Der Vormittagskreis der Volkshochschule Kreis Kronach (VHS) feiert 40. Jubiläum. In einer kleinen Feierstunde im Gemeindehaus der evangelisch- lutherischen Kirchengemeinde Kronach würdigen die 1. Vorsitzende des Trägervereins, Angela Hofmann (auch 2. Bürgermeisterin in der Lucas-Cranach-Stadt), sowie die Leiterin der VHS, Annegret Kestler, die vielfältigen Leistungen der ehrenamtlichen Mitglieder im einzigartigen Vormittagskreis.


Freundeskreis Gleichgesinnter

Der Vormittagskreis ist ein Unikum. Hofmann rief die Gründung vor 40 Jahren - von nicht einmal einem Dutzend Frauen - in Erinnerung. Unter Leitung von Elke Grötzner entstand sehr schnell ein soziales Netzwerk, ein Freundeskreis einer Gruppe Gleichgesinnter die weitere Mitglieder bekam und begeisterte. Er zeigte sich von Anfang an auch offen für mannigfache Themen zur Bildung und Weiterbildung aus Kultur, Literatur, Gesundheit, Reisen, Geschichte, Politik und vieles mehr. Annegret Kestler bezeichnete den Vormittagskreis als Besonderheit nicht nur im Landkreis Kronach, sondern er sei wie ein Minikosmos in ganz Bayern.
Beeindruckend am Vormittagskreis seien vor allem die Kreativität und die Mannigfaltigkeit der Themen, mit denen sich die Mitglieder stets auseinandersetzten. Gemeinsames lebenslanges Lernen war für sie schon vor 40 Jahren das Streben.
Das älteste Mitglied, die 96-jährige Studienrätin i.R. Anna Beate Förtsch, hatte in Gedichtform verfasst, was die 40 Jahre so in sich hatten. Sie war Gründungsmitglied und hob besonders Elke Grötzner, mit ihrem Schwung und Elan, als Motor und Mutter des Vormittagskreises hervor. Der pointierte Rückblick wurde von Gudrun Schmidt, in Anwesenheit der Verfasserin, vorgelesen. Zunächst seien ihre Ideen und ihre Treffen als Zusammenkünfte von Emanzen von den Männern kritisch beäugt worden. Doch es dauerte nicht lange, fanden auch Männer die Bildungs-, Geselligkeits- und Reiseangebote mit stets bildendem Naturell ein Wohlgefallen am Vormittagskreis.
Heute kann der Vormittagskreis auf sage und schreibe 1800 Veranstaltungen blicken, die es vorzubereiten, zu organisieren und durchzuführen galt. Die Gratulanten zum 40.  Jubiläum empfanden dies als großartige Leistung, weil neben Fröhlichkeit und Geselligkeit vor allem fantastischer Ideenreichtum an Themen hinzukam. Und der Vormittagskreis ließ sich von keiner Entwicklung irritieren und machte die Fortschritte in der Kommunikation, in der Medizin, im Verkehrswesen, bis hin zur Digitalisierung bis heute mit und schloss sich der Moderne an.
Der Nachfolger der erst Anfang diesen Jahres verstorbenen Elke Grötzner, Wolfgang Schmidt, blickte zurück und stellte fest, dass der Gründung des Vormittagskreises die Erfahrung vorausgegangen war, dass durch Isolierung der Menschen in Wohnanlagen und durch die vielen Einpersonenhaushalte die Vereinsamung zugenommen hatte. Hausfrauen fanden sich nach der Kindererziehungszeit nicht mehr rundum gefordert. Der Vormittagskreis konnte vielen Frauen, er steht aber grundsätzlich auch Männern offen, Hilfen zur Selbstfindung bieten. Das Gründungsmitglied Johanna Strysio trug auf eine lustige Art und Weise ihre Erinnerungen vor. Und so wurde in lockerer, illustrer Runde eine schöne Jubiläumsfeier bei Kaffee und Kuchen gestaltet. eh