Die vor über 2400 Jahren vom griechischen Dichter Aristophanes geschriebene Komödie "Lysistrata" ist auch heute noch aktuell. Damals wie heute halten Kriege die Welt in Atem. Vom Fränkischen Theatersommer unterhaltsam und mit viel Gesang auf die Seebühne im Kurpark gebracht, thematisiert das Stück den Kampf der Frauen gegen die Männer als Verursacher von Krieg und den damit verbundenen Leiden.
Des männermordenden Krieges überdrüssig, übernehmen die Frauen um "Heeresbändigerin" Lysistrata das Regiment, plündern die Kriegskasse und strafen die Männer mit sexueller Enthaltsamkeit, bis sie schließlich Frieden schließen.
Geschrieben im zwanzigsten Jahr des Peloponnesischen Krieges, bezieht sich die Komödie auf die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Athen und Sparta. Sie haben es satt, die Frauen Griechenlands, immer nur putzen und schweigen, dabei würden sie lieber auf roten High Heels durch die Stadt laufen und den Männern schöne Augen machen. Wenn welche da wären.
Auch die Frauen aus Sparta unter Lampito (Claudia Raab) sind des Krieges überdrüssig, der ihnen ohnehin nur die Männer raubt. Auch die Liebhaber sind wie weggeblasen. Unter der Führung von Lysistrata (Stefanie Rüdell) besetzen die Frauen die Akropolis und ersinnen eine List, um ihr Ziel, den Frieden, zu erreichen.
Die Inszenierung von Jan Burdinski bedient sich einer erfrischenden Sprache, einiger witziger Regieeinfälle und eines stimmigen Bühnenbilds. Die Spartanerin Lampito spricht im schönsten fränkischen Dialekt. Das kommt beim Publikum gut an ("Auf den Olymp würd' ich kraxeln, wenn nicht sogar auf des Walberla"). gvö