Nicht mehr mobil sein, nur in den eigenen vier Wänden oder im Heim leben - für viele ist dies das Schlimmste, was ihnen im Alter passieren kann. Doch es gibt Hilfe: ein Therapiefahrrad für zwei Personen. Das sogenannte Paralleltandem, bei dem Fahrer und Mitfahrer nebeneinander gemeinsam radeln. Doch wie funktioniert dies bei Menschen, die selbst nicht mehr so beweglich sind? Eigentlich ganz einfach. Der Fahrer lenkt und treten kann man zu zweit. Und man hat den Bewohner im Blick, sollte er kollabieren oder ihm unwohl sein.
Natürlich ist es im Caritas-Altenheim sinnvoll, erst einmal zu prüfen, ob dieses Angebot angenommen wird. Und hier kommen der zwölfjährige Ben Behrschmidt und sein Opa Roland ins Spiel. Die beiden besitzen so ein Therapiefahrrad und sind oft auf Achse. Aber noch öfter steht das Fahrrad in der Garage und nun will Ben auch anderen Bewohnern die Möglichkeit geben, mit ihm die Umgebung und die Stadt Wallenfels zu erkunden.
Der Zwölfjährige engagiert sich im Rahmen eines Übungsleiterprojekts hier für das Altenheim und freut sich schon auf die neuen Aufgaben. Unterwegs ist er immer telefonisch erreichbar und es besteht kein Risiko für die Mitfahrer. Ein Stück Lebensqualität und aktive Teilnahme am sozialen Leben auch außerhalb des Heims. All das kann der Opa Roland Behrschmidt nur bejahen. "Es ist herrlich, in die Natur zu kommen, die Luft zu spüren und einfach mehr am Leben teilzunehmen", ergänzt der Senior. "Bei uns wird vorläufig nur Ben mit den Bewohnern fahren, schon versicherungstechnisch geht es nicht anders. Aber mal sehen, wie das Angebot angenommen wird. Dann schaun wir weiter", so Bernd Robitschko, Leiter des Altenheims. Er betont, dass man sich Gedanken gemacht habe über solche Therapiefahrräder, aber nur Angebote von sogenannten Rikscharädern habe. Da sitzt man hintereinander und merkt nicht, wenn es dem Mitfahrer nicht gut geht. sd