Mit den heißen Sommertagen steigt nicht nur die Freude auf Sonne und Freibad, sondern auch das Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Kulmbach setzt daher auf gezielte Aufklärung und Prävention – für alle Altersgruppen.

Im Rahmen einer Aufklärungskampagne informierten Jennifer Schwarz und Katrin Keilholz vom Gesundheitsamt kürzlich im Kulmbacher Freibad über die Gefahren durch Sonne und Hitze.

An einem gut besuchten Infostand standen sie den Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort. Ergänzt wurde die Aktion durch Materialien wie Trinkflaschen, Caps, Wasserspielzeug und Broschüren, um praktische Tipps zum Sonnen- und Hitzeschutz weiterzugeben. Weitere Veranstaltungen in Freibädern der Region sind in den kommenden Wochen geplant.

Unterstützt wird die Kampagne vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit , Pflege und Prävention sowie dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Ziel ist es, das Bewusstsein für gesundheitliche Risiken durch Sommerhitze zu schärfen – besonders im Hinblick auf den Klimawandel, seine Folgen für die Gesundheit und die Zunahme hitzebedingter Erkrankungen.

Das Gesundheitsamt des Landkreises Kulmbach warnt insbesondere bei dauerhaft hohen Temperaturen vor erhöhter Vorsicht. Temperaturen über 30 Grad an aufeinanderfolgenden Tagen können vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen – im Extremfall sogar lebensgefährlich werden.

„Der individuelle Gesundheitszustand spielt bei der Anfälligkeit gegenüber Hitze eine entscheidende Rolle“, erklärt Natasa Luz, Leiterin des Staatlichen Gesundheitsamtes . Besonders pflegebedürftige oder übergewichtige Menschen sowie Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes sind gefährdet. Tropennächte, in denen es keine nächtliche Abkühlung gibt, verstärken dieses Risiko, insbesondere in städtischen Gebieten, noch zusätzlich.

Um die Körpertemperatur bei Hitzestress konstant zu halten, sorgt der menschliche Organismus über das Schwitzen für Kühlung. Dies führt jedoch zwangsläufig zu einem erheblichen Verlust an Flüssigkeit. Gleichzeitig bewirkt die Hitze eine Umverteilung des Blutflusses hin zur Haut (Vasodilation), um die Wärme besser an die Umgebung abzugeben. Natasa Luz erläutert: „Diese Mechanismen können bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine starke Belastung darstellen und die Gesundheit ernsthaft gefährden.“

Das Gesundheitsamt Kulmbach appelliert deshalb an die Bevölkerung, sich wirksam vor der Sonne zu schützen: Aufenthalte im Schatten bei großer Hitze, eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die Vermeidung körperlicher Anstrengung in der prallen Sonne sowie ein aufmerksames Beobachten des eigenen Körpers sind essenziell.

Die Sonnenschutz-Regeln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit , Pflege und Prävention lauten:

● Sonnenbrand vermeiden und die direkte Sonne so weit wie möglich meiden.

● Die Haut langsam an Sonneneinstrahlung gewöhnen.

● Sonnenschutz in der Reihenfolge beachten: meiden, bedecken, eincremen.

● Intensive Sonnenstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr meiden.

● Geeignete Kleidung, Sonnenbrille und Kopfbedeckung tragen.

● Haut mit Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor eincremen.

● Sonnenschutzmittel großzügig auftragen und das regelmäßig wiederholen.

● Regeln je nach individuellem Hauttyp anpassen.

● Maximale Verweildauer in der Sonne – auch mit Sonnenschutz – nie ausschöpfen.

Auch das BIÖG gibt hilfreiche Tipps für heiße Tage:

● Ausreichend trinken: rund zwei bis drei Liter täglich, am besten Wasser oder ungesüßte Getränke.

● Gesunde Ernährung: leichte Speisen wie Obst, Gemüse und Salate bevorzugen.

● Den Körper kühlen: feuchte Tücher, Fußbäder, Wassersprays oder erfrischende Duschen nutzen.

● Wohnräume kühl halten: Fenster tagsüber geschlossen halten, Rollläden oder Vorhänge zuziehen und nachts lüften. Ziel ist eine Raumtemperatur unter 26 Grad.

● Für erholsamen Schlaf sorgen: in einem möglichst kühlen Raum schlafen, mit leichter Bettdecke oder Schlafkleidung sowie gegebenenfalls einer kalten Wärmflasche.

● Bei Beschwerden ärztlichen Rat einholen, besonders bei folgenden Symptomen: Erschöpfung, Blässe oder Rötung, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit , Kurzatmigkeit, Verwirrtheit, Unruhe, Muskelschmerzen, Infektionen, Verstopfung oder erhöhter Temperatur/Fieber. red