Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins ehemalige Synagoge Wiesenbronn konnte Vorsitzender Reinhard Hüßner den Mitgliedern die erfreuliche Mitteilung machen, dass das Objekt "Ballotage", das in den Dokumentationsräumen der Synagoge gezeigt wird, von der "Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte" in Frankfurt als offizieller Ort der Demokratie anerkannt wurde.
Bisher wurde die Ballotage als Objekt ausgestellt, das das harmonische Zusammenleben von Juden und Christen in Vereinen symbolisiert. Jetzt wird das Objekt darüber hinaus beispielhaft mit der Entwicklung der deutschen Demokratie in Verbindung gebracht. Es steht für die Grundsätze von demokratischen Wahlen, nämlich frei, gleich, geheim, allgemein und unmittelbar. Neben der Auszeichnung wurde auch eine Förderung für eine angemessene Präsentation der Ballotage gewährt. Im Herbst soll die offizielle Vorstellung als "Ort der deutschen Demokratiegeschichte" erfolgen.
In seinem Rückblick erwähnte der Vorsitzende auch das Projekt "Zeitzeugenbefragung", das im Rahmen einer Leader-Einzelmaßnahme durchgeführt wurde, eine Publikation im Rahmen der Förderung "Heimat. Engagiert" und das ILEK-Kleinprojekt 3-D-Digitalisierung der ehemaligen Synagoge für die Homepage. Mehrere Exkursionen führten unter anderem nach Rödelsee, Großlangheim und in die Flur von Wiesenbronn mit Erläuterung der früheren Flurnamen. Sehr gut angenommen wurde auch die Führung im Rahmen des offiziellen bayrischen Archivtages zum Thema "Essen und Trinken", bei der die Standorte der ehemals sieben Gasthäusern in Wiesenbronn aufgesucht wurden, darunter auch ein jüdisches.
Als nächste Veranstaltung wird eine Fahrt nach Thüngersheim mit Besuch der Wein-Kultur-Gaden und zur Synagoge in Urspringen angeboten.
Der Kassenbericht und der Protokollbericht von Schriftführer Georg Neuerer wurden von der Versammlung zur Kenntnis genommen und mit Applaus bedacht. Dem offiziellen Teil schloss sich ein Sommerfest an, dass Gelegenheit zur regen Diskussion und zum Gedankenaustausch nicht nur über die weitere Vereinsarbeit bot.
Von: Reinhard Hüßner (Vorsitzender, Förderverein ehem. Synagoge Wiesenbronn)