Im Mutterhaus durfte Schwester Judith Dinkel ihren 80. Geburtstag feiern.
Rita Dinkel – mit diesem bürgerlichen Namen wurde Schwester Judith in Serkendorf (Ortsteil von Bad Staffelstein) als viertes Kind von acht Geschwistern geboren. Nach der Volksschule besuchte sie die Haushaltsschule Vierzehnheiligen und anschließend die Mittelschule am Institut der Englischen Fräulein in Bamberg.
Eine Ausbildung an der höheren Fachschule für Katechese und Seelsorgehilfe in München schloss sie als Dipl.-Religionspädagogin (FH) sowie Religionsoberlehrerin im Kirchendienst ab. Weiterhin nahm sie am „Managementkurs für leitende Mitarbeiter in sozialen Institutionen“ der Katholischen Stiftungsfachhochschule München und des Diözesan-Caritasverbandes teil.
1964 wurde sie ins Noviziat aufgenommen und eingekleidet, 1969 erhielt sie die ewige Profess. Bereits ab 1968 war sie 17 Jahre lang als Religionslehrerin an der Fürichschule in München tätig und dann bis 1988 Religionslehrerin für die katholischen Kinder an der Rudolf-Steiner-Schule in Nürnberg. Im März 1988 wurde sie zur Generaloberin der Kongregation der St. Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen gewählt. In ihre zwölfjährige Amtszeit fielen die Planung sowie der Baubeginn des Projekts „Konradshof - ein Lebensraum für die Familie“.1995 hatte sie eine Privataudienz bei Papst Johannes Paul II.
In ihrer Zeit als Generaloberin fand auch die Sanierung des Internats an der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege in Vierzehnheiligen statt. Unter der Federführung von Schwester Judith wurde in verschiedenen Einrichtungen die Organisationsstruktur neu konzipiert und den Erfordernissen der Zeit angepasst.
Sechs Jahre betreute Schwester Judith den emeritierten Erzbischof Dr. Elmar Maria Kredel bis zu seinem Tod 2008. Von der internationalen Vereinigung aller Generaloberinnen der Welt (UISG) angefragt, vertrat sie als Delegierte alle Generaloberinnen im deutschsprachigen Raum von 1997 bis 2000. Im Jahre 1998 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Auf diözesaner Ebene vertrat sie die Frauenorden im Bamberger Pastoralgespräch. 2001 wurde ihr der bayerische Verdienstorden verliehen. Acht Jahre begleitete sie die jungen Schwestern auf ihrem Weg zur Ewigen Profess. Von 2014 bis 2022 war Schwester Judith Oberin im neuen Konvent in München-Perlach.
Nun ist das Mutterhaus ihr „Altersruhesitz“. Schwester Judith ist in all den Jahren für ihre Zielstrebigkeit, ihrer fachlichen Kompetenz und für ihr feines intuitives Gespür für das Notwendige sowie ihre menschliche Wärme und ihren Humor im Konvent sehr beliebt.