Die Fläche des ehemaligen Sägewerks im Prichsenstädter Stadtteil Kirchschönbach wird in ein "dörfliches Wohngebiet", so der offizielle Begriff, umgewandelt. Auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück will der Besitzer laut Verwaltung sechs bis sieben Bauplätze schaffen. Der Stadtrat beschäftigte sich in seiner Sitzung erneut mit der in dem Zusammenhang erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplanes, wie auch des Bebauungsplans. Das gesamte Gebiet firmiert derzeit noch als Industriegebiet und muss deswegen umgewidmet werden.
Der zweite Bürgermeister, Peter Eschenbacher, der die Sitzung für den erkrankten Bürgermeister Rene Schlehr kurzfristig leitete, trug den Sachverhalt vor. Antragsteller Alexander Eger hat als Besitzer des Areals signalisiert, die Kosten für die Planänderungen, wie auch später für die Erschließung, zu tragen. Für weitere anfallende Verwaltungskosten werde dieser in Vorkasse gehen müssen, hieß es. Das Ganze wird über eine Vereinbarung schriftlich geregelt.
Als Planungsbüro hat Eger das Ingenieurbüro Auktor aus Würzburg beauftragt, die Planungshoheit bleibt bei der Stadt. Laut der Sitzungsvorlage soll aus den gewerblichen Bauflächen des Sägewerks ein dörfliches Wohngebiet werden. "Im Rahmen der Nachverdichtung soll Wohnen ermöglicht, sowie die landwirtschaftliche und dörfliche Nutzung im Bestand geschützt werden".
Im günstigsten Fall könnte Erschließung Mitte 2024 starten
Ein wichtiger Punkt, den es bei dem Ganzen zu klären galt, war die Verbreiterung der dort verlaufenden Sambacher Straße. Nachdem nun die beiden Grundstückseigentümer, Alexander Eger und Tuncay Kardagli, zusicherten, dass sie die benötigten Flächen dazu unentgeltlich zur Verfügung stellen, kann die Straße in der dortigen Engstelle von bisher 4,50 Meter auf 6,40 Meter verbreitert werden. Der zweite Bürgermeister Peter Eschenbacher informierte aus vorherigen Sitzungen, dass die Stadt einen Vertrag zur Kostenübernahme mit den Antragstellern abschließt. "Wir haben keine weiteren Kosten und haben die Planungshoheit. Das Ganze ist zu begrüßen", unterstrich Eschenbacher.
Die Räte beschlossen einstimmig die Aufstellung des Bebauungsplans. Dieser wird dann zunächst an die Träger öffentlicher Belange gehen. Im günstigsten Fall könnte eine Erschließung bereits Mitte bis Ende nächsten Jahres starten, schätzte die Verwaltung.
Später in der Sitzung wollte Michael Eck-Friedrich wissen, wie der Stand zum Thema Neubau Feuerwehrhaus in Kirchschönbach sei. Er habe keine neuen Informationen, ob nun ein Planungsbüro feststehe, so der Sitzungsleiter Eschenbacher. Er verwies auf Bürgermeister Schlehr. Einige Räte äußerten ihre Zweifel, dass das Gebäude zum Jubiläum der Wehr im Sommer nächsten Jahres stehen werde.
Solar- und Photovoltaik auch in der Altstadt erlaubt
Zudem wurde darüber beschieden, ob Solar- und Photovoltaikanlagen künftig auf den Dächern in der Altstadt erlaubt werden. Für die dazu von einigen Räten gewünschte Änderung der bestehenden Gestaltungssatzung hatte Architekt Thomas Buchholz drei Vorschläge ausgearbeitet. Das Gremium einigte sich mit neun zu fünf Stimmen auf eine Lösung, die die Anlagen grundsätzlich zulässt. Für Dachflächen, die als Baudenkmäler gekennzeichnet sind, ist jedoch eine Genehmigung vom Amt für Denkmalpflege erforderlich. Bei den anderen ist eine Genehmigung möglich, sofern sie den vorgegebenen Kriterien entsprechen.
Außerdem beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung einige kleinere Änderungen in der Friedhofssatzung.