In der Gemeinde Rödelsee sollen bei der nächsten Wartung der Straßenlampen LED-Leuchtmittel eingesetzt werden, die gedimmt werden können. Der Gemeinderat diskutierte in seiner Sommersitzung auf dem Schwanberg auch über eine zeitweise Abschaltung in der Nacht, nahm aber von dieser Möglichkeit Abstand.
Auslöser der Diskussion waren konkrete Fragen einer Bürgerin zu den Themen Beleuchtung, Energieeinsparung sowie Natur- und Umweltschutz. Dazu hatte die Gemeinde Jürgen Lang und Eduard Sand vom Energieversorger N-ergie eingeladen, die über die derzeitige Straßenbeleuchtung in der Gemeinde sowie über weitere Energiesparmöglichkeiten informierten.
2005 sei in der Gemeinde auf Gelblicht umgerüstet worden. Im Vergleich zu vorher sei der Jahresverbrauch pro Lampe von 450 auf etwa 295 Kilowattstunden pro Jahr gesunken. 2017 kamen die LED-Retrofit-Leuchtmittel. Der Jahresverbrauch bei der Straßenbeleuchtung liegt nach Angaben der Referenten bei etwa 28.600 Kilowattstunden. Mit Blick auf vor 2005 bezifferten sie die Energieeinsparung auf 78 Prozent.
Zwei Möglichkeiten zum Energiesparen
Sand stellte zwei Möglichkeiten der Energieeinsparung vor: Abschalten oder Dimmen der LED-Retrofit-Leuchtmittel. 297 Straßenlampen gibt es in der Gemeinde, davon sind 73 reine LED-Leuchten, davon wiederum haben 21 eine automatische Nachtabsenkung. Nicht dimmbar sind die 24 Peitschenleuchten in der Gemeinde.
Laut Sand verringert eine Stunde Abschalten in der Gemeinde Rödelsee den Verbrauch um etwa 2550 Kilowattstunden pro Jahr. Dafür müssten aber die Steuergeräte in den fünf Versorgungsbereichen ausgewechselt werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf etwa 562 Euro.
Die Fraktionen im Gemeinderat hatten sich im Vorfeld mit dem Thema beschäftigt und ausführliche Stellungnahmen eingereicht. Hermann Eickhoff (CSU) meinte, dass Insektenschutz und Energieeinsparung durch die neue Technik erreicht werden können. "Dimmen ist eine gute Lösung", schloss sich Otto Lindner (Freie Wähler) an. Markus Ostwald (Freie Liste) hätte vor einer Entscheidung gerne die Bürgerinnen und Bürger gehört und plädierte für eine Stimmungsabfrage bei einer Bürgerversammlung. Auch eine Risikoabschätzung für das Abschalten wäre wünschenswert.
Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Lussert, der die Sitzung leitete, verwies darauf, dass es dazu bereits Bürgermeinungen gebe. "Abschalten wollen die Leute nicht", sagte Lussert, der dann in der Reihenfolge der Beschlussvorschläge abstimmen ließ. Mit zehn gegen eine Stimme war der Rat für das Dimmen. Auch war er gegen eine grundsätzliche Abschaltung. Damit erübrigten sich im Prinzip die Abstimmungen über die Wünsche der Freien Liste. Lussert betonte, dass man sich nichts verbaut habe, Teilabschaltungen durchaus möglich seien.