gemacht hat."
Geprägt haben sie nämlich auch die negativen Erfahrungen. Schon zu Beginn gab es Startschwierigkeiten: "Auf dem Hinflug hatten wir eine Zwischenlandung in Houston. Da die weiterfliegende Maschine überbucht war, gab es für mich keinen Platz mehr ... Da habe ich mir schon gedacht: Oh Gott, was machst du jetzt?" Ihre Mutter erinnert sich noch mit Schrecken: "Da kam auch gleich eine Nachricht von Larissa, so ganz allein im großen Flughafen mit dem ganzen Gepäck." Die 15-Jährige verbrachte eine Nacht im Hotel. "Dort kamen mir Zweifel, ob ich das alles schaffe", gesteht sie. Aber die Sorgen verflogen schnell. "Es ist wichtig, dass sie weiß, ich kann das schaffen und irgendwie geht es immer weiter", sagt die Mama.
Auf sich allein gestellt sein
Dieser Gedanke steht hinter dem Konzept: Den Stipendiaten Freiraum zu lassen, damit sie sich persönlich entwickeln können. Das heißt auch für die Eltern: Das Kind ein ganzes Jahr lang, nicht einmal zu Weihnachten, in die Arme schließen zu können. "Meistens haben wir nur etwas von ihr gehört, wenn sie was gebraucht hat", sagt ihr Vater lachend. "Für meine Eltern und Schwester war das schwerer als für mich", sagt Larissa, die dann eine liebe Gastfamilie fand. Alle Wünsche, die sie an ihr Auslandsjahr hatte, haben sich erfüllt. "Ich bin viel gereist, habe Sehenswürdigkeiten und große Städte gesehen. Am besten gefallen hat mir San Francisco."
Der Abschied fiel ihr schwer. "Als ich nach Amerika ging, wusste ich ja, dass ich meine Familie wieder sehe. Das war dann etwas anderes", erzählt sie. Ihre Familie konnte es hingegen kaum erwarten. "Diesem Tag fiebert man entgegen", bestätigt ihre Mutter.
Schon eingelebt? "Am Anfang, wenn ich etwas sagen wollte, ist es mir schwer gefallen, die richtigen Wörter auf Deutsch zu finden." Freunde und Gastfamilie vermisst sie. Die Schule? "Meine Klassenkameraden sind jetzt ein Jahr über mir. Aber ich hoffe, dass meine Englischkenntnisse gut fürs Abi sind." Und nach dem Abi wieder Amerika? Bei einem Collegetest war Larissa eine der Besten: "Ich wurde von vielen Universitäten eingeladen, um dort zu studieren. Darunter Harvard." Aber, es gibt etwas, mit dem Amerika nie mithalten kann: "Ich freue mich vor allem jetzt auf die gesunde, deutsche Küche."