Zur Haushaltssitzung für das laufende Jahr traf sich der Gemeinderat Martinsheim am Montagabend. Für Erläuterungen und zur Beratung stand Kämmerer Wolfgang Schmer von der Verwaltungsgemeinschaft in der alten Schule in Martinsheim zur Verfügung.

Der Verwaltungshaushalt für das Jahr 2024 beträgt 2.971.600 Euro, der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 1.984.800 Euro. Dies ergibt einen Gesamthaushalt von 4.956.400 Euro, der ohne Kreditaufnahme durch eine Rücklagenentnahme finanziert wird. Dadurch können die Schulden bis zum Jahresende auf dann rund 78.000 Euro weiter abgebaut werden. Bei derzeit 998 Einwohnern entspricht dies rund 78 Euro pro Einwohner, der Landesdurchschnitt liegt bei 749 Euro pro Einwohner, informierte der Kämmerer.

In diesem Jahr wurde der Anbau am Kindergarten in Martinsheim begonnen. Eine Million Euro sind hierfür im diesjährigen Haushalt, für 2025 werden weitere 1,2 Millionen vorgesehen. Die staatlichen Fördergelder werden erst nach Abschluss der Maßnahme gezahlt, weshalb die Gemeinde hier in Vorleistung gehen muss, informierte der Kämmerer. Ein Betrag von 180.000 Euro ist für den Abriss eines baufälligen Gebäudes geplant, welches die Gemeinde erworben hat. Die zugehörige noch nutzbare Scheune soll für die Nutzung durch den Bauhof umgebaut werden. Weitere 150.000 Euro sind für den Ringschluss der Wasserleitung im Baugebiet in Gnötzheim.

Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt der Gemeinde kommen vor allem aus Grund- und Gewerbesteuer (788.500 Euro), Einkommen- und Umsatzsteuerbeteiligung (675.000 Euro), Benutzungsgebühren (284.600 Euro) und Schlüsselzuweisungen (292.400 Euro). Die größten Ausgaben sind hier die Kreisumlage (585.900 Euro) und die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit (207.400 Euro).

Neue Hebesätze für die Grundsteuer müssen beschlossen werden

Weil 2023 hohe Gewerbesteuereinnahmen vorlagen, erwartet der Kämmerer einen Rückgang der Schlüsselzuweisungen und einen Anstieg der Umlagen für 2025. Dieses Jahr werden noch 220.600 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt, für das nächste Jahr wird vermutlich eine umgekehrte Zuführung von 373.500 Euro nötig sein, weshalb er wenig Freiraum für optionale Ausgaben sieht.

Wegen der Grundsteuerreform müssen noch dieses Jahr neue Hebesätze für die Grundsteuer beschlossen werden, kündigte der Kämmerer an. Für dieses Jahr bleiben diese noch unverändert bei 450 (A) beziehungsweise 380 (B) von Hundert.

Auch für die kommenden Jahre hat die Gemeinde noch einige Projekte vor sich. Dazu gehört zum Beispiel die Sanierung des Grundschulgebäudes in Martinsheim oder ein neues Feuerwehrhaus in Gnötzheim. In allen Ortsteilen sind Straßensanierungsarbeiten nötig, eine größere Investition wird etwa für die Brunnengasse in Gnötzheim fällig sein. Für Enheim soll noch der Ringschluss der Wasserleitung im Baugebiet Gnodstadter Straße geprüft werden. Außerdem steht für die Ortsteilfeuerwehren noch die Umstellung der Meldeempfänger und Sirenen auf Digitalfunk aus.

Für die Ortsteile Martinsheim, Enheim und Unterickelsheim stehen die Kanalbefahrungen an, in Gnötzheim wurde diese bereits durchgeführt, die Ergebnisse stehen jedoch noch aus. Für daraus resultierende notwendige Reparaturmaßnahmen sind weitere Ausgaben in den kommenden Jahren zu erwarten. Auch erinnerte Schmer, dass noch ein Regenrückhaltebecken bei Martinsheim sowie der Anschluss von Unterickelsheim an den Abwasserzweckverband Ochsenfurt (AVO) geplant und umgesetzt werden müssen. Zudem muss noch geprüft werden, ob Gnötzheim auch angeschlossen wird oder die dortige Kläranlage ertüchtigt wird.