Energiekosten für öffentliche Gebäude belasten die kommunalen Haushalte nicht unwesentlich. Darüber hinaus sollten die Gemeinden auch eine gewisse Vorbildfunktion übernehmen, wenn es um das Thema Energieeinsparung bzw. CO2 -Reduzierung geht. Bereits im August 2016 hatte die Gemeinde Strullendorf Pläne zur Sanierung der Wärme- und Stromversorgung in der Grund- und Mittelschule in Auftrag gegeben.
Die erforderlichen Voruntersuchungen und Planungen wurden von den Regionalwerken Bamberg durchgeführt. Die Gemeinde Strullendorf ist hier, neben der Stadt und dem Landkreis Bamberg bzw. zahlreichen Landkreisgemeinden, Mitgesellschafterin. Darüber hinaus wurde der Stromlastgang mit ¼ Stunden Verbrauchsmessung von Schule und Sporthalle ausgewertet. Mithilfe einer Simulationssoftware wurden verschiedene Varianten von Blockheizkraftwerken (BHKW) und Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung berechnet. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Hubert Treml-Franz, Geschäftsführer der Regionalwerke, freute sich, dass die wirtschaftlichste und auch in der CO2 -Bilanz beste Variante umgesetzt werden konnte.


Effizientere Anlage

Mitte 2017 begannen die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Die beiden vorhandenen Klein-BHKW mit je 5,5 kW elektrischer Leistung waren defekt, so dass entschieden wurde, eine effizientere und wirtschaftlichere BHKW-Anlage mit 14 kW elektrischer Leistung einzubauen. Da die bestehende Heizzentrale bereits in die Jahre gekommen war, wurden auch diese mit in die Sanierung einbezogen.
Aufgrund der Auswertung des Gasbezugs konnte die notwendige Heizleistung um knapp 20 Prozent auf 600 kW reduziert und die beiden Gussheizkessel durch einen hocheffizienten Gasbrennwertkessel ersetzt werden.
Neben dem BHKW wurde zusätzlich eine PV-Anlage mit 30 kWp für die Eigenstromerzeugung auf das Süddach der Strullendorfer Schule platziert. Zusammen sollen das BHKW und die PV-Anlage 114 000 kWh Strom im Jahr erzeugen. Rein rechnerisch benötigt man 72 Prozent für den Eigenbedarf der Schule und die restlichen 28 Prozent können dann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Durch die rechtzeitige Planung und Auftragsvergabe konnte der Bestandsschutz für das Blockheizkraftwerk erhalten bleiben. Aufgrund einer Gesetzesänderung des Erneuerbaren- Energiegesetzes (EEG) zum Jahreswechsel 2017 wurde die damit einhergehende 20-prozentige EEG-Umlage auf eigenerzeugten Strom vermieden.
Mit der neuen Anlagetechnik spart die Gemeinde Strullendorf jährlich über 16 000 Euro an Strom- und Gaskosten ein. Die Gesamtinvestitionen für das BHKW und die PV-Anlage in Höhe von rund 100 000 Euro werden sich in rund sechs Jahren amortisiert haben. Die CO2 -Emissionen sinken damit um rund 56 000 Kilogramm pro Jahr.


Bürgermeister zufrieden

Bei einem Vororttermin zeigte sich Strullendorfs Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) sehr zufrieden über die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Regionalwerken. Konnten doch die anfangs geschätzten Gesamtkosten, inklusive der Kaminsanierung und dem Austausch der Kesselanlage, um rund zehn Prozent und damit auf circa 160 000 Euro reduziert werden. Darüber hinaus konnten bei diesem Projekt auch örtliche Betriebe ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Für Bautechniker Heinrich Heß hat man jetzt eine "solide Anlage, die den Anforderungen des Schulgebäudes angepasst ist und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur CO2 -Vermeidung leistet."