Das Konzept für einen Bürgersolarpark hat Oliver Partheymüller in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt. Der selbstständige Projektentwickler ist für die Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim tätig. Der angedachte Solarpark würde bei einer Erzeugung von fünf Megawatt eine Fläche von fünf Hektar benötigen, das seien 0,23 Prozent der Gemeindefläche. Rund 1500 Haushalte könnten mit Strom versorgt werden. Der Verbrauch in Nordhalben liege jährlich bei etwa 5,9 Millionen Kilowattstunden, aktuell würden durch bestehende Photovoltaikanlagen und Wasserkraft etwa 1,25 Millionen Kilowattstunden erzeugt.

Laut Partheymüller ist der „Raiba Bürgersolarpark Nordhalben “ nur eines von mehreren Solarprojekten. Bereits seit 2017 sei die Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. Die beabsichtigte Fläche zwischen Großparkplatz und Industriebrache liege nicht im Landschaftsschutzgebiet, auch gebe es keine Blickachsen zur Wohnbebauung.

Für das Projekt müssten Ausgleichsmaßnahmen geschaffen werden, dies könne in Form von Hecken- oder Obstbaumpflanzungen erfolgen.

Nun müsse geprüft werden, wie viel Strom die nahe 20-KV-Leitung aufnehmen kann, so der Referent weiter. Fünf Megawatt wären optimal, bei nur drei Megawatt müsste die Solarfläche dementsprechend verkleinert werden. Bei voller Leistung sei ein Ertrag von 4,9 Millionen Kilowattstunden möglich. Eine Speicherlösung bei Überschuss könne erst verwirklicht werden, wenn dies wirtschaftlich möglich sei.

Schafe statt Rasenmäher

Die Pflege der Fläche sei durch Schafe vorgesehen, hier habe man schon viele positive Erfahrungen gemacht. Man wolle einen ökologischen Nutzen aus der Fläche ziehen, ein interessierter Schäfer habe sich auch schon gemeldet, so Partheymüller. Seit 2021 sei Kommunen eine finanzielle Beteiligung möglich. Pro Kilowattstunde erzeugten Stroms erhalte sie 0,2 Cent, das wären im Idealfall 9800 Euro im Jahr, bei einer Laufzeit von 20 Jahren summiere sich dies auf immerhin 196.000 Euro. Bürger aus Nordhalben und den Ortsteilen könnten sich mit einem Solarsparbrief mit bis zu 10.000 Euro pro Person beteiligen, Großinvestoren wollte man verhindern. Zudem könnten Genossenschaftsanteile erworben werden. Der Vorteil bei beiden sei, dass die Bank alle Risiken trägt und die Einlagen durch einen Sicherungsfond abgesichert sind. Partheymüller bedauerte, keine konkreten Preise nennen zu können, aber der Strommarkt sei momentan so in Aufruhr.

Wie sähe aber nur der Zeitplan aus? Die Raiffeisenbank wird laut Redner bis zur nächsten Sitzung den Antrag auf Aufstellungsbeschluss stellen, nötig sei die Änderung des Bebauungsplans. Mit den Eigentümern der Grundstücke werde im Kaufvertrag der 1. März 2023 als Baubeginn angegeben. Die Umsetzung werde etwa zwei Monate dauern, dann erfolge Netzanschluss und im Frühsommer könne man ans Netz gehen. Die Umgrenzung des Areals durch Hecken würde im Herbst 2023 erfolgen.

Um die Ansicht am südlichen Eingangstor nach Nordhalben schön zu gestalten, regten Hans Blinzler ( CSU ) und Horst Wolf gen. Schmidt (FW) an, die Heckenbepflanzung um das gesamte Areal auszuweiten, was zugesagt wurde. Was den Schwarzstorch angeht, konnte Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) Entwarnung geben.