Kultur und Tradition in Europa zusammenzubringen, das war der Ansatz für ein Erasmus-plus-Projekt der Europäischen Union , in der alte Spitze im Mittelpunkt stand. Die aus dem Erzgebirge stammende Janka Sprunk nahm an der länderübergreifenden Online-Veranstaltung teil und berichtete im Klöppelmuseum in Nordhalben über ihre Erfahrungen.

Zum Einstieg ging es um die Terden-Spitze aus Österreich. „Spitze aus Scanno“ lautete der Titel aus Italien. Vorwiegend mit Farbe und Form spielten die zumeist weiblichen Teilnehmer aus der Tschechischen Republik. Aus Spanien kam die Hinojosa-Spitze und Frankreich wartete mit der Polychrome Cluny in der Art von Briaude auf. Auch hier war von Anfang bis zum Ende die Farbe dabei, wobei man aufgrund der großen Herausforderung auf das „Flachkissen“ ausweichen musste.

„Unsichtbare Anfänge und Abschlüsse von Spitze“ war das Thema aus Deutschland. Janka Sprunk berichtete von sechs spannenden Klöppelregionen. Weiterhin zeigte sie den Besuchern einen Kurzfilm. Darin ging es um das Ziehen von ganz feinem Kupferdraht, der anschließend versilbert oder vergoldet wurde.

Insgesamt sah sie den Kurs mit über 400 Teilnehmerinnen, davon 70 aus Deutschland, als sehr gelungen an. Sie stellte fest: „Nur wer klöppelt, hat keine Hand frei fürs Smartphone und kann seine feine Sensorik verbessern.“ Das Klöppeln zähle zum Handwerk, diene aber heute kaum mehr als „Broterwerb“.

Das Klöppelmuseum setzt seine Vortragsreihe am 7. Mai fort. Dann wird es märchenhaft. Drei kurzweilige Märchen, inspiriert von den örtlichen Spitzen und mit darauf abgestimmten Weinen aus Unterfranken, laden zum Träumen und Verweilen ein. „Sappy the Moodkillers“ begleiten die Veranstaltung musikalisch. Eintrittskarten kosten 13 Euro und können telefonisch unter 09267/375 oder per E-Mail an daskloeppelmuseum@gmail.com erworben werden. mw