Viele Verbraucher setzen mittlerweile ganzjährig auf Obst und Gemüse aus der Region. „Als saisonal gelten im Winter vor allem Kohl und Wurzelgemüse“, sagt Yvonne Müller, Ernährungsexpertin der AOK Kronach , und betont, dass es reichlich Auswahl gibt, um sich abwechslungsreich zu ernähren. Die besondere Herausforderung ist es, die Produkte so zu ernten und zu lagern, dass sie die ganze kalte Jahreszeit den Winter hindurch verfügbar sind.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Vor allem in den verschiedenen Kohlsorten wie Rosen-, Weiß-, Rot- und Grünkohl oder Wirsing sowie in Kartoffeln steckt viel Vitamin C. Steckrüben und gelbe Rüben liefern reichlich Pro-Vitamin A, Feldsalat und Grünkohl Eisen. Topinambur und Schwarzwurzeln enthalten besonders wertvolle Ballaststoffe. Alle Gemüsesorten sind reich an sekundären Pflanzenstoffen. So hilft etwa das Allicin aus Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, Entzündungen zu hemmen oder Bakterien und Viren abzuwehren. Auch Chicorée ist das ganze Jahr über eine Bereicherung des Speisezettels.

Vielfalt nutzen und genießen

Und auch auf Obst muss man nicht ganz verzichten, nur weil es kälter wird. Viele einheimische Apfelsorten lassen sich gut lagern und schmecken auch im Winter . Müsli oder Obstsalat kann man mit Nüssen und Trockenfrüchten verfeinern. „Bei den Trockenfrüchten ist wegen des hohen Zuckergehalts eher Zurückhaltung geboten“, empfiehlt Yvonne Müller. Nüsse gelten wegen ihrer hochwertigen Fette als gesund und passen deshalb sehr gut in die ausgewogene Winterküche. Wintermonate sind außerdem eine ideale Zeit für den Einsatz von Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Diese ballaststoffreichen Lebensmittel liefern reichlich Mineralstoffe und halten den Darm gesund. Sprossen, bevorzugt von der eigenen Fensterbank, und fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut sind vitaminreich und ergänzen so optimal den Speisezettel in der kalten Jahreszeit.

Gegen Nahrungsergänzungsprodukte

Von Nahrungsergänzungsprodukten rät Yvonne Müller ab: „In Studien häufen sich die Hinweise, dass Essen mehr ist als die Summe seiner Inhaltsstoffe und isoliert aufgenommene Einzelbestandteile sogar eher schaden als nützen“, erklärt die Ernährungsexpertin und schlägt zwei genussvolle saisonale Rezepte zum Ausprobieren vor (siehe Infobox). red