Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CSU in Kronach (MU) drängt auf eine grundlegende Reform der Unternehmenssteuern in Deutschland. In einem Zehn-Punkte-Plan fordert die MIT (Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU und CSU) von der Bundesregierung, noch in der laufenden Legislaturperiode das Unternehmenssteuerrecht strukturell zu vereinfachen und Steuersätze zu senken.

Bei der Steuerlast etwa strebt die MIT einen einheitlichen Körperschaftsteuersatz von zehn Prozent an. Die gesamte Belastung soll inklusive Gewerbesteuer nicht höher als 25 Prozent liegen. "Bei der Unternehmensbesteuerung brauchen wir gleiche Bedingungen für Konzerne aus dem Ausland und die mittelständischen Unternehmen bei uns im Landkreis Kronach, sagt Winfried Lebok, Vorsitzender des MU-Kreisverbands Kronach. "Große Konzerne wie Amazon müssen genauso ihren Steuern zahlen wie unsere Einzelhändler in der Innenstadt auch." Die aktuellen Steuersätze von mehr als 32 Prozent bei der Körperschaftsteuer und zum Teil über 50 Prozent bei der Einkommensteuer für Personengesellschaften seien ein massiver Standortnachteil auch für Kronach.

Weiterhin spricht sich die MU Kronach gegen eine Sondersteuer für die digitale Wirtschaft, für eine Modifizierung der Gewerbesteuer als Zuschlagsteuer und eine Anpassung des steuerlichen Zinssatzes an die Niedrigzinsphase aus. Steuerliche Belastungen durch den Brexit sollen vermieden, die Verlustverrechnung erleichtert, Forschung und Digitalisierung steuerlich gefördert, Besteuerungsverfahren digitalisiert, das Konzernsteuerrecht modernisiert und die Hinzurechnung von Auslandseinkünften neu geregelt werden. Der Solidaritätszuschlag soll bis 2021 vollständig abgeschafft werden.

Winfried Lebok: "Unsere Unternehmen im Landkreis Kronach müssen zu hohe Steuern zahlen und leiden unter einer komplizierten Steuer-Bürokratie. Das ist mittelstandsfeindlich und nicht mehr zeitgemäß." red