Die Weisendorfer Kerwa hat eine lange Tradition und ist ein Teil der Identität des Marktortes. Es gibt aber Probleme mit der Ausrichtung, denn die Vereine können die Kerwa personell nicht stemmen, und auch die Gemeinde will nicht mehr als Organisator in Erscheinung treten. Deshalb hatte Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein ( CSU ) das Thema „Kerwa 2022“ auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung gesetzt und berichtete dem Gremium von einem Treffen mit den Vereinen (Ortsburschen, ASV und Feuerwehrverein ) sowie allen drei Bürgermeistern, dem Ordnungsamt und der Verwaltung.

„Die Gestaltung und Organisation der Kirchweih 2022 wurden konstruktiv diskutiert“, berichtete der Bürgermeister. Allerdings erklärten die Vertreter der Vereine wiederum, dass sie als alleiniger Veranstalter die Kirchweih finanziell und organisatorisch nicht leisten können. Allerdings sei den Vereinen an einer Zusammenarbeit gelegen, und alle Teilnehmer betonten ihr Interesse an einer attraktiven Kirchweih in Weisendorf und dem Erhalt des Brauchtums. Eine Kirchweih „light“ wäre für die Vereine gegebenenfalls denkbar.

Nach einer ausführlichen Beratung sei angeregt worden, für das Jahr 2022 einen Festwirt oder eine Brauerei als Ausrichter zu suchen. Allerdings wird die Ausrichtung mit einer Reihe von Auflagen verbunden. „Insgesamt wird das nicht leicht werden, Corona wird immer noch ein Thema sein und mögliche Wünsche machen es auch nicht leichter“, ist sich der Bürgermeister sicher. So soll der Festwirt neben Ausschank und Catering auch Musikgestaltung und Security übernehmen. Die Musikauswahl soll in Abstimmung mit dem Markt Weisendorf erfolgen und es wird ein kleineres Zelt gewünscht. Die Gestaltung eines ökumenischen Gottesdienstes am Kirchweihsonntag, ein Frühschoppen am Kirchweihmontag und ein Nachmittagsangebot für Senioren sollen ebenfalls wieder durchgeführt werden. Um das Brauchtum zu erhalten, sollen auch die Ortsburschen vom Festwirt eingebunden werden.

Die Vereine könnten sich vorstellen, den Barbetrieb zu übernehmen oder auch außerhalb des Festzeltes eine Cocktailbar oder ähnliches anzubieten. Zudem soll es erlaubt sein, Speisen von außerhalb mit ins Zelt zu nehmen. Vertragspartner für Festwirt/ Brauerei soll der Markt Weisendorf sein (wie bis 2018). Vom Marktgemeinderat Weisendorf sollten Kriterien/Rahmenbedingungen für die Ausschreibung festgelegt werden, die noch in diesem Jahr erfolgen soll.

„Die Vereine und Ortsburschen möchten eine Kerwa und Brauchtum haben, aber keinerlei Risiko oder Verantwortung übernehmen“, kommentierte Hans Kreiner ( CSU ) den Beschluss. Dem Beschlussvorschlag stimmten zwar alle zu, aber Roland Maier (UWG) sieht bei der Umsetzung nicht allzu viele Chancen. „Ob ein Festwirt, der das Risiko und die Verantwortung übernimmt, die Vorgaben und Wünsche mitträgt, mag ich bezweifeln“, sieht er das Vorhaben kritisch.

Leuchtenwartung wird billiger

Die Bayern Netz GmbH legte einen Nachtrag zur Wartung der LED-Leuchten vor. 2006 wurde ein turnusgemäßer fünfjähriger Leuchtmitteltausch vereinbart, dieser sei bei LED-Leuchten nicht erforderlich. Die Bayern Netz hat deshalb angeboten, die Entstörung von LED-Leuchten aus dem Wartungspaket herauszunehmen, solange die Garantie und/oder Gewährleistungsansprüche bei den LED-Leuchten bestehen. Mit dem Abschluss des Nachtrages könnten die Wartungskosten für LED-Leuchten um netto fünf Euro pro Brennstelle im Jahr gesenkt werden. Nach Ablauf der Garantie kann der Markt Weisendorf entscheiden, ob er die Kosten für die Entstörung übernehmen will oder zum ursprünglichen Wartungsumfang zurückkehrt. Der Nachtrag wurde angenommen.

Für die Überleitung der Abwässer der Ortsteile Oberlindach und Schmiedelberg in die Abwasseranlage der Stadt Erlangen wurde bereits vor längerem eine Zweckvereinbarung geschlossen. Im Ortsteil Schmiedelberg gibt es allerdings Verzögerungen, es wird ein Trennsystem abgebildet und es sei eine zweite Änderung der Zweckvereinbarung nötig. Durch die verzögerte Inbetriebnahme der Überleitung (ursprünglich war Ende 2020 angedacht) und die massiven Investitionen ins Erlanger Kanalnetz in den letzten Jahren könne der ursprünglich angesetzte Fixbetrag von 21 000 Euro für die einmaligen Einkaufskosten in die mitbenutzten Kanäle nicht gehalten werden. Nun wurde der Höchstbetrag auf 30 000 Euro festgesetzt. Der Marktgemeinderat stimmte der Vereinbarung ohne Diskussion zu.

Die Gemeinde Weisendorf wird das wim-Projekt (wir musizieren) an der Grundschule fördern. Die Jugendkapelle Aurachtal ist für das wim-Projekt an der Grundschule Weisendorf mit zuständig. Ab Mitte des ersten Schuljahres bis Ende des zweiten Schuljahres übernimmt die Jugendkapelle eine der zwei wöchentlichen Musikunterrichtsstunden als Praxisunterricht. Die Kosten betragen 120 Euro je Monat und Klasse, an der Grundschule Weisendorf werden drei Klassen teilnehmen. Die Schule bat die Gemeinde um eine finanzielle Förderung, im Gemeinderat wurde das Angebot begrüßt und wird mit 5000 Euro unterstützt.

Auch einen Zuschuss für die Personal- und Sachkosten der Essensausgabe Tafel in Höhe von 5000 Euro beschloss der Gemeinderat.