Der Blick vom Kirchturm auf die Mainbernheimer Altstadt zeigt überwiegend rote Dächer. Bestimmte Dachflächen könnten aber bald mit Photovoltaik bestückt haben. Welche das sein können, damit beschäftigt sich derzeit der Stadtrat.

Möglich macht dies die geplante Änderung des Denkmalschutzgesetzes. Diese stellte Stadtplanerin Yvonne Slanz in der Stadtratssitzung vor. Dabei ging sie auch auf die unterschiedlichen Photovoltaikanlagen ein, die dem Denkmalschutz genügen.

In der Altstadt von Mainbernheim wären Anlagen möglich für den eigenen Energieverbrauch im Gebäude, wobei dies auch einen Puffer für E-Mobilität beinhaltet. Die Anlage sollte die Dachfläche nicht dominieren. Slanz stellte dem Stadtrat ein Stufenmodell vor. Dieses beinhaltet sowohl einzelne Gebäude sowie unterschiedlich bedeutsame Bereiche. Zum Beispiel werde der Bereich Herrnstraße anders zu bewerten als die Seitengassen.

Wärmepumpen in der Altstadt?

Bürgermeister Peter Kraus meinte, dass es sinnvoll sei, wenn sich der Stadtrat einen halben Tag Zeit nähme und sich die Vorschläge der Stadtplanerin vor Ort anschaut und bespricht – unter dem Motto: "Wie sieht es aus, wenn es so umgesetzt würde".

Stadtrat Thomas Kramer wiederholte in der Sitzung seine schon öfters geäußerte Kritik. In der Siedlung könne jeder machen, was er wolle. In der Altstadt nicht. Für ihn stelle sich deshalb auch die Frage, wie das für die Bürger der Altstadt ausgeglichen werden könnte. Und noch einen Punkt sprach er an. Mit Blick auf das Verbot des Einbaus von Öl- und Gasheizungen rückt die Lösung mit der Wärmepumpe in den Fokus. "Wo sollen Wärmepumpen in der Altstadt hingestellt werden?", lautete seine Frage. Hier seien Denkmalschutz und Gesetzgeber gefordert. Aber eine Entscheidung müsste nach Kramers Ansicht relativ rasch fallen.

AWO hat weiterhin Interesse an Senioreneinrichtung

Ein anderes Thema im Stadtrat war der Standort des Rettungswagens des BRK in Mainbernheim. Die Diskussion über die eventuelle Auflösung des Standorts habe ihn dazu veranlasst, nachzufragen, informierte Bürgermeister Kraus das Gremium. Denn die Stadt als Vermieter der Räumlichkeiten hätte bislang noch keinerlei Informationen erhalten. Das BRK habe auf seine Anfrage hin mitgeteilt, dass die Entscheidung über einen möglichen Abzug der Rettungskräfte noch nicht getroffen worden sei. Diese falle erst bei der Sitzung des Rettungszweckverbandes im November.

Des Weiteren hat der Bürgermeister bei der AWO nachgefragt, wie der Stand der Planungen bei der Senioreneinrichtung im Baugebiet Langwasen ist. Kraus gab bekannt, dass seitens der AWO weiterhin Interesse an der Realisierung des Projekts bestehe.

Allerdings seien Aussagen zu einem möglichen Baubeginn angesichts der enorm gestiegenen Baupreise und der Kreditzinsen nicht möglich. Der Verkauf oder die Vermietung der Wohnungen sei nur möglich, wenn diese zu einem angemessenen Preis angeboten werden könnten, habe er als Auskunft erhalten. Dies sei in der momentanen Situation aber nicht möglich.