Vor vollbesetztem Haus spielten die Mitglieder des Oberstufentheaters am Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid bei ihrer Premiere von "Mutter Courage und ihre Kinder – Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg" von Bertolt Brecht. Unter der Leitung von Evi Semle sowie mit Unterstützung der Licht- und Tontechnikgruppe unter der Regie von Gerd Semle gelang an zwei Theaterabenden eine beeindruckende Dramaturgie.

Das Stück erzählt die Geschichte der Marketenderin Anna Fierling, genannt "Mutter Courage" (Alina Kleint und Emily-Louisa Ort), die mit ihrem Planwagen durch den Dreißigjährigen Krieg zieht. Mit dabei hat sie ihre Kinder, den tollkühnen Eilif (Joschua Rippel), den redlichen Schweizerkas (Lena Zech) und die stumme Kattrin (Ela Zehendner). Als Händlerin macht sie Geschäfte mit dem Krieg, um sich und ihre Familie zu ernähren. Doch ihr erklärtes Ziel, ihre Kinder aus dem Krieg herauszuhalten und deren Überleben zu sichern, erreicht sie nicht.

Brechts episches Drama erzählt auf unvergessliche Weise die Geschichte des Krieges aus der Perspektive der Betroffenen und hat seit seiner Entstehung im Jahre 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Dem zahlreich erschienenen Publikum, darunter die stellvertretende Landrätin Dr. Susanne Knof, Wiesentheids stellvertretende Bürgermeisterin Helma Schug und viele Mitglieder der LSH-Schulfamilie, wurden die Leiden des Krieges, der Tod, aber auch das Geschäfte machen mit dem Krieg, eindrucksvoll vor Augen geführt.

Das überzeugende und intensive Zusammenspiel aller 15 Mitwirkenden des Oberstufentheaters, die auch vom P-Seminar "Musiktheater" unterstützt wurden, vermittelte die ernste Thematik in zweieinhalb Stunden sehr eindrücklich und regte zum Nachdenken an. Die hervorragende schauspielerische Leistung wurde vom begeisterten Publikum mit viel Applaus belohnt.

Von: Eva Burkard (Koordinatorin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid)