Zu dem Artikel "Platzt Rosentritts Millionenprojekt?" vom 13. Dezember erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

Vielen Dank, Eike Lenz, für die vielen objektiven, gut recherchierten und faktenbasierten Berichte. Leider haben sicher die wenigsten Stadträtinnen und Stadträte die über 90 Seiten der Einwendungen und Gutachten zu dem Wohnbauprojekt Bahnhof Etwashausen gelesen. Es wäre ihnen sonst aufgefallen, dass die Fußgänger- und Radfahreranbindung der 200 Wohnungen nicht erwähnt wird.

Für Fahrzeuge gilt: rechts rein und rechts raus, und dann schauen wir mal was passiert! Das ist für den Investor am günstigsten. Man kann ja später immer noch auf Steuerzahlerkosten die Kreuzung Nordtangente umbauen. Ampel und Kreisverkehr kommen nicht in Frage, das geht nur in den Weinorten Iphofen und Volkach. Die Fußgänger und Radfahrer zu den Märkten im Lochweg oder am Kaufland dürfen nicht die neun Meter breite Nordtangente queren, sondern müssen den Umweg zweimal 350 Meter über den Tunnel beim Huppmann nehmen. Wer glaubt denn so etwas? Das gibt einen Unfallschwerpunkt! Aber das BRK will ja gleich nebenan bauen.

Aus Schallschutzgründen werden die 12 bis 15 Meter hohen Wohnklötze als "Riegelbebauung" entlang der Nordtangente gebaut und die Schlafzimmer auf die schallabgewandte Seite geplant. So wird natürlich auch die Frischluftschneise von den nordöstlichen Waldgebieten zu den bestehenden Wohnhäusern blockiert, und die Bewohner ersticken im Sommer. Da sagt das vom Investor bestellte Klimagutachten etwas anderes. In der Schallschutzmauer ist immer eine Frischluftschneise, sagt der Physikunterricht? Was der Klimaprofessor Paeth dazu  meint, interessiert nicht! Immerhin haben die Altbewohner einen Bestandschutz und dürfen von den neu(reich)en Bewohnern nicht wegen Emissionen verklagt werden.

Aus dem Mischgebiet wird jetzt aber ein Wohngebiet, und die danebenliegenden Gewerbebetriebe (auch Huppmann)  können sich nicht einfach erweitern, sagt der Bauamtsleiter. Jetzt scheinen die Stadträtinnen und Stadträte langsam aufzuwachen! Auf die Frage von OB Güntner, wie die Entwässerung des Baugebiets aussieht, kann der Bauamtsleiter leider nur mit den Achseln zucken und erklären: Das kommt mit der Detailplanung. Die schon lange fehlende Infrastruktur für zusätzliche 200 Wohnungen fällt leider niemandem auf.

Karl-Heinz Conrad

97318 Kitzingen