Anette Schreiber
Eigentlich hat der kommissarische Awo-Kreisvorsitzende Klaus Stieringer Order erteilt, von Kreisvorsitzendem Reinhard Schmid alle Aufregung fernzuhalten, nachdem dieser Anfang Januar einen schweren Herzinfarkt erlitten hatte. Mittlerweile hat Schmid jedoch von den sich überstürzenden Meldungen zu den Missbrauchsvorwürfen und -Anzeigen über inFranken.de erfahren und sich diese Woche an den Fränkischen Tag gewendet, um Ereignisse aus seiner Warte wiederzugeben.
Demnach hatte ihn ein Anwaltskollege und Bischberger Gemeinderat im September vergangenen Jahres nach dem Vorkommnis mit einem angehenden Erzieher gefragt. Der soll die Enkelin des Mannes sexuell belästigt, konkret auf den Mund geküsst haben. Der Großvater, so Schmid, hatte daraufhin den ihm bekannten Gemeinderat angesprochen und dieser wiederum Schmid. Er selbst habe es dann, so Schmid weiter, Awo-Geschäftsführer Werner Dippold gesagt. Dann habe er über Dippolds Geschäftsführerkollegen Frank Eiben, der für Personalangelegenheiten zuständig ist, erfahren, dass dieser sowohl mit den Eltern des Mädchens als auch mit dem beschuldigten Erzieher Kontakt hatte. Der Erzieher sei daraufhin erst freigestellt, dann gekündigt worden.
Bei einem Verein mit über 1300 Mitarbeitern erfahre man zwangsläufig nicht alles und die Kreisvorstandschaft mische sich normalerweise nicht in das operative Geschäft ein, so Schmid. Aber in so einem Fall und konkret bei Missbrauchsvorwürfen, so betont Schmid, verhalte es sich anders. "Bei so was muss man eine Info kriegen!"
Nachdem auch arbeitsrechtliche Konsequenzen erfolgt waren und nach den Gesprächen mit Eiben, der laut Schmid damit richtig gehandelt hatte, war die Sache für ihn (Schmid) erledigt. Auch nachdem keine Informationen, etwa zu dem ihm nunmehr bekannten weiteren Fall kamen. Er frage und wundere sich nun, an wem das lag.
Beim ihm persönlich kam dann Anfang des Jahres der Herzinfarkt, so Schmid gegenüber unserer Zeitung. Erst letzte Woche und über den FT habe er dann von der weiteren Entwicklung erfahren.
Keinen Zweifel lässt Schmidt daran, dass seitens der Awo eine andere Informationspolitik hätte erfolgen müssen, die Initiative zum dem von den Eltern geforderten ersten Gespräch, von der Awo und nicht von den Eltern hätte ausgehen müssen und man die Brisanz hätte erkennen müssen. Damit spielt Schmid darauf an, dass Geschäftsführer Dippold wegen eines Staus am ersten Eltern-Gespräch nicht hatte teilnehmen können.
Fest steht für Schmid gleichfalls: "Hilfe vor allem für Eltern und deren Kinder hätte früher kommen müssen". Zur Aufarbeitung gehöre Selbstkritik und das Eingestehen von Fehlern.
Er selbst, so merkt er zerknirscht an, sei nicht informiert worden und "musste alles erfragen". Nun hoffe er, dass alles Weitere für Kinder und Familien gut läuft und die Folgen nicht so sind, dass sich die Kinder nicht mehr erholen. Sein Stellvertreter Klaus Stieringer sei noch am Aufarbeiten und Recherchieren.
Er, so Schmid weiter, wolle - obwohl sein Ehrenamt derzeit krankheitsbedingt noch ruhe - bei der nächsten Kreisvorstandssitzung in etwa zwei Wochen auf jeden Fall dabei sein. Es interessiere ihn, was Stieringers Recherchen zutage bringen, was dabei rauskommt. Der habe es richtig gemacht, sich eingeklinkt, entschuldigt und für Hilfsangebote gesorgt. Das alles hätte freilich weitaus früher geschehen müssen, gibt Schmid unumwunden zu. Derzeit, so hat er erfahren, gehen bei der Awo anonyme Anrufe ein und Stieringer sei, obwohl er nichts dafür könne, der Prellbock.
Die Kooperation der Awo mit Dirk Bayer, Spezialist in Missbrauchs-Prävention (siehe Kurzinterview unten), begrüßt er ausdrücklich.
Eigentlich hat der kommissarische Awo-Kreisvorsitzende Klaus Stieringer Order erteilt, von Kreisvorsitzendem Reinhard Schmid alle Aufregung fernzuhalten, nachdem dieser Anfang Januar einen schweren Herzinfarkt erlitten hatte. Mittlerweile hat Schmid jedoch von den sich überstürzenden Meldungen zu den Missbrauchsvorwürfen und -Anzeigen über inFranken.de erfahren und sich diese Woche an den Fränkischen Tag gewendet, um Ereignisse aus seiner Warte wiederzugeben.
Von Kollegen angesprochen
Demnach hatte ihn ein Anwaltskollege und Bischberger Gemeinderat im September vergangenen Jahres nach dem Vorkommnis mit einem angehenden Erzieher gefragt. Der soll die Enkelin des Mannes sexuell belästigt, konkret auf den Mund geküsst haben. Der Großvater, so Schmid, hatte daraufhin den ihm bekannten Gemeinderat angesprochen und dieser wiederum Schmid. Er selbst habe es dann, so Schmid weiter, Awo-Geschäftsführer Werner Dippold gesagt. Dann habe er über Dippolds Geschäftsführerkollegen Frank Eiben, der für Personalangelegenheiten zuständig ist, erfahren, dass dieser sowohl mit den Eltern des Mädchens als auch mit dem beschuldigten Erzieher Kontakt hatte. Der Erzieher sei daraufhin erst freigestellt, dann gekündigt worden. Bei einem Verein mit über 1300 Mitarbeitern erfahre man zwangsläufig nicht alles und die Kreisvorstandschaft mische sich normalerweise nicht in das operative Geschäft ein, so Schmid. Aber in so einem Fall und konkret bei Missbrauchsvorwürfen, so betont Schmid, verhalte es sich anders. "Bei so was muss man eine Info kriegen!"
Nachdem auch arbeitsrechtliche Konsequenzen erfolgt waren und nach den Gesprächen mit Eiben, der laut Schmid damit richtig gehandelt hatte, war die Sache für ihn (Schmid) erledigt. Auch nachdem keine Informationen, etwa zu dem ihm nunmehr bekannten weiteren Fall kamen. Er frage und wundere sich nun, an wem das lag.
Herzinfarkt
Beim ihm persönlich kam dann Anfang des Jahres der Herzinfarkt, so Schmid gegenüber unserer Zeitung. Erst letzte Woche und über den FT habe er dann von der weiteren Entwicklung erfahren. Keinen Zweifel lässt Schmidt daran, dass seitens der Awo eine andere Informationspolitik hätte erfolgen müssen, die Initiative zum dem von den Eltern geforderten ersten Gespräch, von der Awo und nicht von den Eltern hätte ausgehen müssen und man die Brisanz hätte erkennen müssen. Damit spielt Schmid darauf an, dass Geschäftsführer Dippold wegen eines Staus am ersten Eltern-Gespräch nicht hatte teilnehmen können.
Fest steht für Schmid gleichfalls: "Hilfe vor allem für Eltern und deren Kinder hätte früher kommen müssen". Zur Aufarbeitung gehöre Selbstkritik und das Eingestehen von Fehlern.
Anonyme Anrufe
Er selbst, so merkt er zerknirscht an, sei nicht informiert worden und "musste alles erfragen". Nun hoffe er, dass alles Weitere für Kinder und Familien gut läuft und die Folgen nicht so sind, dass sich die Kinder nicht mehr erholen. Sein Stellvertreter Klaus Stieringer sei noch am Aufarbeiten und Recherchieren.Er, so Schmid weiter, wolle - obwohl sein Ehrenamt derzeit krankheitsbedingt noch ruhe - bei der nächsten Kreisvorstandssitzung in etwa zwei Wochen auf jeden Fall dabei sein. Es interessiere ihn, was Stieringers Recherchen zutage bringen, was dabei rauskommt. Der habe es richtig gemacht, sich eingeklinkt, entschuldigt und für Hilfsangebote gesorgt. Das alles hätte freilich weitaus früher geschehen müssen, gibt Schmid unumwunden zu. Derzeit, so hat er erfahren, gehen bei der Awo anonyme Anrufe ein und Stieringer sei, obwohl er nichts dafür könne, der Prellbock.
Die Kooperation der Awo mit Dirk Bayer, Spezialist in Missbrauchs-Prävention (siehe Kurzinterview unten), begrüßt er ausdrücklich.