Die Angriffe in der Silvesternacht in Berlin, aber auch vor der Haustüre in Kitzingen erfüllen den Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Sulzfeld, Reinhard Schweser noch immer mit Fassungslosigkeit und Wut, wie er in der Jahreshauptversammlung erklärte. Auch weil die Welle der Respektlosigkeit und Gewalt gegen Einsatzkräfte im Landkreis angekommen sei und die Kitzinger Kameraden buchstäblich "getroffen" habe. "Vielleicht sollten zukünftig einige Ersatz-Schaufelstiele auf den Fahrzeugen mitgeführt werden, falls einmal eine Schaufel kaputtgeht", schlug er mit einem Augenzwinkern vor.
Schweser beklagte die zunehmende Respektlosigkeit und den Egoismus eines immer größeren Teils der Bevölkerung, auch aus eigener Erfahrung: Autofahrer, die Anweisungen und Absperrungen missachten, über wasserführende Schläuche fahren oder kein Verständnis für eine Umleitung haben, während nur Meter weiter ein Unfallopfer aus dem Fahrzeug befreit wird.
Zusammen 245 Jahre aktiven Dienst geleistet
Der Vorsitzende ernannte das Quintett Irmbert Metzger, Eugen Schenkel, Werner Spenkuch, Urban Voit und Michael Wich zu Ehrenmitgliedern. Sie hätten zusammen 245 Jahre aktiven Dienst geleistet und seien große Stützen der aktiven Wehr gewesen - und waren zusätzlich noch zusammen 86 Jahre in der Vereins- und Wehrführung tätig.
Kommandant Ulrich Luckert schritt ebenfalls zu Ehrungen, er über eichte Ärmelabzeichen an: Annalena Schweser, Max Weigand und Tim Herrmann (alle zehn Jahre), Philipp Luckert, Christian Mahr, Manuel Schenkel und Markus Voit (alle 20 Jahre), Uli Bernard, Ralf Lederer und Volker Pönicke (alle 30 Jahre). Landrätin Bischof verlieh Tobias Wich das staatliche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Dienstzeit. Die Auszeichnung in Gold für 40 Jahre ging an Friedbert Günter und Axel Müller.
Ulrich Luckert dankte den 34 aktiven Wehrleuten für die gute Beteiligung an den Übungen, der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit und der Landkreisführung für die Unterstützung in allen Fragen. Luckert berichtete über die Indienststellung des neuen Logistik-Gerätewagens im Jahr 2021, der sich bereits in einigen Einsätzen bewährt habe. In den letzten beiden Jahren wurde die Wehr zu 18 Einsätzen gerufen, vom Großbrand in Kaltensondheim über kleinere Brände und Autoufälle bis zu Überflutungen.
Verein ist im Gemeindeleben unverzichtbar
Kassenwartin Anke Pönicke berichtete von einer soliden Finanzlage des Vereins. Bürgermeister Matthias Dusel bedankte sich bei den Frauen und Männern der Wehr für ihre Einsatzbereitschaft und die Unterstützung bei gemeindlichen Veranstaltungen. Deswegen sei der Verein im Gemeindeleben unverzichtbar. Tamara Bischof versicherte, dass der Landkreis auch zukünftig Mittel bereitzustellen werde, um die Feuerwehren mit geeignetem Material auszustatten.
Kreisbrandrat Dirk Albrecht dankte der Wehrführung für die gute Zusammenarbeit und benannte die steigenden Anforderungen an die Feuerwehr, unter anderem bei der Einbindung im Katastrophenschutz beim zeitweise Ausfall der Energieversorgung.