Stadtverbandsvorsitzender Ronald Kaiser freute sich über das große Interesse am traditionellen Heringsessen der CSU Lichtenfels. In seinen einführenden Worten zur politischen Situation im Land betone er: "Jede Häme über den Niedergang der Partei unseres Bürgermeisters ist nicht angebracht ist. Vielmehr ist es für gute Demokraten bedauerlich, die Entwicklung einer ehemaligen Volkspartei mit ansehen zu müssen. Umso mehr sind CDU und CSU nun gefordert, weiterhin die gesamte Bevölkerung zu vertreten und für eine stabile Regierung zu sorgen und die Extreme des politischen Spektrums auch deutlich zu benennen, die Probleme nur beschreiben und Menschen aufwiegeln, aber nicht für Lösungen sorgen können."
Ortsvorsitzende Edith Güthlein berichtete über die Geschichte und das Engagement der CSU in Reundorf und lud zum versetzten "Nockherberg" am 9. März um 19 Uhr in der Maintalhalle in Reundorf ein.
Fraktionsvorsitzender Frank Rubner wies auf die Bedeutung des kommunalen Engagements hin. "Bei uns vor Ort werden die meisten Anliegen der Bürger gelöst. Dementsprechend müssen wir auch bei den anstehenden Wahlen wieder eine starke Stimme für die Bürger in Lichtenfels sein und sowohl inhaltlich, aber auch mit Kandidaten, ein gutes Angebot stellen".
Wilhelm Wasikowski, Vizepräsident der IHK Oberfranken und Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels stellte die vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen der Kammer vor, von der Betreuung der Ausbildung und Ausstellung von jährlich 23 000 Ursprungszeugnissen für den Export bis hin zur Beratung von Existenzgründern. Aktuelle Schwerpunkte seien das Marketing für den Standort Oberfranken und die Unterstützung der Unternehmen bei Innovation und Digitalisierung. Zudem seien Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung im Mittelpunkt, um die Fachkräfteversorgung für die Wirtschaft zu sichern. Aktuell fehlten 19 000 Fachkräfte in Oberfranken, darunter 1500 akademisch Qualifizierte und 17 500 mit beruflicher Qualifikation.
Der Tourismus spiele für den Landkreis Lichtenfels eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt dank der Entwicklung in Bad Staffelstein habe sich die Zahl der Gästeübernachtungen in den vergangenen 30 Jahren sehr positiv entwickelt. Immer wichtiger werde auch der Geschäftsreisetourismus. Aufgrund des steigenden Bedarfs müsse weiterhin in die Ausstattung und Renovierung der Häuser investiert werden, damit diese Gäste nicht zukünftig in Bamberg und Coburg einquartiert werden.


Eine Metamorphose

Der Wirtschaftsraum Lichtenfels hat in den vergangenen zehn Jahren eine Metamorphose erlebt, so Wasikowski. Lag die Arbeitslosenquote im Januar 2005 noch bei 12,3 Prozent, waren es im Januar 2018 nur noch 3,9 Prozent. Außerhalb Bayerns und Baden-Württenbergs gibt es aktuell nur noch 18 Gebietseinheiten, wo die Arbeitslosenquote unter dem Lichtenfelser Vergleichswert liegt.
Bis Anfang des 21. Jahrhunderts ging die Beschäftigtenzahl im Landkreis stetig zurück. Inzwischen sind, so Wasikowski, im Landkreis Lichtenfels wieder 28 274 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 15 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Auch für die kommenden Jahre sind seitens der Unternehmen Neueinstellungen geplant. Insbesondere die weitere Verbesserung der Verkehrsanbindungen seien für die Wirtschaft noch wünschenswert. red