In Unter- und Oberfranken wird der Gottesmutter Maria schon immer eine besondere Stellung und Verehrung zuteil. Davon zeugen die vielen Marienwallfahrtsorte oder die Vielzahl von Madonnenfiguren, insbesondere an den Fassaden der schönen Barockhäuser. Der fränkische Marienweg führt mit allen Nebenrouten über 2000 Kilometer von "Maria im rauhen Wind" im westlichen Spessart durch Unter- und Mittelfranken bis zum oberfränkischen Nordhalben. Ein unterfränkisches Lied tituliert Maria als "Herzogin von Franken" und der Würzburger Bischof und spätere Kardinal Julius Döpfner hat diesen besonderen Status mit dem Satz "Frankenland ist Marienland" prägnant beschrieben.
"Maienzeit ist Marienzeit" lautet ein weiterer gängiger Spruch. In diesem Monat finden vielerorts der Maria gewidmete Maiandachten statt. Ein besonders schöner, regionaler Brauch sind die Maialtäre. In dieser Jahreszeit, wo die Natur sich begrünt werden sie noch in vielen Kirchen errichtet, geschmückt mit weiß blühenden Blumen, die sich um eine Marienfigur gruppieren und nicht selten mit frischen Buchenzweigen als Hintergrund. So auch in der Kath. Kirche St. Nikolaus in Neuses am Berg. Sichtlich angetan davon war Dekan Gerhard Spöckl, als er an Muttertag den Gottesdienst in St. Nikolaus zelebrierte. "Ich freue mich, wenn mit solchen Aktivitäten Jahreszeiten und Kirchenjahr, Spiritualität und Brauchtum gewissermaßen in einen Gleichklang gebracht werden", so Spöckl.
Messnerin Marika Taillefer bedankt sich für die alljährliche Blumenspende aus der Kirchengemeinde und die helfenden Hände, die für den Auf- und Umbau am rechten Seitenaltar sorgen. Die Neuseser Kirche ist täglich geöffnet, gerne können Besucher diesen besonderen Schmuck im Mai betrachten. "So lange uns die Blumen gespendet werden und wir Helferinnen finden, werden wir diese schöne Tradition in St. Nikolaus mit Freude fortführen", ergänzt die Messnerin.
Von: Dieter Ofenhitzer (Kirchenpfleger, Kath. Kirchenstiftung Neuses am Berg)