Zu dem Artikel "Hochwasser Thema bei Bürgerversammlung" vom 19. Juni erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.

Kann die Sickershäuser Feuerwehr den Abdeckrost des Ablaufs vom Sickershäuser See öffnen oder nicht? Im Zeitungsbericht über die Bürgerversammlung in Sickershausen ist zu lesen, dass "ein Schlüssel zum Öffnen des Ablaufs nicht vorhanden war. Noch nicht einmal die Feuerwehr habe helfen können". Ein paar Zeilen weiter, "die Feuerwehr machte deutlich, es gebe einen Schlüssel, um den Ablauf zu öffnen".

Nun melde ich mich als Feuerwehrler zu Wort. Auf Initiative der Feuerwehr hat der Bauhof der Stadt Kitzingen im Jahr 2004 den jetzigen Rost montiert. Dieser verhindert, dass Treibgut den Abfluss des Wassers verstopft. So war es damals und seit dem Umbau wurde öfter Schlimmeres verhindert. Dieser Rost wird mit einem Oberflurhydrantenschlüssel geöffnet. Solch ein Schlüssel befindet sich in fast jedem Feuerwehr-Fahrzeug.

Um den Abfluss zu verbessern, haben wir vor drei Wochen den Rost geöffnet und mehr nicht. Was wäre die Konsequenz gewesen, wenn wir nur ein Staubrett entfernt hätten? Der Graben Richtung Kindergarten hätte das Wasser zu Beginn der Verrohrung kurz vor dem Kindergarten nicht gefasst. Das Wasser wäre auf der unteren Schulstraße Richtung Sicker weggelaufen – zur Freude der Anwohner.

An der Ecke Schulstraße/An der Sicker ist der tiefste Punkt der Kanalisation – das nächste Problem. Weitere Knackpunkte am unteren Lauf der Sicker sowie die Erich-Kästner-Schule. Ich persönlich war an der Begehung am Sickershäuser See leider nicht zugegen. Ich meldete mich in der Bürgerversammlung zu Wort und habe die Situation erläutert.

Über gewisse Beiträge aus der Bevölkerung kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Haben sich manche Teilnehmer ein Bild gemacht, was passiert wäre, wenn man an einer Stelle Druck abbaut? Dass sich dann an anderer Stelle wieder Druck aufbauen kann? Ich hoffe, etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Wir Feuerwehrler machen das freiwillig und schlagen uns nicht zum Spaß das Wochenende um die Ohren, um dann mit Themen wie "haben die oder hätten die oder könnten die" konfrontiert zu werden.

Wir handeln nach bestem Wissen und Gewissen und tragen die Verantwortung für unsere Entscheidungen. Alle haben ihr Bestes gegeben, und wir hoffen, dass diese Situation nicht noch einmal passiert. Lobend erwähnen möchte ich die vielen Nichtfeuerwehrler, die uns in dieser Nacht egal in welcher Form unterstützt haben!

Mario Köhler
97318 Sickershausen