Knapp zwei Millionen Euro hat die Sanierung der Glockentürme der Basilika Vierzehnheiligen gekostet. Damit aber nicht genug. Jetzt folgt die Westfassade. Bei der Versammlung der Freunde und Förderer der Basilika erläuterten Monika Dierauf und Walter Christa, Architekten beim Staatlichen Bauamt Bamberg, die Pläne.
2017 wurde die Westfassade eingerüstet und untersucht. Das Giebelrelief sei stark beschädigt, insbesondere die Gruppe der vierzehn Nothelfer um das Jesuskind, sagte Monika Dierauf. Durch Witterungseinflüsse, aber auch durch unsachgemäße Reparaturen bestehe dringend Sanierungsbedarf, machte sie deutlich. Instandgesetzt werden müssten die Figuren rund um das Relief. Die Statuen des Benedikt von Nursia und Bernhard von Clairvaux in den Nischen unterhalb des Reliefs seien vor der Witterung geschützt. Nicht aber die Standbilder, die die Fassade krönen. Auch an einigen Sandsteinen der Fassade habe der Zahn der Zeit genagt. Gefährlich sei eine Befestigung von Kapitellen mithilfe von Eisenklammern, wie es früher üblich war, ergänzte Walter Christa. Durch den Rost würde der Stein zersetzt. Letztlich drohe das Herabfallen von Kapitellen, die unsachgemäß befestigt wurden. Heute verwende man ausschließlich Edelstahlklammern oder Anker aus nichtrostendem Stahl. Noch in diesem und im nächsten Jahr werde mit den Sanierungsarbeiten begonnen, die Haushaltsmittel stünden dafür zur Verfügung.
Und danach gehe es weiter mit der Ostfassade. Gerüste werden noch einige Jahre die Basilika "schmücken", war sich Christa sicher. Über die Sanierung der Türme berichtete er ausführlich. Im Juli 2013 hatte sich ein rund 50 Zentimeter langer Strahl aus dem Kranz der Spitze des südwestlichen Turms gelöst und schlug aus über 70 Meter Höhe in Nähe des ersten Andenkenladens auf die Straße. Da ein Absturz weiterer Teile nicht auszuschließen war, musste das für die Basilika verantwortliche Staatliche Bauamt sofort handeln: Ein Spezialkran aus Nordrhein-Westfalen nahm beide Turmspitzen ab, um sie in der Spenglerei Tröppner in Lisberg reparieren zu lassen. Bei einer ersten Analyse wurden Witterungsschäden festgestellt. Die einzelnen Strahlen waren teilweise locker, aber nicht nur das. Die gesamten Turmspitzen erwiesen sich als im wahrsten Sinne wackelige Konstruktion, da die Befestigung in der hölzernen Unterkonstruktion durch Wasser geschädigt war. Hierfür kam eine Montage mit dem Kran nicht infrage, musste doch ein Zimmerer zunächst die Turmspitze reparieren. Ende Juli stand das erste Gerüst für die Untersuchungen zur Verfügung. Schon nach den Voruntersuchungen stand fest, dass die Gerüste bis zum nächsten Jahr stehen bleiben müssen. Ein zweites Gerüst wurde am Südwestturm errichtet. Bis zum Herbst erfolgten weitere Untersuchungen. Steinrestaurator Matthias Hollemann suchte nach defekten Fugen, in die Wasser eindringen und bei Frost Bruchschäden hervorrufen kann. Insbesondere waren Säulenkapitelle mit ihren kunstvollen Verzierungen gefährdet. Im April 2014 wurde mit den Arbeiten am Turm begonnen. Die Reparatur der Strahlenkränze hatte sich als nicht durchführbar erwiesen. Die vom Wind gelockerten Nieten ließen sich nicht erneuern. Die Spenglerei fertigte eine neue an. Das erfreute alle Freunde der Basilika: Die Turmspitzen waren ursprünglich vergoldet, schimmerten durch die Witterung aber nur noch matt kupfern. Nach Abschluss der Bauarbeiten funkelten sie wieder golden. Walter Christa kam zu dem Schluss: "Die nächsten 100 Jahre sollte das wohl halten." Im kommenden Jahr geht er in den Ruhestand. awe
2017 wurde die Westfassade eingerüstet und untersucht. Das Giebelrelief sei stark beschädigt, insbesondere die Gruppe der vierzehn Nothelfer um das Jesuskind, sagte Monika Dierauf. Durch Witterungseinflüsse, aber auch durch unsachgemäße Reparaturen bestehe dringend Sanierungsbedarf, machte sie deutlich. Instandgesetzt werden müssten die Figuren rund um das Relief. Die Statuen des Benedikt von Nursia und Bernhard von Clairvaux in den Nischen unterhalb des Reliefs seien vor der Witterung geschützt. Nicht aber die Standbilder, die die Fassade krönen. Auch an einigen Sandsteinen der Fassade habe der Zahn der Zeit genagt. Gefährlich sei eine Befestigung von Kapitellen mithilfe von Eisenklammern, wie es früher üblich war, ergänzte Walter Christa. Durch den Rost würde der Stein zersetzt. Letztlich drohe das Herabfallen von Kapitellen, die unsachgemäß befestigt wurden. Heute verwende man ausschließlich Edelstahlklammern oder Anker aus nichtrostendem Stahl. Noch in diesem und im nächsten Jahr werde mit den Sanierungsarbeiten begonnen, die Haushaltsmittel stünden dafür zur Verfügung.