Es ist nicht so sehr der Main, der Mainstockheim mit Hochwasser bedroht, es sind in den vergangenen Jahren vielmehr Starkregenniederschläge, die Teile des Ortes überfluten. Das Mainhochwasser ist vorhersehbar, darauf kann reagiert werden. Bei den Sturzfluten von oben ist das anders.
Und deshalb wollen die Mainstockheimer Gemeinderätin und Gemeinderäte nun auch reagieren. In ihrer jüngsten Sitzung beschlossen sie einstimmig, sich um die Aufnahme in die sogenannten Ämterliste beim Wasserwirtschaftsamt zu bewerben. Erfolgt diese Aufnahme, dann kann ein Antrag für eine Förderung zur Erstellung eines Hochwasserkonzeptes gestellt werden.
Tobias Schneider vom Büro Arz stellte ein solches Konzept vor, bei dem in einem dreistufigen Verfahren das Überschwemmungsgebiet ermittelt, ein integrales Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept und ein Sturzflutrisikomanagementkonzept erstellt wird. So die Aufnahme in die Ämterliste erfolgt, könnte ein Zuschuss in Höhe von 75 Prozent winken. Die vorsichtig geschätzten Kosten für das Konzept belaufen sich auf gut 120.000 Euro. "Das sind bezuschusste Planungskosten, damit ist noch kein Euro in Maßnahmen geflossen", sagte Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs.
Kritik: Sanierung von Feldwegen erfolgt nicht
Einer formlosen Bauvoranfrage zum Bau eines 24 Meter langen Carports in der Albertshöfer Straße verweigerte das Ratsgremium das gemeindliche Einvernehmen. Zum einen liegt es im Hochwassergebiet des Mains, zum anderen sieht die Ratsmehrheit eine solche Anlage, die mit Photovoltaik versehen werden soll, als städtebaulich kritisch.
Da die entsprechende Zuschussrichtlinie ausgelaufen ist, beantragt die Gemeinde, den Austausch der Wasser- und Abwasserleitungen bei der Sanierung der Bergstraße nach den neuen Vorgaben zu bezuschussen.
Die Mainstockheimer Weinprinzessinnen erhalten künftig von der Gemeinde einen jährlichen Zuwendung in Höhe von 300 Euro.
Zwar sind im Gemeindehaushalt jährlich 10.000 Euro zur Sanierung der Feldwege erhalten – getan wird aber nichts. Das zumindest ist die Einschätzung von Bauernverband, Weinbauverein, Hübnerschaft und Jagdgenossen, die eine Diskussion im Rat dazu forderten. Nach längeren Rechtfertigungsreden einigte sich das Gremium darauf, die kritischen Wegstellen bei einem Ortstermin zu besichtigen.
Letztes öffentliches Münztelefon verschwindet
Von der knapp eine Million teuren Kanalsanierung am Riedbach bekommt die Gemeinde gut 460.000 Euro bezuschusst. Wann das Geld fließt, ist allerdings offen.
Auch das öffentliche Telefon an den Arkaden in Mainstockheim wird abgeschaltet, wie die Deutsche Telekom der Gemeinde mitteilte. Noch im November wird die Münzzahlung deaktiviert, Ende Januar 2023 die Zahlfunktion mit Telefonkarte, irgendwann wird dann das inaktive Telefon komplett abgebaut.