"Mit dem Ersatzneubau des Wohnheimes, der Sanierung des Schulgebäudes und der Herstellung durchgehender Barrierefreiheit ist die Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk für die Zukunft bestens gesichert." Dies betonte Geschäftsleiter Rainer Klingert bei der Sitzung der Verbandsversammlung, bei der Schulleiter Oliver Dünisch einen Bericht zur derzeitigen Situation der Meisterschule und zu ihrer Perspektive Stellung nahm.
Dünisch erinnerte daran, dass vor kurzem der 65. Meisterkurs verabschiedet wurde und fünf von 18 Meisterpreisträgern der bayerischen Staatsregierung aus Ebern gekommen seien. Derzeit habe man in den Kursen 66 bis 68 zwei Meisterschülerinnen und 53 Meisterschüler. Die Kurse zu je 20 Schülern seien nicht ganz belegt, weil es zuweilen auch nach der Probezeit zu Abbrüchen komme oder auch einmal eine Abmeldung erfolge. Die 60 Plätze seien aber auch der neuen Planung zugrunde gelegt, obwohl es auch im Meisterbereich einen Rückgang gebe: Deutschlandweit sei die Zahl der Meisterschüler im Jahr von 3000 auf 1000 zurückgegangen.
Bei der aktuellen Kursbelegung komme die Mehrzahl der Schüler aus dem gesamten fränkischen Raum. Das liege auch am Neubau des Wohnheimes, das ab Herbst wieder voll zur Verfügung stehe.


20 Teilnehmer pro Kurs möglich

"Wir freuen uns, dass wir nach der schwierigen Bauphase wieder zeitlich gestaffelte Anmeldungen haben und schon ab Herbst die Nachfrage sehr gut ist", sagte Dünisch. Natürlich dürfe man auch nicht verkennen, dass immer mehr Möbel in der Industrie hergestellt werden, und dafür gebe es Industriefacharbeiter. Man plane in Ebern aber weiterhin mit 20 Teilnehmern pro Kurs und versuche, die insgesamt 60 Plätze auszulasten. Für 2018/19 sei man ausgelastet, und man habe auch schon Anmeldungen für September 2019.
Verbandsvorsitzender Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel wies auf den Umstand hin, dass von den Interessenten für die Schule 46 von 55 aus bayerischen Bezirken und nur neun von außen kämen.
Schulleiter Dünisch sah diese Zahlen von der Bauphase gekennzeichnet, weil man derzeit kein Wohnheim anbieten könne: "Normalerweise kommen 40 bis 50 % aus Bayern, die übrigen aus anderen Bundesländern. Nach der Fertigstellung des Wohnheimes im Herbst sieht das wieder anders aus."


Große Investitionen

Wichtig sei es, auf dem Markt wettbewerbsfähig zu sein. Deswegen bedankte sich der Schulleiter für die großen Investitionen und freute sich, dass die Restarbeiten bald abgeschlossen werden können. Dabei hob er auch die Erneuerung des Lacklagers hervor, eines sehr sensiblen Bereiches für den Arbeitsschutz. Ebenso konnte auch die Einrichtung von Wlan und Internet erneuert werden, wobei nun das komplette Gebäude mit Glasfaseranschluss versehen werde. Auch im Bereich EDV habe man investiert und sei mit mobilen Laptopwagen ausgerüstet. Ein Klassenzimmer sei probeweise mit einem Whiteboard ausgestattet. Genannt wurde auch das "grüne Klassenzimmer", das sehr gut ankomme. Und man habe auch ein sehr gutes Kollegium, mit dem man längerfristig planen könne.
Bezirkstagspräsident Dotzel nannte die Meisterschule Ebern ein wichtiges Aushängeschild für den Bezirk Unterfranken, für den Landkreis Haßberge, aber auch für die Stadt Ebern.
Der Verbandsversammlung wurde dann der Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2017 vorgelegt. Der Gesamthaushalt belief sich dabei auf 3 413 868 Euro. Die Rücklage betrug 649 431 Euro und wurde im Laufe des Jahres teilweise zur Vermeidung von Kreditaufnahmen entnommen. Mehreinnahmen gab es bei den Gastschulbeiträgen mit 23 250 Euro und bei den Lehrpersonalzuschüssen mit 8718 Euro.