Im Malteser Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen wurde vor Kurzem die Ausstellung "Biografiearbeit im Vorbeigehen" eröffnet. Die Dauerausstellung mit großformatigen Bilder aus den 1950er und 1960er Jahren wird zukünftig im Geriatrie-Zentrum für die Patienten und Besucher zu sehen sein, um damit eine schnelle Vertrautheit in der neuen Umgebung Krankenhaus für die Senioren zu schaffen, heißt es in einem Pressebericht des Krankenhauses.
"Mei, is denn heut ka Markt!" tönte es nach der Begrüßung von Staatsminister und Kuratoriumsvorsitzendem Joachim Herrmann (CSU) durch den Saal. Die "Marktfrauen aus dem Jahr 1957" wunderten sich über die ganzen "Städter" im Vortragssaal des Waldkrankenhauses. Mit viel fränkischem Esprit schilderten beide Frauen in fränkischer Tracht, mit welchen Sorgen sich so eine fränkische Landfrau herumzuschlagen hatte, wenn man die Entwicklung Erlangens in der Wirtschaftswunderzeit miterlebte. "Der Bauernsohn will studieren, die Tochter als Sekretärin zu Siemens ..." Humorvoll fanden sich die Gäste in jener Zeit wieder. Denn die 1950er und 1960er Jahre in Erlangen - das war die Kindheit und Jugend der Patienten aus dem Geriatrie-Zentrum.
Auch der Leiter des Stadtarchivs Erlangen, Andreas Jakob, nahm anschließend die Gäste mit in die Wirtschaftswunderzeit und beschrieb die rasche Entwicklung Erlangens zur Großstadt. Alle Bilder der Ausstellung hat das Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Zu sehen sind bekannte Plätze in Erlangen wie der Hugenottenplatz oder der Marktplatz, aber auch "Menschen im Alltag", wie der damalige Fotograf Rudi Stümpel seine Aufnahmen zum Beispiel von einem Taxifahrer, einer Kioskverkäuferin oder einem Schriftensetzer genannt hatte.
Schirmherr Joachim Herrmann übergab anschließend dem Chefarzt des Geriatrie-Zentrums, Prof. Dr. Karl-Günter Gaßmann, die Bilderausstellung. Zum Jubiläum "20 Jahre Geriatrie-Zentrum Erlangen", das bereits mit einem wissenschaftlichen Symposium und einer Jubiläumsfeier begangen wurde, kommt nun diese Ausstellung als weiterer Höhepunkt dazu. Gaßmann freut sich schon jetzt, wenn die Patienten bei der Mobilisation mit ihren Therapeuten und Pflegekräften über den Stationsflur laufen und die Gespräche nun öfter mit den Sätzen "Wissen Sie eigentlich noch ...?" beginnen. Biografiearbeit im Krankenhaus kann nicht immer jede einzelne Lebensgeschichte der Patienten einbeziehen, wie es in Altenhilfeeinrichtungen üblich ist, aber sie kann gemeinschaftliche Erinnerungen berücksichtigen durch den Bezug auf die Zeit der Kindheit in Erlangen. red
"Mei, is denn heut ka Markt!" tönte es nach der Begrüßung von Staatsminister und Kuratoriumsvorsitzendem Joachim Herrmann (CSU) durch den Saal. Die "Marktfrauen aus dem Jahr 1957" wunderten sich über die ganzen "Städter" im Vortragssaal des Waldkrankenhauses. Mit viel fränkischem Esprit schilderten beide Frauen in fränkischer Tracht, mit welchen Sorgen sich so eine fränkische Landfrau herumzuschlagen hatte, wenn man die Entwicklung Erlangens in der Wirtschaftswunderzeit miterlebte. "Der Bauernsohn will studieren, die Tochter als Sekretärin zu Siemens ..." Humorvoll fanden sich die Gäste in jener Zeit wieder. Denn die 1950er und 1960er Jahre in Erlangen - das war die Kindheit und Jugend der Patienten aus dem Geriatrie-Zentrum.
Plätze und Menschen
Auch der Leiter des Stadtarchivs Erlangen, Andreas Jakob, nahm anschließend die Gäste mit in die Wirtschaftswunderzeit und beschrieb die rasche Entwicklung Erlangens zur Großstadt. Alle Bilder der Ausstellung hat das Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Zu sehen sind bekannte Plätze in Erlangen wie der Hugenottenplatz oder der Marktplatz, aber auch "Menschen im Alltag", wie der damalige Fotograf Rudi Stümpel seine Aufnahmen zum Beispiel von einem Taxifahrer, einer Kioskverkäuferin oder einem Schriftensetzer genannt hatte. Schirmherr Joachim Herrmann übergab anschließend dem Chefarzt des Geriatrie-Zentrums, Prof. Dr. Karl-Günter Gaßmann, die Bilderausstellung. Zum Jubiläum "20 Jahre Geriatrie-Zentrum Erlangen", das bereits mit einem wissenschaftlichen Symposium und einer Jubiläumsfeier begangen wurde, kommt nun diese Ausstellung als weiterer Höhepunkt dazu. Gaßmann freut sich schon jetzt, wenn die Patienten bei der Mobilisation mit ihren Therapeuten und Pflegekräften über den Stationsflur laufen und die Gespräche nun öfter mit den Sätzen "Wissen Sie eigentlich noch ...?" beginnen. Biografiearbeit im Krankenhaus kann nicht immer jede einzelne Lebensgeschichte der Patienten einbeziehen, wie es in Altenhilfeeinrichtungen üblich ist, aber sie kann gemeinschaftliche Erinnerungen berücksichtigen durch den Bezug auf die Zeit der Kindheit in Erlangen. red