Die Einstellung eines Jugendpflegers für eine gemeindliche Jugendarbeit in Marktschorgast ist seit Donnerstagabend beschlossene Sache. Quer durch alle Fraktionen erkannte der Marktgemeinderat die Notwendigkeit dieser Einrichtung an. Lediglich Gemeinderätin Brigitte Müller (FW) votierte dagegen. Sie sah in der gemeindlichen Jugendarbeit eine Konkurrenz zur Jugendarbeit in den örtlichen Vereinen und Verbänden sowie in den beiden Kirchengemeinden.
Wie Bürgermeister Hans Tischhöfer (FW) aufzeigte, soll für den neuen Jugendtreff eine fachlich qualifizierte Person im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit vom Helmbrechtser Verein "Die Gunga e.V." gewonnen werden. Bei einem wöchentlichen Bedarf von 12 bis 15 Stunden würden sich die anteiligen Personalkosten von Marktschorgast auf jährlich rund 20 000 Euro und die Sachkosten auf 6000 Euro belaufen.
In der Aussprache bekräftigten die Vertreter der Fraktionen den Wunsch zur Einstellung eines Jugendpflegers oder einer Jugendpflegerin. Marc Benker sprach für die CSU von einer zukunftsweisenden Entscheidung. Ottmar Popp (FW) kennt als Mitarbeiter der Marktgemeinde Stammbach den dortigen Jugendtreff: "Die Jugendarbeit wird dort angenommen und tut den Jugendlichen gut."
Brigitte Müller sah die Einstellung eines Jugendpflegers nicht so euphorisch: "Für mich ist das ein Riesenbrocken Geld. Da steht auch die Frage im Raum, werden unsere Vereine und Verbände dann ihre Jugendarbeit weitermachen?" Marc Benker sah darin keine Konkurrenz, sondern vielmehr eine Win-Win-Situation.
Sollte die Kooperation mit Helmbrechts nicht zustande kommen, hat der Kreisjugendring Kulmbach bereits seine UNterstützung signalisiert. Dieser sei auch bereit, die Gründung finanziell zu fördern. Die Räumlichkeiten für den Jugendtreff sollen im Benehmen mit der künftigen Fachkraft ausgewählt werden.
Für die gemeindliche Park- und Freizeitanlage "Pöllitzer Berg/Kapellenberg" hatte die Forstbeamtin Anja Mörtlbauer ein Konzept für Baumpflege und Baumpflanzung mit den Wald- und Grundstücksreferenten erarbeitet und dem Gremium zur Entscheidung vorgelegt. Dabei wurde der Fällung der Fichten oberhalb des Denkmales zugestimmt. Ulrich Reinhardt (CSU) schlug für die beiden in die Jahre gekommenen Linden eine Bevorratungspflanzung vor und teilte mit, dass die CSU-Fraktion die Kosten für einen Baum übernimmt. Darüber hinaus war man sich einig, dass auf Antrag des Kleintierzuchtvereins Marktschorgast auch die zwei großen Ahornbäume und eine Birke in der Flucht zur Kapelle ebenfalls gefällt werden, um dort eine freie Sicht zur Kapellenberg zu ermöglichen.


1500 Euro für die Bücherei

Für das Jahr 2018 stellt die Marktgemeinde Marktschorgast für die Gemeindebücherei wieder einen Betrag von 1500 Euro für den weiteren Ausbau der Bücherei zur Verfügung. Dazu soll auch die staatliche Förderung in Anspruch genommen werden. Für das Sanierungsgebiet "Altort Marktschorgast" wird eine Kommunales Förderprogramm zur Unterstützung privater Baumaßnahmen bei der Ortsentwicklung im Rahmen der Städtebauförderung aufgelegt und mit einem jährlichen Fördervolumen von jeweils 20 000 Euro für die kommenden drei Jahre ausgestattet werden.
Gemeinderat Andree Barth (CSU) bemängelte den katastrophalen Zustand des Gehweges zum Goldbergsee. Weiter fragte Barth nach der Einrichtung eines WLAN-Hotspots am Rathaus und am Goldbergsee. Das soll nach Tischhöfers Worten nunmehr weiterverfolgt werden. Ott forderte die Umsetzung der bereits beschlossenen Verbesserung der Außen-Beleuchtung an zwei gemeindeeigenen Häusern in der Bahnhofstraße.