"Mit den Ehrungen kommen wir jetzt zum Hauptpunkt des heutigen Abend", sagte Gerhard Heubach, Vorsitzender des Feuerwehrvereins in Mönchsondheim in der Jahresversammlung. Vize-Landrat Robert Finster stufte es als wichtig an, Frauen und Männer zu ehren, die über Jahrzehnte hinweg Dienst am Nächsten leisten. Bemerkenswert war, dass in dem kleinen Iphöfer Stadtteil gleich neun Kameraden und eine Kameradin an einem Abend geehrt werden konnten.
50 Jahre Dienstzeit erreichten Wolfgang Beyhl, Gerhard Danzig und Karl "Charly" Volland, die große Vorbilder für nachfolgende Generationen sind. "Der Charly ist im Feuerwehrwesen in unserem Landkreis eine Legende", lobte Robert Finster den ehemaligen Kreisbrandmeister (KBM), der mehrere Generationen an Feuerwehrleuten in seinem KBM-Bereich ausgebildet hat und überall als der "Feuerwehr-Charly" bekannt ist. Er heftete ihm das Große Feuerwehrehrenzeichen des Freistaats an.
Jeder vierte Einwohner ist Feuerwehrmitglied
Volland hatte 30 Jahre als Kreisbrandmeister fungiert und mehrere Generationen an Frauen und Männer in den Feuerwehren ausgebildet. In Mönchsondheim selbst war Volland jahrzehntelang als Kommandant aktiv.
Auch Bürgermeister Lenzer war von Karl Volland geformt worden und erinnerte sich noch gut daran. "Es ist auf der Agenda, dass wir für euch einen Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus suchen", versprach das Stadtoberhaupt, das an dem Abend fror; der Versammlungsraum hat weder Sanitäranlagen noch Heizung. Daher herrscht Handlungsbedarf. Lenzer zollte den Mönchsondheimern seinen Respekt dafür, dass im Ort 47 Frauen und Männer Dienst in der Wehr tun, und das bei 188 Einwohnern. Diese Quote würde den Mönchsondheimern so schnell keiner nachmachen.
Das staatliche Ehrenzeichen in Gold nach 40 Jahren Dienstzeit durften Rainer Steudtner, Hermann Hassold, Richard Kohr und Walter Rückert entgegennehmen. Das Ehrenzeichen in Silber nach 25 Jahren ging an Gerhard Dürr und Margarete Uhlmann.
Kommandant Martin Uhlmann blickte auf drei Jahre zurück mit vielen ausgefallenen Schulungen oder Übungen in der Corona-Pandemie. Drei Einsätzen im Jahr 2020 und sieben im Jahr darauf folgten acht im Jahr 2022. Im Vorjahr absolvierte die Wehr wieder eine Wasser-Leistungsprüfung. Zum Jahresanfang hatte die Wehr 39 Aktive, davon elf Frauen, plus acht Jugendliche. Für dieses Jahr wird die Truppmann-Ausbildung zusammen mit den Markt Einersheimern wieder aufgenommen.
Feuerwehr-Verein erwirtschaftet Überschuss
Für die Vegetationsphase will die Wehr ein zweites mit Wasser gefülltes Fass im Ort aufstellen. Vorsitzender Gerhard Heubach kündigte für dieses Jahr wieder den Mai-Ausflug an und der Verein werde an Jubiläumsfesten in Dornheim und Markt Einersheim teilnehmen. Kassier Johannes Gegner gab einen Einblick in die finanzielle Lage und konnte für das Jahr 2021 erstmals in seiner Amtszeit einen kleinen Jahresüberschuss ausweisen.
Robert Finster fand, dass die Jugend ihre Wehr und den Ort bei überörtlichen Veranstaltungen bestens vertreten habe. "Was wären wir ohne unsere Freiwilligen Feuerwehren?", fragte der Vize-Landrat in die Runde und lieferte die Antwort gleich selbst: Die Gesellschaft würde sonst kaum wie gewohnt funktionieren, deshalb sei der ehrenamtliche Einsatz der Frauen und Männer im Feuerwehrdienst hoch anzurechnen.