"Die Freiwillige Feuerwehr ist ein besonderes Ehrenamt." Mit dieser Aussage hob der stellvertretende Landrat Robert Finster in der Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins Kleinlangheim/Haidt/Stephansberg am Dienstagabend im Kleinlangheimer Feuerwehrgerätehaus die Einsatzbereitschaft von Feuerwehrleuten hervor. Er sah die Ehrungen für verdiente Mitglieder nicht als Pflicht, "sondern als Wertschätzung für Leute, die viel Zeit für ihre Mitmenschen opfern und es ist gut, wenn es Menschen gibt, die bereit sind, zu helfen".

Das alles sei auch unter dem Aspekt des Klimawandels zu sehen, der komplexere Aufgaben mit sich bringe. Finster lobte auch die Jugendarbeit der Wehren von Kleinlangheim, Atzhausen und Haidt/Stephansberg: "Es ist gut, wenn Jugendliche bereit sind, Verantwortung zu übernehmen."

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Rainer Bock, Kommandant der Kleinlangheimer Wehr, freute sich über die gute Zusammenarbeit mit den Ortsteilwehren und erstattete einen positiven Bericht zur Kassenlage des Vereins. Die Revision ergab keine Beanstandungen. Dem Führungsgremium des Vereins wurde einstimmige Entlastung erteilt, nachdem auch das Protokoll von Schriftführer Michael Riedmüller mit Beifall aufgenommen worden war. Einstimmig befürwortet wurde die erneuerte Satzung. Bei den geheimen Wahlen zum Vereinsvorsitz gab es durch die 56 Stimmberechtigten nur wenige ungültige Stimmen und eine Stimmenthaltung. Vorsitzender wurde Michael Kuhn, sein Stellvertreter ist Volker Gierth.

13 Einsätze im Jahr 2022

Kommandant Bock berichtete von 13 Einsätzen, die von Autounfällen über Räumarbeiten, Beseitigung von Ölspuren, die Unterstützungen des Rettungsdienstes, den Brand einer Hecke und eines Getreidefelds bis hin zum Zimmerbrand reichten. "Klimawandel und demografscher Wandel werden die Feuerwehren zunehmend beschäftigen und auch im Brand- und Katastrophenschutz gibt es eine Zeitenwende", sagte Bock. Mit dieser Aussage bezog sich der Kommandant auf einen Besuch im Ahrtal.

Absolviert wurden 18 Gruppen- und drei Gesamtübungen. Lobende Worte des Kommandanten gab es für die Meistbeteiligung bei den Übungen. Der Verein hat derzeit 133 Mitglieder, davon 46 Aktive in Kleinlangheim und 14 in Haidt/Stephansberg. Die Ärmelstreifen für zehn Jahre Dienst in der Wehr bekamen Peter Krauß, Michael Riedmüller und Lukas Weinmann.

Stephan Vicedom, Kommandant der Wehr Haidt/Stephansberg, berichtete von einem eher ruhigen Jahr, zehn Übungen, davon eine in der Nacht, einem Schulungs- und einem Kameradschaftsabend mit Ehrungen und der Kommandantenwahl, bei der Stefan Schellhorn sein Stellvertreter wurde.

Beifall für Heinz Hügelschäfer nach 50 Jahren Dienst

Mit viel Beifall wurde Heinz Hügelschäfer aus dem aktiven Dienst verabschiedet, der fast 50 Jahre "bei allen Übungen dabei und immer zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde". Atemschutzwart Martin Link wünschte sich hingegen bei einigen der 13 Atemschutzträger eine bessere Übungsbeteiligung, auch wenn der Einsatz auf der Atemschutzstrecke eine hohe Beanspruchung beinhalte.

Jugendwart Stefan Dietzel hatte für die neun Nachwuchskräfte ein großes Lob parat: "Sie sind eifrig bei der Sache und wissbegierig." Da das landkreisweite Zeltlager ausgefallen war, hielt die Kleinlangheimer Jugendfeuerwehr ein dreitägiges Zeltlager am Gerätehaus ab, außerdem rund 20 Übungen und Veranstaltungen. Dankesworte richtete Dietzel an das Betreuungsteam, "ohne das diese Arbeit nicht zu stemmen wäre".

Kreisbrandrat Dirk Albrecht, der zusammen mit KBI Michael Krieger angerückt war, bezeichnete die Jugendabteilung als "wichtige Säule bei der Nachwuchsarbeit; es ist gut zu sehen, dass in der Kleinlangheimer Wehr alle Altersschichten vertreten sind." Nicht einfach gestalte sich in Computerzeiten die Alarmierung, "da es bei einem flächigen Blackout keine Gelegenheit gibt, einen Notruf abzusetzen". Deshalb müssten durch eine Notstromversorgung für die Feuerwehrhäuser die Voraussetzungen für eine Kommunikation geschaffen werden, "aber das geht alles nicht ohne die Mannschaft an der Basis, und der Atemschutz ist eine der Kernaufgaben".

Bürgermeisterin sagt Unterstützung der Gemeinde zu

"Das sind gute Berichte, macht weiter so und dazu gehört auch die Bereitschaft zur Weiterbildung", lobte Bürgermeisterin Gerlinde Stier die Mitglieder der Wehr. Manchen Mitbürgern sei anscheinend nicht bewusst, wie wichtig die Feuerwehr sei. Es sei daher nicht zu verstehen, wenn sich eine Frau über das Blaulicht bei einer Nachtübung aufrege. Die Gemeinde werde sich nach wie vor um eine gute Ausstattung der Wehren von Kleinlangheim und der Ortsteile bemühen, versprach die Bürgermeisterin. 

Bei den Ehrungen wurde Manfred Wilhelm zum Ehrenkommandanten ernannt. 40 Jahre im Dienst sind Otmar Emmert, Dieter Hertwig und Karl-Heinz Umbeer. 25 Jahre erreicht haben Stefan Dietzel und Norbert Walther.