Einen Namen wünschten sich die Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik (Faks), sie wählten den Heiligen Christophorus, und an dessen Gedenktag fand die offizielle "Taufe" der Schule statt. Symbolisch für den Namen prangt jetzt ein Metall-Relief an der Aula-Wand. Entworfen von Domkapitular Jürgen Lenßen, symbolisiert es Christophorus, aber auch alle Erzieher, die die ihnen anvertrauten Kinder tragen und schützen.


Herzensbildung ist wichtig

Der Wunsch nach einem Namen sei bei der Caritas-Schulen gGmbH und bei der Diözese nicht nur auf offene Ohren, sondern auf Begeisterung gestoßen, erklärte Domkapitular Clemens Bieber. Er ging auf die Diskussion zur "Digitalen Kita" ein und betonte, dass die Aufgabe der Erzieher in der Kindertagesstätte vor allem die Herzens- und Persönlichkeitsbildung seien. Kinder, die emotionale Geborgenheit erfuhren, könnten ihre kognitiven Fähigkeiten im späteren Leben besser entfalten. "Sie müssen die Kinder nicht fit für den Markt machen, sondern zu mitfühlenden, selbstbewussten, aufrechten Menschen formen", wandte er sich an die jungen Erzieher, die ihre Zeugnisse erhielten. Das sei der Grund, warum sich die Kirchen so stark in Sachen Kindertagesstätten und Ausbildung in sozialen Berufen engagiere, denn "jedes Kind ist ein Geschenk des Himmels, und es ist die größte Aufgabe, den Kindern Vertrauen in Gott und damit Vertrauen ins Leben zu vermitteln", betonte der Domkapitular.
Über so viel Zuspruch freute sich auch Studiendirektor Peter Popp. Christophorus gebe jedem, vor allem aber Erziehern, wertvolle Orientierung dafür, an einem Ziel festzuhalten, auch wenn es mühsam erscheint, beispielsweise. Dass sich Ausdauer lohnt, dass gerade die Kinder Ebenbild Gottes sind, dass Erzieher dienen, nicht herrschen sollen, und dass es in ausweglosen Situationen einen Halt gibt.
Rudolf Hoffmann ist der Geschäftsführer der Caritas-Schulen gGmbH. 2012 gab der Landkreis die 1994 gegründete Fachakademie in die Trägerschaft dieser Tochtergesellschaft der Diözese Würzburg. Er betonte die gesellschaftliche Relevanz des Erzieherberufs und die Bedeutung der Fachakademie als Bildungsangebot in der Region. Nachdem Dr. Jürgen Lenßen das entworfene Relief erläutert und Domkapitular Bieber den Segen gespendet hatte, erhielten die Absolventen ihre Zeugnisse. Sie sind jetzt staatlich geprüfte Erzieher, bevor sie ihr Diplom erhalten, absolvieren sie ein Berufsanerkennungsjahr in einer Kinder- und Jugendeinrichtung. Dabei haben sie noch einige Seminare an der Faks.