Eine schlagkräftige aktive Gruppe, ein emsiger Förderverein, konstruktive Kommunikation untereinander und im gesellschaftlichen Leben weit über das Dorf hinaus fest verankert: Die Freiwillige Feuerwehr Nenzenheim zeigte sich bei ihrer Hauptversammlung im Feuerwehrsaal bestens organisiert. So gut, dass man das gesamte Programm inklusive Ehrungen in gut einer halben Stunde über die Bühne brachte.

Mit 55 Aktiven, darunter auch neun Frauen, ist gut jeder Zehnte des rund 500 Köpfe starken Iphöfer Stadtteils Mitglied der Feuerwehr. Kommandant Lukas Freyberger berichtete von 15 Einsätzen, unter denen glücklicherweise keine größeren Brände im Dorf, sondern technische Hilfeleistungen und Wachen die Mehrheit bildeten. Drei neue Atemschutzträger sind 2023 ausgebildet worden. Die zehn Übungen seien gut besucht worden, wenngleich meist dieselben Kameradinnen und Kameraden kämen, während man andere nur selten sehe.

Freyberger ging noch einmal auf den Brand in einem landwirtschaftlichen Anwesen in Hellmitzheim ein, zu dem die Nenzenheimer Wehr nicht gerufen worden war, was für Irritationen sorgte. Hintergrund sei das gezielte Alarmierungswesen, bei dem Wehren mit entsprechend guter Ausrüstung nicht gerufen werden, da diese am Standort für die Grundsicherung sorgen müssten.

Ungewöhnliches Format sprach viele Interessierte an

Jugendwart Patrick Bach freute sich über 14 Jugendliche, darunter zwei Mädchen. Neben den gemeinsamen Schulungen standen auch eine Fahrt ins "Tropical Island" sowie eine "Lange Nacht der Feuerwehr" mit Kurzweil tagsüber sowie nächtlichem Rettungseinsatz auf dem Programm.

Vorsitzender Stefan Löslein ließ das Vereinsleben Revue passieren, das in diesem Jahr mit drei kulinarischen bis kurzweiligen Events am Faschingswochenende bereits seinen ersten Höhepunkt erleben wird. Mit dem "Schottischen Abend" hatte der Verein im November ein ungewöhnliches Format mit Lesung und Musik sowie dazu passendem Essen ausprobiert und erfolgreich auch viele Auswärtige angesprochen. Am 2. März will man mit dem Wirtshaussingen mit dem "Bernamer Singbär" Achim Zepter ein weiteres Highlight setzen.

Der Feuerwehrsaal wird nicht nur für eigene Veranstaltungen genutzt, sondern auch von anderen Vereinen sowie Privatpersonen für Feiern. Den daraus resultierenden Einnahmen standen im vergangenen Jahr hohe Investitionen von gut 30.000 Euro gegenüber, wie Kassier Winfried Hermann erläuterte. Angeschafft wurden unter anderem ein Kombidämpfer für das Küchen-Team, eine Gläserspülmaschine, aber auch ein Dampfreiniger für den Saal.

Aufgrund steigender Energiepreise und auch, um sich dem allgemeinen Kostenniveau anzugleichen, wurden die Gebühren für Vermietungen an Auswärtige bei Hochzeiten ab dem Jahr 2024 erhöht. Statt 550 Euro werden dann 750 Euro Miete verlangt. Andere Feiern werden weiterhin mit 550 Euro veranschlagt. Für Einheimische beträgt die Miete nach wie vor 250 Euro.

Geehrt wurde Carsten Wehner für 25 Jahre Mitgliedschaft. Ausgezeichnet wurde auch Arnold Hahn, der nach 50 Jahren aus dem aktiven Feuerwehrdienst scheidet.