Bad Staffelstein — Dann und wann schaut jemand über die Brüstung, wundert sich oder erhält eine Ahnung. In einer Tagesaktion machte der Kunstverein KIS (Kultur-Initiative Bad Staffelstein) am Sonntag mit einer einmaligen Aktion auf ein weltweites Problem aufmerksam: Plastik in den Meeren, in den Gewässern und überall.
Hubert Kolling hat schon häufiger Menschen stutzig gemacht. Sie stießen in grünen Bereichen des Stadtgebiets auf von ihm hinterlassene geometrische Formen aus Beeren und wunderten sich, was das Ganze soll. Diesmal aber war kein Platz mehr für Interpretation, diesmal war die Absicht klar. Die Gewässer sind zugemüllt mit Plastik und das wollte man anschaulich machen.
Schon am frühen Morgen spannten Kolling und Mitstreiter Anton Köcheler fünfzehn Schnüre über die Lauter, an jeder Schnur hingen mehrere Plastikkanister , insgesamt 128 Stück. Ein befremdlicher Anblick, der aufrütteln soll, denn gerade hier auf Höhe des Stadtturms und an dieser schön gestalteten renaturierten Stelle der Lauter, wo das klare Wasser von Westen kommend nach Süden abbiegt, muss der Gegensatz zwischen Natur und Plastik als schmerzlich empfunden werden.
"Es ist ein Street-Art-Projekt, auch wenn es im Wasser ist", erklärt KIS-Mitglied Kolling, der mit dem ehemaligen Kunsterzieher Köcheler "die Leute zum Nachdenken anregen" möchte. Seit ungefähr drei Monaten treibe ihn das Thema um, sagt Kolling und erzählt von Plastik-Nanopartikeln, die sich in Organismen einlagern können.
Anton "Toni" Köcheler geht weiter: "Im Spiegel habe ich gelesen, dass der Abbau von Plastik 500 Jahre dauern kann (...), das Plastik wird granulierbar und kann sich in Fischen oder Pflanzen einlagern. Und landet über die Nahrungskette schließlich in uns."
Betrachte man die Kunstinstallation, dann haben die Fische schon längst ihren Platz geräumt und dem Plastik das Wasser überlassen. Aus Styropor und von Kinderhand bemalt, sind sie auf Pflöcken gelandet und säumen links und rechts des Ufers die Kanister. Eine Stele an der Straße rundet das Ganze ab: "Esst Plastik!", steht dort oberhalb einer Forelle geschrieben, aus deren Bauch Verpackungsmüll quillt. Dazu versichern die Künstler, dass die Kanister, mit denen man gegen Plastik mahnt, nicht eigens gekauft wurden. Das würde dem Anliegen ja idiotisch zuwiderlaufen. Nein, sie seien schon benutzt und eigens hierfür aufgehoben worden.
Doch einfach nur eine Idee haben und sie künstlerisch umsetzen, gehe so nicht. "Es gibt 25 Punkte und Auflagen, die wir beachten müssen", erklärt Kolling zu der angemeldeten eintägigen KIS-Aktion. Ein Punkt, der behördlich gefordert wurde: Gewährleistung, dass nichts in die Lauter fließt. Ein weiterer: keine Uferbeschädigung.
Darum wurde die Aktion noch am Sonntagabend wieder abgebaut. Ob sie Passanten zum Nachdenken anregte? Das dürfte geschehen sein und Kolling benennt einen Taucher, der sich die Installation besah und meinte, er kenne das Plastikproblem aus den Weltmeeren. Doch dann gibt es auch die anderen Besucher, die auf ihrem Weg zum Trubel des Altstadtfestes an diese Installation herantreten, "ach ja" sagen, vermerken, dass das schon "gut gemacht" sei und lapidar so schließen: "Und jetzt? Wo gehen wir jetzt hin?" Aber das sollen die Leute ruhig dürfen, "denn wir möchten ja nicht moralisieren", erklärt Kolling.
Hubert Kolling hat schon häufiger Menschen stutzig gemacht. Sie stießen in grünen Bereichen des Stadtgebiets auf von ihm hinterlassene geometrische Formen aus Beeren und wunderten sich, was das Ganze soll. Diesmal aber war kein Platz mehr für Interpretation, diesmal war die Absicht klar. Die Gewässer sind zugemüllt mit Plastik und das wollte man anschaulich machen.
Anblick soll Menschen aufrütteln
Schon am frühen Morgen spannten Kolling und Mitstreiter Anton Köcheler fünfzehn Schnüre über die Lauter, an jeder Schnur hingen mehrere Plastikkanister , insgesamt 128 Stück. Ein befremdlicher Anblick, der aufrütteln soll, denn gerade hier auf Höhe des Stadtturms und an dieser schön gestalteten renaturierten Stelle der Lauter, wo das klare Wasser von Westen kommend nach Süden abbiegt, muss der Gegensatz zwischen Natur und Plastik als schmerzlich empfunden werden. "Es ist ein Street-Art-Projekt, auch wenn es im Wasser ist", erklärt KIS-Mitglied Kolling, der mit dem ehemaligen Kunsterzieher Köcheler "die Leute zum Nachdenken anregen" möchte. Seit ungefähr drei Monaten treibe ihn das Thema um, sagt Kolling und erzählt von Plastik-Nanopartikeln, die sich in Organismen einlagern können.
Plastik wird granuliert
Anton "Toni" Köcheler geht weiter: "Im Spiegel habe ich gelesen, dass der Abbau von Plastik 500 Jahre dauern kann (...), das Plastik wird granulierbar und kann sich in Fischen oder Pflanzen einlagern. Und landet über die Nahrungskette schließlich in uns." Betrachte man die Kunstinstallation, dann haben die Fische schon längst ihren Platz geräumt und dem Plastik das Wasser überlassen. Aus Styropor und von Kinderhand bemalt, sind sie auf Pflöcken gelandet und säumen links und rechts des Ufers die Kanister. Eine Stele an der Straße rundet das Ganze ab: "Esst Plastik!", steht dort oberhalb einer Forelle geschrieben, aus deren Bauch Verpackungsmüll quillt. Dazu versichern die Künstler, dass die Kanister, mit denen man gegen Plastik mahnt, nicht eigens gekauft wurden. Das würde dem Anliegen ja idiotisch zuwiderlaufen. Nein, sie seien schon benutzt und eigens hierfür aufgehoben worden.
Auflagen müssen befolgt werden
Doch einfach nur eine Idee haben und sie künstlerisch umsetzen, gehe so nicht. "Es gibt 25 Punkte und Auflagen, die wir beachten müssen", erklärt Kolling zu der angemeldeten eintägigen KIS-Aktion. Ein Punkt, der behördlich gefordert wurde: Gewährleistung, dass nichts in die Lauter fließt. Ein weiterer: keine Uferbeschädigung. Darum wurde die Aktion noch am Sonntagabend wieder abgebaut. Ob sie Passanten zum Nachdenken anregte? Das dürfte geschehen sein und Kolling benennt einen Taucher, der sich die Installation besah und meinte, er kenne das Plastikproblem aus den Weltmeeren. Doch dann gibt es auch die anderen Besucher, die auf ihrem Weg zum Trubel des Altstadtfestes an diese Installation herantreten, "ach ja" sagen, vermerken, dass das schon "gut gemacht" sei und lapidar so schließen: "Und jetzt? Wo gehen wir jetzt hin?" Aber das sollen die Leute ruhig dürfen, "denn wir möchten ja nicht moralisieren", erklärt Kolling.