"Unsere Gemeinde kann stolz auf ihre Wehr und auch auf den Spielmannszug sein", sagte Albertshofens Bürgermeister Horst Reuther beim 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr. Denn laut Reuther, der als anführender Tambourmajor fungiert, ist es der einzige Spielmannszug einer Wehr in ganz Unterfranken. Beim Festakt ehrten die Verantwortlichen einige Dienstleistende und Musiker und ernannten Hans Lamparter, Reinhard Busigel, Reiner Ullrich, Artur Enck und Bernd Rüdiger zu neuen Ehrenmitgliedern.
Vizevorsitzender Thomas Schwab gab in der Chronik einen Einblick in die 150-jährige Geschichte der Feuerwehr. Wie er verriet, hatte es bereits ab 1515 ein Feuerwehrwesen gegeben, nachdem die Bürger zur gegenseitigen Brandbekämpfung verpflichtet waren. 1864 war in Albertshofen eine gemeindliche Löschordnung erlassen und 1874 die hiesige Wehr gegründet worden. Die Wehr hatte im Laufe der Zeit mehrere Standorte des Feuerwehrgerätehauses, 1890 wurde die erste "Große Feuerwehrspritze" und 1925 die Holz-Anhänger-Leiter angeschafft.
1954 erhielt der Verein eine musikalische Abteilung mit der Gründung des Spielmannszugs und zwei Jahre später stellten die Floriansjünger ihre Tragkraftspitze in den Dienst. Das erste Feuerwehrauto kam 1964 mit dem Kauf eines gebrauchten Hanomag, der zum Löschfahrzeug umgebaut wurde. Fünf Jahre danach wurde die erste Feuerwehrsirene auf dem Rathausdach montiert und 1980 unter der Regie des Kommandanten Bernd Rüdiger ein gebrauchtes Löschgruppenfahrzeug (LF 16) angeschafft. Ab 1982 war der ganze Stolz der Wehr das in Eigenregie erbaute Feuerwehrgerätehaus in der Kitzinger Straße.
Später bewältigte die Wehr mit Kommandant Rolf Bilke immer wieder fordernde Einsätze wie den Großbrand im Kitzinger Schwalbenhof im Jahr 1991. Nach dem Unfalltod Bilkes übernahm Matthias Hofmann den Kommandanten-Posten und steht bis heute an der Spitze der aktiven Frauen und Männer und seit 2003 ist Peter Reidelbach Vereinsvorsitzender. Im Jahr 2013 feierten die Albertshöfer das mit viel Eigenleistung erbaute Feuerwehrgerätehaus an der Lohwiese. In der Folgezeit war die Wehr bei Großbränden in den Gartenbaubetrieben Gimperlein, Gernert und Will hart im Einsatz.
"Gott und die Feuerwehr vieles gemeinsam: wir haben dauernd Rufbereitschaft", meinte Peter Reidelbach und deswegen werde bisweilen ein Gebet zum Himmel geschickt und entsprechend feierten die Albertshöfer am Sonntag einen Festgottesdienst mit Pfarrer Otto Gölkel. Wie Reidelbach erklärte, würden die Frauen und Männer in der Wehr mit Hingabe ihren Dienst für die Allgemeinheit tun.
Kreisbrandinspektor Patrick Stein betonte die Anforderungen an die Wehr und überreichte ein Präsent vom Feuerwehrverband. "Sie feiern mit einer tollen Stimmung", attestierte Vizelandrätin Susanne Knof den Albertshöfern und sie definierte die Feuerwehren im Landkreis als tragende Säulen des Katastrophenschutzes. Knof freute sich, mehreren Männern staatliche Feuerwehrehrenzeichen für 25 oder 40 Jahre Dienstzeit verleihen zu können.