Die Gemeinde Knetzgau will das Projekt "Maininformations- und Erlebniszentrum" weiter vorantreiben. Dazu gibt es einen Bürgerdialog. Am Mittwoch, 14. März, 18.30 Uhr, können die Bürger in der Aula der Dreiberg-Schule in Knetzgau über das Projekt diskutieren. Eingeladen sind nicht nur die Knetzgauer, sondern Interessierte aus dem gesamten Landkreis. Wichtiges Thema bei der Veranstaltung ist die Machbarkeitsstudie für das Projekt.
Vor knapp einem Jahr ist die Idee gereift, in Knetzgau ein "Maininformations- und Erlebniszentrum" (MIZ359) errichten zu wollen. Für die Mitarbeit an der Erstellung und Finanzierung hat die Gemeinde Knetzgau als Projektträger die Landkreise Haßberge, Bamberg, Schweinfurt und Lichtenfels gewonnen. Die Europäische Union fördert die Erstellung der Studie. Die Studie selbst wurde vom Gemeinderat im August 2017 in Auftrag gegeben. Mittlerweile liegen erste Zwischenergebnisse vor, wie die Gemeinde am Freitag mitteilte. In zwei Expertenrunden unter anderem mit Vertretern aus beteiligten Fachbehörden, der Universität Würzburg, des Hauses der Bayerischen Geschichte und der Landkreise wurden rechtlich und technisch zu beachtende Vorgaben geprüft und diskutiert. Die Pläne und Ideen der beteiligten Büros aus Bremen und Berlin erscheinen laut Gemeindeangaben "äußerst innovativ und spektakulär". Die inhaltliche Konzeption und die architektonische Gestaltung eines Gebäudes sowie der Freianlagen am Mainumfeld können bei Realisation - davon zeigen sich die Gemeindevertreter überzeugt -
überregionale Strahlkraft erzeugen. Ein Zentrum am Standort der Franz-Hofmann-Halle kann
ein ganz besonderer Erlebnisort am, im und auf dem Wasser werden, so die Gutachter. Es kann Forum sein zum Austausch und zur Kooperation zu aktuellen Main-Themen. Gleichzeitig wäre es ein Tagungs- und Veranstaltungszentrum.
Die bisherige Arbeit der Büros und die Zusammenarbeit mit den Fachbehörden haben laut Gemeinde gezeigt, dass die Anforderungen an ein solches Zentrum in einem ausbalancierten Gesamtkonzept in Knetzgau abgedeckt werden könnten. Den Zwischenstand der Studienarbeiten stellt die Gemeinde mit den Fachbüros am Mittwoch, 14. März, um 18.30 Uhr in der Dreiberg-Schule in einem Bürgerdialog vor. Die Bevölkerung aus der gesamten Region ist dazu eingeladen.


Ein großes Potenzial

Am Nachmittag des gleichen Tages treffen sich auf Einladung der Gemeinde Knetzgau 40 Landräte und Bürgermeister im Rats- und Kultursaal der Gemeinde. Sie kommen aus Ober- und Unterfranken, Baden-Württemberg und Hessen. Auch hier steht der Main im Mittelpunkt. An diesem Tag wollen die Gemeindevertreter mit den Kommunalpolitikern aus den Mainanrainerkommunen "länderübergreifende" Gemeinsamkeiten und Chancen ausloten und erörtern, inwieweit der Main in Zukunft eine noch größere Rolle auf allen Gebieten der kommunalen Entwicklung und Vermarktung spielen könnte, denn der Main als gemeinsame Lebensader wird im Gegensatz zu den Naturparks Fichtelgebirge, Haßberge, Steigerwald sowie Spessart oder Odenwald wenig bis fast gar nicht, zumindest in unterschiedlicher Intensität und Qualität, wahrgenommen. Dabei ist er als "Landesfluss" ein Wirtschaftsband, eine Tourismusader und das Bindeglied zwischen verschiedenen Metropolen. Entlang des Flusses entstand Franken. Der Fluss hat als Kulturlandschaft große Teile Nordbayerns geprägt und wird auch in Zukunft prägend sein. Knetzgau meint: "Es ist an der Zeit, dies zu ändern und dem Fluss als Lebensader Frankens die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die er verdient! Es gibt noch sehr viel Potenzial." Bürgermeister Stefan Paulus betont: "Die Menschen, die entlang des Flusses leben, spüren, dass die Identität ihrer Heimat sehr stark vom Main geprägt wurde. Dieses Bewusstsein soll in unser Projekt und unsere Initiativen einfließen", wünscht er. red