Die Schneckenloher Gemeinderäte dürften fast schon Muskelkater haben, denn in der letzten Sitzung in diesem Jahr mussten sie ihren Arm unzählige Male heben. Das Ergebnis: Die Wasserpreise wurden angepasst und der Bauhof bekommt einen neuen Kipper. Dann wurde noch über eine lange Liste von Stellungnahmen für den Bebauungsplan „Friedhofsstraße“ abgestimmt und der Ort begibt sich auf die Suche nach seinen Wurzeln.
Doch zuerst zum Wasser. Da der Kalkulationszeitraum am 31. Dezember endet, müssen die Gebühren neu festgesetzt werden. Für die Schneckenloher bedeutet das ab dem 1. Januar 2022 eine Erhöhung von drei Cent pro Kubikmeter, also von 0,69 Cent auf nun 0,72 Cent. Beim Abwasser beträgt die Gebühr künftig 2,29 Euro pro Kubikmeter (vorher 2,21 Euro ). Jede Gemeinde sei verpflichtet, in diesem Bereich kostendeckend zu arbeiten, begründete Geschäftsstellenleiter Stephan Urban die leichte Erhöhung.
Ein wichtiges Detail
„Der neue Drei-Seiten-Kipper für den Bauhof hat fünf Monate Lieferzeit“, leitete Bürgermeister Knut Morgenroth ( SPD ) zum nächsten Punkt über. Er koste insgesamt 7708 Euro und komme aus Sommerach. Wichtig sei vor allem, dass er durchs Friedhofstor passe, darauf habe man dieses Mal ganz besonders geachtet. Genehmigt vom Gremium wurde auch die Schlussrechnung für die Sanierung des Oberflächenwasserkanals am Henneschberg. Rund 99 545 Euro sollen die Tiefbauarbeiten kosten.
Kommen wir nun zu den Wurzeln von Schneckenlohe , genauer, zum Zeitpunkt der ersten Erwähnung. Knut Morgenroth : „In einem Verzeichnis des Hochstifts Bamberg aus den Jahren 1323/28 taucht unter anderem auch erstmals der Name Snekkendorf auf. Die erstmalige Nennung von Schneckenlohe datiert auf das Jahr 1519, nach einer anderen Angabe 1469.“ Der Zeitraum zwischen 1323 und 1328 diene nun als Richtschnur für eine mögliche 700-Jahr-Feier des Ortes.
Spurensuche im Archiv
Wann genau – und vor allem in welchem Rahmen – sie stattfinden soll, stehe noch nicht fest, denn nun wolle man noch tiefer graben, um den Zeitpunkt einzugrenzen. Einfach dürfte es nicht werden, denn viele Urkunden aus dieser Zeit existieren nicht mehr oder sind schwer aufzutreiben. Woher der Name komme, erkläre sich so: „Der Name Schneckenlohe wird gedeutet als ,Wald, in dem es viele Schnecken gibt‘“. Für den früheren Namen Schneckendorf käme aber eher der Personenbeiname „Snekke“ infrage.
Eine beachtliche Liste an Ergebnissen und Stellungnahmen ergab sich durch das Beteiligungsverfahren im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans für das allgemeine Wohngebiet „Friedhofsstraße“. 21 Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange habe man angeschrieben. Acht davon hätten gar nicht geantwortet, einverstanden waren sieben und sechs hatten Anregungen. Die gelte es nun, in die Planung mit aufzunehmen.
Nicht alles war schlecht
Traditionell bildete das Ende der öffentlichen Sitzung ein Jahresrückblick und eine Vorschau des Bürgermeisters. Thematisiert wurde natürlich die Corona-Pandemie, aber auch Erfreuliches wie die Inbetriebnahme der neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bauhofes. „Sie produziert 80 Prozent des Strombedarfs unserer Wasserversorgung durch klimaneutrale Solarenergie.“ Er streifte den Umbau des Bürgerhauses, das neue Feuerwehrhaus in Beikheim, die Bautätigkeiten in den neuen Baugebieten und vor allem auch den Start der interkommunalen Kooperation „Allianz B 303 +“. Morgenroth versprach: „Unsere finanzielle Ausstattung ermöglicht uns auch in Zukunft Verbesserungen zum Wohle unserer Bevölkerung.“ Es folgte eine lange Liste an Danksagungen, denn Erfolge seien ja nicht die Leistung eines Einzelnen.
Die Schlussworte der öffentlichen Sitzung sprach Zweiter Bürgermeister Andreas Kristek: „Wir haben viel diskutiert, waren nicht immer einer Meinung, aber am Ende haben wir uns immer wieder zusammengerauft.“