Mindestens zwei Drittel der Kommunen müssten sich der Projektentwicklungsgesellschaft für erneuerbare Energien im Landkreis anschließen, um die Idee, den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Windrädern koordiniert voranzutreiben, Wirklichkeit werden zu lassen. Hinter der Initiative stehen die drei Energieversorger des Landkreises, die Licht-, Kraft- und Wasserwerke (LKW), N-ergie und ÜZ Mainfranken.

In der Sitzung des Nordheimer Gemeinderats führte das Thema zu einer angeregten Diskussion. André Paulus sah die Sache "problematisch, wenn der Netzbetreiber mit im Projekt ist". Seiner Ansicht nach wurde der Netzausbau verschlafen, und er fragte, warum die Gemeinde eine Aufgabe des Landkreises finanzieren müsse. Markus Schneider befürwortete eine Kontrolle durch die Kommunen. "Sonst baut jeder, wie er will. Es muss am Ende auch noch in die Landschaft passen", stellte er klar. Am Ende waren sich die Ratsmitglieder jedoch einig, dass jetzt etwas für die Zukunft und den koordinierten Ausbau der erneuerbaren Energien getan werden müsse, und sie stimmten mehrheitlich für die Beteiligung der Winzergemeinde an der Gesellschaft.

Vorerst kein Tempo 30 im Ortsbereich

Tempo 30 wird im Nordheimer Altort sowie im Bereich der Sommeracher Straße und dem Escherndorfer Weg vorerst nicht eingeführt. Der Gemeinderat vertagte sich in dieser Sache. Messungen im Bereich der Kreisstraßen hätten ergeben, dass über 80 Prozent der Fahrzeuge nicht schneller als 30 fahren. Deshalb sieht das Landratsamt hier keinen Handlungsbedarf. Der Ortsbereich könnte zwar auf eine Tempo-30-Zone umgestellt werden. Um aber einen "Schilderwald" zu verhindern, regte Gemeinderat Christian Zang an, neue Messungen im Altort durchzuführen, um gleich eine Tempo-20-Zone durchzusetzen. Für Frühjahr 2023 sind deshalb Messungen im Bereich der Langgasse und der Hauptstraße vorgesehen. Anschließend plant der Gemeinderat einen neuen Vorstoß.

Für die Kindertagesstätte in Nordheim wurden in Abstimmung mit dem Elternbeirat die Gebühren für das pädagogische Arbeiten erhöht. Demnach werden ab September 2023 fünf Euro monatlich für pädagogische Angebote im hauswirtschaftlichen Bereich erhoben. Zudem brachte Bürgermeisterin Sibylle Säger den Gemeinderat zum Neubau des Kindergartens auf den neuesten Stand. Demnach liegt der Bau noch im Zeitplan. Jetzt stehen die einzelnen Abnahmen an. Den Umzug hofft Säger wie geplant Ende Januar durchführen zu können.

Dem TSV Nordheim gewährte der Gemeinderat eine Sportbetriebsförderung für das Jahr 2022 von gut 3200 Euro.

Parkplätze in Ortsnähe eine der großen Aufgaben für 2023

Die Bürgermeisterin verwies darauf, dass das Landratsamt Kitzingen auf seiner Internetseite ein Solarpotenzial- und Gründachkataster erstellt habe. Mit dem Solarkataster bekommt jeder Hauseigentümer für seine Immobilie eine unabhängige Analyse, ob und wie das Dach für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet ist. Das zusätzliche Gründachkataster zeigt, ob sich das Dach auch für eine Begrünung eignet.

Zum Abschluss der Sitzung gab Sibylle Säger einen Ausblick auf die anstehenden Projekte im kommenden Jahr. So zieht die Kindertagesstätte in die neuen Räume. Für Juni 2023 ist die Einweihung geplant. Das Thema Tempo-30-Zone im Ortsbereich soll weiterverfolgt werden. Zudem wird die Planung neuer Parkplätze eine der großen Herausforderung für die Gemeinde. Außerdem plant die Gemeindechefin Gespräche darüber, ob sich im Ort eine Tagespflege umsetzen lässt. Sie stellte jedoch jetzt schon klar, dass die Gemeinde dieses Projekt nur gemeinsam mit einem Träger angehen werde.