"Ausbildung klarmachen" - unter diesem Motto steht die diesjährige Woche der Ausbildung der Bundesagentur für Arbeit. Vom 26. Februar bis 2. März werben bundesweit die Arbeitsagenturen sowie Jobcenter für die duale Berufsausbildung und informieren über deren Chancen genauso wie zu Karrierewegen.
Zwischenzeugnis in der Tasche, der Countdown bis zum letzten Schultag hat begonnen. Schule oder Ausbildung - Wie soll es nach dem Schulabschluss weitergehen? Berufsberater Michael Wolf von der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg gibt nützliche Tipps.

Was sind Ihrer Meinung nach Vorteile einer dualen Ausbildung und eines höheren Schulabschlusses?
Michael Wolf: Bei einer dualen Ausbildung arbeitet man direkt in einem Betrieb und sammelt dort von Anfang an Praxiserfahrung. Man bekommt einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche, arbeitet in Teams und lernt die Betriebsabläufe kennen.
Zusätzlich lernt man auch vieles in der Berufsschule, da man sowohl dort als auch im Betrieb ausgebildet wird. Wer weiter die Schule besuchen möchte, sollte entsprechende Noten und Spaß am reinen Lernen haben, damit man einen guten höheren Schulabschluss schafft.

Welche Stärken muss man für eine duale beziehungsweise eine schulische Ausbildung haben?
Man hat in der Regel einen Acht-Stunden-Arbeitstag und Aufgaben, die man in einer be-stimmten Zeit zu erledigen hat. Hier sind Verantwortungsbewusstsein und Disziplin gefragt. Außerdem sollte man neugierig sein, Ausdauer und Lust haben, sich in verschiedene Themen einzuarbeiten.
In der dualen Ausbildung liegen die Stärken an erster Stelle im praktischen Bereich. Seit einigen Jahren ist der Ausbildungsmarkt sehr günstig. Es gibt mehr Lehrstellen als Schulabgänger. Das bedeutet, es gibt viele Chancen und Möglichkeiten für den Traumberuf. Bei der Wahl einer schulischen Ausbildung empfehle ich den Besuch eines "Tags der offenen Tür", den die meisten Berufsfachschulen anbieten. Dabei können die Schüler feststellen, ob diese Ausbildungsform zu Ihnen passt.
 
Was spricht dafür, einen höheren schulischen Abschluss zu erwerben?
Wenn zum Beispiel das Ziel eine Ausbildung ist, wofür der einfache Hauptschulabschluss nicht ausreicht und ein mittlerer Bildungsabschluss notwendig ist, und das Potenzial durchaus gegeben ist. Wer einen höheren Schulabschluss anstrebt, sollte auf jeden Fall gerne lernen und selbstständig arbeiten können.

Welchen Rat geben Sie Jugendlichen, die vor der Berufswahl stehen und sich für einen Ausbildungsweg entscheiden müssen?
Absolviert Praktika und nehmt in der Schule die Angebote zur beruflichen Orientierung wahr. Es gibt eine große Vielfalt an Ausbildungsstellen, und häufig wird man nach der Lehre direkt im Betrieb übernommen. Die Jugendlichen sollten dabei selbst entscheiden, was sie machen möchten. Heutzutage ist es nicht schlimm, eine Ausbildung abzuschließen und danach etwas ganz anderes zu machen. Auch die Möglichkeiten, mit dem Berufsabschluss in der Tasche später einen höheren Schulabschluss nachzuholen oder zu studieren, sind sehr vielfältig.

Wenn nicht jetzt, wann dann?
Schüler, die sich noch nicht mit der Berufsberatung in Verbindung gesetzt haben, sollten die Chance auf eine erfolgversprechende Berufswahl jetzt mit dem Zwischenzeugnis nutzen. Die Berufsberatung hat derzeit ein sehr umfangreiches Angebot an interessanten Lehrstellen.